Cover: Unruly HeroesEs ist kaum verwunderlich, dass man sich bei Unruly Heroes an Rayman Origins und Rayman Legends erinnert. So besteht das Entwicklerteam von Magic Design Studios aus ehemaligen Ubisoft-Angestellten, die gerne eigenes Projekt auf die Beine stellen wollten. Als Grundlage für ihren Action-Plattformer diente die berühmte chinesische Fabel "Die Reise nach Westen", rund um den Affenkönig Wukong. Nicht nur artistisch, auch spielerisch lehnt es sich stark an den letzten beiden Rayman-Titeln an, schafft es aber dank den gelegentlichen Puzzleaufgaben und dem Fokus auf Kampf, sich davon etwas abzuheben.

Bis zu vier Personen können sich lokal gemeinsam ins Abenteuer stürzen. Übrige Charaktere werden auf Knopfdruck oder beim Ableben der eigenen Spielfigur eingewechselt. Da jeder Protagonist eine Fähigkeit besitzt, die an bestimmten Stellen zum Weiterkommen erforderlich ist und sowohl Lebens- als auch Spezialenergie separat gespeichert werden, ist ein steter Wechsel für Solospieler angebracht. Grundlegend steuern sich alle vier Helden gleich, wenn auch zwei mit einem Doppelsprung, die anderen beiden mit einem Gleitsprung ausgestattet sind.

Punkten kann Unruly Heroes durch seine abwechslungsreichen Level und häufigen Bosskämpfe. So werden stets neue Kniffe und Mechaniken - wie etwa zeitweise steuerbare Gegner - eingeführt, welche die Spieler auf Trab halten, was besonders den dritten Akt vom bisherigen Spielprinzip abhebt. Jede Stage hält 100 Münzen und eine Schriftrolle versteckt. Die Schriftrollen schalten Konzeptgrafiken frei und Münzen können gegen zusätzliche Charakterskins eingetauscht werden. Für weitere Herausforderungen sorgen zudem vorgegebene Speedrun-Zeiten oder der höhere Schwierigkeitsgrad, während sich Anfänger über den leichten Modus freuen dürften.
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Der handgezeichnete Look sieht einfach wunderschön aus und die musikalische Untermalung ist schlicht grandios. Es ist nicht untertrieben Unruly Heroes als audiovisuelles Meisterwerk zu bezeichnen. Seien es gefährliche Flussüberquerungen, gruselige Insektennester oder eine Achterbahnfahrt in der Unterwelt, alles ist ein Fest für Augen und Ohren. Nicht umsonst bekam das Spiel einen Fotomodus spendiert. Spielerisch läuft ebenfalls alles glatt, auch wenn das ein oder andere Ärgernis über die Kollisionsabfrage aufkam. Doch immerhin ist das Checkpointsystem größtenteils sehr fair und selten sieht man sich vor scheinbar unlösbare Aufgaben oder Trial-and-Error-Passagen gestellt.
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Wer seinen Mitspielern lieber auf die Mütze gibt, als mit ihnen zusammenzuarbeiten, tobt sich in der Arena aus. Diese ist auch über das Internet betretbar, aufgrund der mangelnden Besiedelung der Server, war es mir allerdings zu keiner Zeit möglich, ein paar Mitspieler zu finden. Und ein kleiner Wermutstropfen zum Schluss - da Unruly Heroes das Spielen im Handheld Modus aus irgendwelchen Gründen verweigert, gucken Nintendo-Switch-Lite-Besitzer in die Röhre.
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FAZIT
Unruly Heroes sieht super aus, klingt wundervoll und bietet eine Menge Gameplay-Abwechslung. Wirklich punkten kann es allerdings erst mit ein paar Kumpels auf der Couch und der Versus-Modus ist eine nette Dreingabe. Unruly Heroes ist eine klare Empfehlung im Bereich der Action-Plattformer!
Simon Singleplayer: 72%
Multiplayer: 79%


Verfasst von Simon am 19.01.2020,
bemustert durch Magic Design Studios
für bis zu 4 Person/en
Release am 23.01.2019