1990 - Ein bedeutendes Jahr für Alex Kidd: Das damalige SEGA-Maskottchen wurde in diesem Jahr von Sonic ersetzt und gleichzeitig erschien das letzte Spiel mit den kleinen Jungen als Helden: und zwar "Alex Kidd in Shinobi World". Das Spiel erschien, wie "
Alex Kidd in Miracle World" (der erste Teil der Serie), auf dem Sega Master System und die Frage, die ich mir gleich als Tester des Vorgängers stellte, war, ob SEGA in diesen vier Jahren, die dazwischenlagen, ihre Hausaufgaben gemacht haben und Alex Kidd von einen durchschnittlichen Jump'n'Run zu einen anständigen Spiel erhoben wurde.
Videospielhelden und ihre Freundinnen...Die Story ist, wie man es aus Jump'n'Runs gewöhnt ist, sehr sehr flach: Alex und seine Freundin stehen auf der Wiese und plötzlich erscheint ein dunkler Ninja und entführt... na ratet mal, wenn wohl? Na klar, Alex' Freundin! So schnell wie er aufgetaucht ist, ist er danach auch schon wieder verschwunden.
Und was tut der Held daraufhin? Er sinkt zu Boden und heult (was wohl nicht gerade eine typische Heldenreaktion ist). Doch nicht lange! Eine weiße Ninja-ähnliche Gestalt taucht aus dem Nichts aus und erklärt die groteske Situation, die vorher standfand: "Dunkler Ninja... 10.000 Jahre verbannt... Freundin als Geisel... Weltherrschaft..." Das Übliche eben. Nur noch schnell die Ninjakräfte an den Jungen gegeben und schon beginnt das Abenteuer...
Gleiche Konsole - anderes SpielgefühlGleich zu Anfang möchte ich erwähnen, dass der als erste von mir bemängelte Punkt von "
Alex Kidd in Miracle World" noch immer noch nicht behoben wurde. Die Gegner lassen sich nicht durch "auf-den-Kopf-springen" erledigen sondern man muss dieses Mal sein Schwert oder andere Waffen, die man später findet, wie z.B. das Wurfmesser (das neue Kraftarmband, hehe), verwenden.
Die Klinge lässt sich deutlich besser benutzen als die Fäuste im
vorherigen Teil. So können man durch einen Schwertschlag nicht nur Gegner neben Alex, sondern auch jene über ihm ausgeschaltet werden. Und durch Ducken ist es sogar möglich, auch die Schurken unterhalb auszulöschen...
Außer diesen Sachen wurden noch unglaublich viele Sachen (ich erinnere: im Gegensatz zu den vorher von mir getesteten "
Alex Kidd in Miracle World") verbessert, scheinbar alles, was
den ersten Teil der Serie in meinen Augen "schlecht" gemacht hat, wurde aufgebessert:
Verbesserung Nr. 1: Wo vorher ein Treffer der Gegner reichte, um Alex den Garaus zu machen, gibt es jetzt eine Lebensleiste, die anfangs drei Treffer umfasst, später aber durch Herzen, die in Kisten zu finden sind, aufgefüllt werden kann.
Verbesserung Nr. 2: Drei Leben und danach endgültiges Game Over. Etwas, was viele Spiele zu früheren Zeiten boten und auch in diesem Spiel zum Teil enthalten ist. Nach einmaligem Verlieren aller Leben erhält der Spieler die Möglichkeit, es nochmal vom ersten Level der Welt, in der man sich gerade befindet, zu versuchen. Sollte jedoch zum zweiten Mal das letzte Leben fallen, muss man das Spiel wieder von vorne starten...
Verbesserung Nr. 3: Bei den ersten "richtigen" Konsolen schien es mir persönlich so, dass die Entwickler beim Anfang des Produktlebenszyklus noch nicht die Ahnung davon hatten, was genau die Konsole drauf hat, welche sie da eigentlich erschaffen haben. Als Beispiel fallen mir da
Super Mario Bros. 1 und
Super Mario Bros. 3 ein: Sie sind zwar auf der gleichen Konsole erschienen, dennoch scheinen, technisch gesehen, Welten dazwischen zu liegen. Wie auch bei "
Alex Kidd in Miracle World" und "Alex Kidd in Shinobi World". Die Figuren wurden vergrößert, die Grafik an sich auch verbessert (z.B. Hintergründe, etc.) und die Musik klingt besser und zum Ninja-Thema sehr passend. Alles in allem also ein sehr positives Update.
Verbesserung Nr. 4: Zu guter Letzt kommt etwas, was man immer zum Ende erwartet - und zwar die Endgegner. Dieses Mal sind die Bosse so, wie man es in einem Jump'n'Run erwartet und keine seltsame Schere-Stein-Papier-Kämpfe mehr. Es wird auf einem Bildschirm gekämpft und der Boss hat genau wie man selbst eine Lebensleiste (oder etwas "ähnliches"), die durch Schläge mit dem Schwert bis zum Ende dezimiert wird.
Die Summe aller TeileAlles in allem ergibt sich durch die ganzen Verbesserungen ein Spiel, welches im Gegensatz zum Vorgänger auf der gleichen Konsole, anstatt nur durchschnittlich zu sein, wirklich gut und selbst heute noch spielbar ist. Der einzige Wehrmutstropfen ist jedoch der Umfang: vier Welten mit jeweils zwei Leveln und Endgegner sind nicht viel und wenn man erst den Dreh raus hat, kann man das Spiel locker in 20 Minuten in die Tasche stecken.
Außerdem kann noch eventuell bemängelt werden, dass die Item-Shops weggelassen wurden und stattdessen die Hilfsmittel nun in den Leveln zu finden sind - wobei sich darüber streiten lässt, ob das wirklich ein Nachteil ist...
FAZITGerade schon angedeutet, jetzt ausgesprochen: Alex Kidd in Shinobi World ist ein wirklich gutes, klassisches Jump'n'Run, welches besonders durch Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger auffällt. Es wird hier ein wirklich gutes Spiel geboten, dsa nur durch den Umfang an Wertung verliert, jedoch für nur 500 Nintendo Points immer noch recht lohnenswert ist!