Der Krieg um das Lylat System ist im vollen Gange, doch gibt es auch Fernab vom Weltraum Probleme. Slippy Toads Onkel Grippy ist nämlich Chef von Corneria Edelmetalle & Co und versorgt die Truppen mit allerlei Ausrüstung. Sein Reichtum führt jedoch zu Neid, und so wird das Schurfunternehmen von diebischen Robotern angegriffen, mit dem Ziel den Zentralturm der Basis zu zerstören. Als Sicherheitskraft seid ihr nun zuständig mithilfe von bewaffneten Kameras den ungebetenen Gästen Einhalt zu gebieten.
Ran ans WerkPrinzipiell ist Star Fox Guard eine Art Tower Defense, in dem es darum geht, Abwehreinheiten zu bauen, damit die Gegner nicht einen bestimmt Punkt erreichen und/oder etwas zerstören zu lassen. So ähnlich ist es auch in Star Fox Guard. Hier dürfen feindliche Roboter den Generator nicht erreichen. Ihr seid allerdings mit zwölf mit Lasern bestückten Kameras ausgestattet, die am Anfang jeden Levels vorpositioniert werden und per GamePad-Touchscreen justiert werden können. Eure Anlage befindet sich meist in der Mitte oder einem Eck des Labyrinths mit acht Eingängen. Jede Kamera sollte also die Eingänge beobachten und genau das könnt ihr auf dem Fernseher erkennen.
In der Mitte wird der Ausschnitt größer dargestellt und hier steuert ihr die jeweils ausgewählte Kamera per linkem Stick, und feuert mit den anderen Buttons. Die restlichen Kamera-Bilder werden drumherum dargestellt, damit ihr immer einen Blick auf alle Aktivitäten habt. Ein Tipser auf eine der zwölf Kameras und schon könnt ihr mit dieser schießen. Je schwieriger die Level, desto widerstandsfähiger die Gegner, und umso hektischer das Kamera-Anzippen, Wechseln und Feuern.
Die Steuerung funktioniert im Eifer des Gefechts allerdings nicht immer ideal. Ich habe recht schlanke Finger und trotzdem musste ich ab und zu zwei oder dreimal die gewünschte Kamera antippen und dann wieder zurück zum Schießen-Knopf wechseln.
Corneria ruftWas in damals in Project Guard nur eine einfache Kulisse war, wurde nun in Star Fox Guard komplett im Star-Fox-Universum angesiedelt. So startet ihr also auch in Corneria, wo es die drei Level-Abschnitte A, B und C gibt. Jedes beinhaltet neben einer komplett unterschiedlichen Levelstruktur, jeweils drei Haupt- und mehrere Bonusmissionen, die sich alle nach und nach freischalten. Ebenso, wie die entsprechend folgenden Planeten, wie etwa Titania.
Bonusmissionen ergattert ihr durch Aufsteigen im Rang. Sobald alle Roboter besiegt sind, gibt es nämlich Edelmetalle, die eurem Konto gutgeschrieben werden. Wird eine bestimmte Menge erreicht, bekommt ihr den Rang 2, dann Rang 3 und so weiter. Jeder Rangaufstieg wird mit einer Bonusmission oder neuen Kamera-Waffen belohnt. So gibt es beispielsweise eine Eis-Cam, wodurch Gegner eingefroren und abgeschossen, bzw. vom Himmel geholt werden können (ja es gibt auch UFOs in euer Gebiet eindringen wollen). Manche Kameras verlangsamen Gegner oder visieren mehrere Ziele an. Anfangs kann allerdings nur eine Kamera mit einer Fähigkeit ausgestattet werden; erst mit der Zeit werden es mehr.
Die Bonusmissionen stellen neben den üblichen Aufgaben noch einmal interessante Ideen dar. In einer Mission habt ihr beispielsweise nur eine begrenzte Anzahl Schüsse übrig, sodass möglichst jeder Schuß ein Treffer sein sollte. Nintendo hat sich ordentlich was einfallen lassen und nicht nur die Bonusmissionen werden euch überraschen, sondern auch die Endgegner auf jedem Planeten bringen nochmal eine gewisse Würze in die Tower-Defense-Suppe.
Achtung, jetzt komm ichEine weitere große Funktion des Spiels ist die Online-Fähigkeit. In "Dein Team" dürft ihr selbst den Bösewicht spielen und könnt für jeden Level ein Angriffsszenario generieren, das von Leuten aus aller Welt heruntergeladen und verteidigt werden kann. Ihr bekommt also einen Editor spendiert und könnt euch nun austoben.
Generell gibt es in Star Fox Guard zwei Arten von Robotern, die einen steuern gezielt auf den Generator zu und wollen diesen zerstören. Die anderen sind dazu da Verwirrung zu stiften, und wollen ihren Kollegen einen Vorteil verschaffen und eure Kameras stören. Erstere sehen ROB the Robot etwas ähnlich und zerschießt man sie, läuft der Kopfteil etwas zügiger weiter und muss ebenfalls abgeschossen werden. Andere wiederum besitzen ein Schild und können anderen ermöglichen, hintendran zu fahren. Sie richten sich immer gegen eine bestimmte Kamera, also müsst ihr sozusagen auf eine andere Kamera wechseln um die ungeschützte Hinterseite zu treffen.
Bei den Störern gibt es folgende Fernseher, die sich auf eure Kamera setzen und ein falsches Bild liefern. Kleine Panzerchen zerschießen die Kameras, Kugelroboter setzen lila Rauch frei, wodurch die anderen getarnt sind. Hier gibt es also jederzeit Variationen wie sie angreifen können.
Dies könnt ihr euch je nach eurer Strategie im Editor einsetzen. Zu Beginn werden von jeder Roboterkategorie zwei ausgewählt. Es gibt einen Zeitstrahl, zu welchem Zeitpunkt welche Einheit erscheinen soll und man kann aus drei Geschwindigkeiten wählen.
Ist alles nach Wunsch, könnt ihr diesen Level dann speichern und hochladen, und wer diesen spielt und bezwingt, bekommt Edelmetalle gutgeschrieben, während ihr bei erfolglosem Angriff einige abgenommen bekommt. Ebenso gibt es einen Online-Rang im Stil von
Mario Kart 8, der sich daraufhin erhöht oder fällt. Per "Rivalen Team" könnt ihr online nach Leveln suchen, sowohl von Fremdem, als auch von Freunden und Familie.
Wer sich außerdem die amiibos von Fox und/oder Falco gegönnt hat, bekommt tatkräftige Luftunterstützung des Star-Fox-Teams. Einmal pro Tag kann diese Option vor Level-Beginn aktiviert werden, woraufhin das gesamte Team über die Basis hinwegfliegt und alle dort momentan befindlichen Einheiten ausschaltet. Eine nette und praktische Idee als letzte Hoffnung.
Voll Metal!Während Project Guard eher schlicht daherkam, war es eine brillante Idee seitens Nintendo, dem Ganzen eine Schönheitskur zu verabreichen und das Star-Fox-Thema zu wählen; inklusive der Einführung des witzigen Onkles Grippy.
Die Grafik kommt der von
Star Fox Zero schon sehr nahe, und alles ist bunt und den jeweiligen Planeten optisch angepasst. Während man in Corneria noch grüne Wiesen und graues Metall entdeckt, ist im Hintergrund von Titania eine orange-braune Sandwüste zu erkennen, wo sogar an den Eingängen der Basis kleine Sandwände immer wieder den Eingang und somit auch die Sicht versperren. Die Animationen der Roboter könnten aus einem Pixar-Film stammen, da sie nicht nur ulkig aussehen, sondern alle sich individuell bewegen, agieren und Töne von sich geben.
Die Musik ist passend und wirkt wie ein Zeichentrickfilm. Sprachausgabe ist natürlich auch mit dabei, und zwar nicht nur von Grippy, sondern auch Slippy steht euch die meiste Zeit mit Rat und Tat zur Seite.
FAZITTower Defense empfand ich immer als Kost fur Zwischendurch, und Star Fox Guard macht hierbei keine Ausnahme - allerdings fügt Star Fox Guard dem Gameplay einen gewissen Charme hinzu. Und während die Anfangsmissionen noch leicht von der Hand gehen, kommt man in späteren Leveln ordentlich ins Schwitzen. Das liegt zwar teilweise an der fummeligen Steuerung, aber überwiegend am intelligenten Levelaufbau.
Für Langzeitmotivation ist bestens gesorgt, denn nicht nur die Planeten und Bonusmissionen, sondern auch der Level-Editior und die Herausforderungen der Online Spieler laden zum Immer-wieder-Spielen ein. Zwar gibt es keinen Multiplayer, aber wer ein paar Leute zu Besuch hat, kann die Truppe auffordern dabei mitzuhelfen, die Kameras zu beobachten, Gefahren zu erkennen und dann zu sagen, von wo gerade Gefahr droht.