Cover: Castlevania: The AdventureEIN TOLLES SPIEL
Wow, ist das wirklich schon SO lange her? Kaum zu fassen! Ich sehe mich als jungen Hüpfer auf dem Schulhof stehen und mit einem meiner Freunde, Markus, über alles mögliche zu sprechen - alles mögliche über Videospiele, versteht sich. Markus schwärmte mir von diesem tollen Castlevania-Spiel für den Game Boy vor. Ich kannte es nicht, aber ich fand Castlevania III: Dracula's Curse sowie seine beiden Vorgänger genial. Also glaubte ich Markus natürlich, dass Castlevania: The Adventure ein tolles Spiel wäre. Markus lieh mir Castlevania: The Adventure... Und jetzt lade ich es 22 Jahre später auf meinen 3DS herunter...

Mir fiel beim ersten Aufploppen des Titelbildschirms auch wieder ein, wie schwer der Titel war! Goooott, ich bin daran ein ums andere Mal verzweifelt! Und ich war stolz wie Otto, als ich damals Stage 1 hinter mir lassen konnte; nur um festzustellen, dass Stage 2 und danach Stage 3 und Stage 4 jeweils sogar nochmals etwas schwerer waren. Entsprechend oft musste ich das Spiel von neuem beginnen. Und trotz unendlicher Continues, die einen immer wieder an den Anfang der aktuellen Stage absetzen, konnte man schon mal die Pimpanellen kriegen, sodass man irgendwann genervt abschaltete, was man später aber bereute, weil es kein Passwort-System gibt.

SCHWIERIGKEITSGRAD
Der Schwierigkeitsgrad generiert sich aber nicht nur durch das fehlende Passwort-System (das bei nur 4 Leveln auch nicht sooo unbedingt nötig ist), sondern auch, dadurch, dass einerseits die Level gut designed wurden, aber andereseits, dass typisch für die alten Castlevanias, unser Held sich etwas langsam und steif bewegt; und natürlich wird er bei einem gegnerischen Treffer ein Stückchen zurückgeworfen.
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Dies aber hatte Konami sich damals alles zu Nutze gemacht, denn die Level fordern stets und ständig viel Fingerspitzengefühl und sehr viel Timing bei Sprüngen und Peitschenhieben. Unnötig zu erwähnen, dass die Gegner sich allesamt ein wenig flinker und oft auch wenig wendiger bewegen können - und natürlich nerven besonders die Fledermäuse, die mit ihrem unvorsehbaren Bewegungsmuster - oft auch genau über dem Kopf des Helden! - dafür sorgen, dass sie viele, viele Leben kosten und Nerven kosten können.
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Ebenso gibt es noch einen Timer, der rückwärts abläuft und der beim Erreichen von 00:00 ein Leben kostet. Alelrdings ist das Zeitlimit so großzügig bemessen, dass das bei mir noch nie eingetreten ist. Entweder geht man eh vorher drauf oder erlangt rechtzeitig das Levelende und plättet auch den Level-Boss. Anders ausgedrückt: dem Timer am oberen Bildschirmrand habe ich noch nie große Beachtung geschenkt.
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Dafür aber kann der Held ausschließlich geradeaus peitschen - und Items hat er auch nicht: kein Weihwasser, kein Wurfmesser, keine Axt - gar nichts. Nur ab und zu kann er ein Kreuz aufsammeln, das ihn für einige Sekunden unverwundbar macht. Ferner verliert er nicht nur bei jedem gegnernischen Treffer wertvolle Striche aus seiner Energieleiste, sondern die Upgrades der Peitsche verwirken sich dabei ebenfalls. So hat man zuerst immer die ganz normale Lederpeitsche, dann kommt die Kettenpeitsche und dann kann die Kettenpeitsche sogar einen Feuerball für Distanzangriffe abfeuern.
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Wenigstens aber gibt es hin und wieder auch mal einige Herzchen, die jeweils zwei Lebensenergie-Striche auffüllen, und Orbs, die die Peitsche um je eine Stufe upgraden - ansonsten ist man allein auf sein Geschick angewiesen. Dazuverdienen darf man sich zu seinen 3 Leben pro Continue jedoch Extraleben, die beim ersten Erreichen von 10000 Punkten und ab da jeweils alle 20000 Punkte gutgeschrieben werden.
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TECHNIK
Grafik und Sound merkt man an, dass sie noch sehr früh im Lebenszyklus des Game Boy entstanden, kritisieren kann man aber trotzdem nichts, denn alles ist schön animiert, die Hintergründe kommen cool rüber und der Sound macht auch richtig Bock auf mehr. Nur Slowdowns muss man an einigen wenigen Stellen erdulden; aber das ist verschmerzbar.
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Die Steuerung erlaubt außer laufen, an Lianen hinab- oder hinaufklettern, springen und peitschen keine weiteren Kommandos, empfängt diese aber präzise und korrekt - auch hier kein Anlasss zur Kritik, abgesehen davon, dass der Held, wie ja schon erwähnt, eine Winzigkeit flotter agieren könnte.
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FAZIT
Mir gefiel und gefällt noch heute Castlevania II: Belmont's Revenge für den Game Boy immer viel besser, weil einfach fast alles zigmal besser gemacht wurde. Aber als Game-Boy-Debut und erst viertes Castlevania-Spiel überhaupt, macht Castlevania: The Adventure einen sehr, sehr guten Eindruck und ist es zweifellos wert, auch heute noch gespielt zu werden.
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Nicht zu vergessen, dass nach dem Abspann, wenn man es bis dorthin schaffen sollte, wie bei Super Mario Land, wieder neu angefangen werden kann - aber mit höherem Schwierigkeitsgrad (als ob der nötig wäre!).
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Bemängelt werden muss allerdings, dass es eben nur vier Level gibt (im Spiel Stages genannt!). Und obwohl man sich manchmal darin verlaufen kann, diese recht lang und auch extrem fordernd sind, sind es eben nur vier Level. Aber immerhin bekommt man das Modul sehr günstig aus zweiter Hand und der eShop will auch nicht mehr als 3€ dafür sehen - also zuschlagen. Aber Vorsicht, nichts für Weicheier - you've been warned!
Jörg Singleplayer: 70%

Verfasst von Jörg am 08.07.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.09.1990