Es gibt Spiele, die einfach nicht älter zu werden scheinen. Sie haben einen Charme, den so mancher heutige Titel einfach nicht besitzt. Zudem versprühen sie ein Wohlgefühl beim Spielen. Quasi wie ein Zeitmaschine, die einen wieder durch Drücken des Power-Knopfs direkt in die Kindheit zurückkatapultiert.
Sonic ist für mich einer dieser Titel, obwohl ich gestehen muss, dass ich zu dieser Zeit noch keine eigenen Handheld, geschweige den eine Konsole besaß. Aber ich erinnere mich dennoch sehr gut, wie ich es bei einem Freund auf seinem Game Gear gezockt hatte.
Um genauer zu sein war das 1991, da kam Sonic - The Hedgehog für das damalige Sega Mega Drive heraus, und war quasi direkter Konkurrent von etwaigen italoamerikanischen, bärtigen, Latzhosen tragenden Klempnern. Fairerweise muss man ja sagen, dass der kleine Igel ziemlich flott - im Gegensatz zu den Klempnern - unterwegs war. Das lag vor allen Dingen daran das das Meta Drive doch etwas mehr Sprites darstellen konnte als sein Konkurrenzsystem. Heute bestreiten Mario und Sonic ja so manches Abenteuer gemeinsam.
Nicht so bei der Sonic Classic Collection. Hierbei handelt sich um die guten, alten Sonic-Teile für das Meta Drive:
Sonic the Hedgehog,
Sonic 2,
Sonic 3 und
Sonic & Knuckles.
Die SpieleIch habe mich echt lange gefragt, wie ich ein Spiel beschreibe, das bestimmt achtzig bis neunzig Prozent der Leser bereits eh schon gespielt haben, oder zumindest kennen. Echt nicht leicht, deshalb mache ich es kurz und fange einfach von vorne an:
Sonic the Hedgehog: Bei
Sonic 1 handelt sich um ein klassisches Jump-&-Run-Spiel. Die Handlung ist simpel für heutige Zeiten, doch für damals war es echt gut: Der böse und verrückte Dr. Robotnik (später Dr. Eggman) verwandelt unschuldige Tiere in fiese Roboter. Dreimal dürft ihr raten: Richtig, Tiere befreien und Dr. Robotnik den Gar aus machen. Dabei müsst ihr 6 Zonen (mit jeweils 3 Leveln) durchschreiten, beziehungsweise hindurchflitzen, und Boss-Fights bestehen; und hier und dort ein paar versteckte 3D-Bonuslevel und Chaos Emeralds kassieren, wenn es euch möglich ist.
Sonic the Hedgehog 2: Ist im Prinzp fast genauso, nur das die Story minimal verändert ist: Dr. Robotnik versucht die Megawaffe 'Death Egg' zu bauen. Ihr müsst ihn daran hindern, nur diesmal ist man nicht alleine. Man bekommt einen Begleiter, den Fuchs Tails. Der eigentlich vorhandene Zwei-Spieler-Modus wurde allerdings leider deaktiviert, weil das DS-Modul keinen Mehrspieler-Modus gestattet.
Sonic the Hedgehog 3: Mit dem
dritten Teil wurde ein weiterer neuer Charakter ins Sonic-Universum eingeführt: Knuckles der Armeisenigel. Dieser wurde von Dr. Robotnik manipuliert und davon überzeugt, dass Sonic und Tails in Wahrheit Bösewichte seien. Während die beiden Helden mit Knuckles beschäftigt sind, versucht Dr. Robotnik erneut seine Todesmaschine in Gang zu kriegen. Die Neuerungen sind in diesem Teil vor allen Dingen bei den Ups zu finden, die nun viel vielseitiger daher kommen: Zudem ist das Level-Design im Vergleich zu den Vorgängern noch etwas besser geworden.
Sonic & Knuckles: Auch hier wieder einer der guten, alten Sonic-Titel, der unbelassen wurde. Schade ist aber, dass Sega darauf verzichtete, auch noch "Sonic 2 & Knuckles" und "Sonic 3 & Knuckles" mit auf das DS-Modul zu packen, denn bei 30€ für diese Compilation, ist das schon etwas dreist, gerade einmal die Standardausgabe von Sonic & Knuckles ins Angebot zu schnüren.
BonusDaneben sind allerdings noch VIER versteckte Sonic-Games auf dem DS-Modul, die man aber erst durch wirklich gesalzenen Einsatz bekommen kann: Für jeden der vier Sonic-Titel erhaltet Ihr einen weiteren, wenn Ihr jeweils alle In-Game-Chaos-Emeralds gefunden habt!
Das heisst, am Ende habt Ihr dann die Auswahl aus vier zusätzlichen Sonic-Titeln: Sonic the Hedgehog (Game Gear), Sonic the Hedgehog 2 (Game Gear), Sonic Blast (Game Gear) und Sonic Chaos (Game Gear).
DS-Version Was ist zur DS-Umsetzung zu sagen? Nicht viel! Außer, dass es nun Speicher-, Lade- und Pausenfunktionen auf unteren Bildschirm ausgeführt werden können. Das finde ich doch sehr praktisch, da ich zugebenerweise kein besonders guter Jump-&-Run-Spieler bin. Aus diesem Grund ist die Speicher- und Pausenfunktion für mich Gold wert.
Was ich auch noch sehr positiv finde, ist, dass Sega nicht an den Titeln herumgedoktort hat. So durften alle Spiele einfach so bleiben, wie sie schon immer waren, und man kann sie auf einem modernen System nochmal neu erleben (von etwaigen Multiplayer-Parts abgesehen).
Etwas schade finde ich, dass man das Touchscreenmenu etwas lieblos gestaltet hat - da wäre etwas mehr drin gewesen. Aber was soll's - das ist ja nur Nebensache.