Cover: Mario Party 10Der zehnte Teil der Heimkonsolen-Riege ist für die Wii U erschienen. Bekommen wir eine klassische Mario Party? Oder eine, die sich genauso wie Mario Party 9 spielt? Oder eine, die das Beste aus beiden Welten vereint? Wie wird die Featurefülle der Wii U ins Gameplay integriert? Wie genau funktioniert das mit den amiibos? Fragen über Fragen, aber ich will versuchen, sie alle zu beantworten.

Um das Ganze aber zu gliedern, teile ich diese Rezension in vier Blöcke auf und fasse am Schluss noch mal alles im Fazit zusammen. Somit werde ich die drei Haupt-Spielmodi im Detail besprechen: amiibo Party, Mario Party und Bowser. Und mich außerdem mit den sogenannten Bonusspielen, "Toads Zimmer" und dem "amiibo-Bonus" widmen.

AMIIBO PARTY
In der amiibo Party wird nach der klassischen Mario-Party-Formel (aus Mario Party 1-8 und Mario Party DS) gespielt. Wir ziehen würfelnd jeweils für uns allein über das Spielbrett, verdienen uns Münzen, kaufen für je 20 Münzen einen Stern und nach jeder Runde wird ein Minispiel gespielt. Wer am Ende des Spiels die meisten Sterne - und eventuell auch Münzen - hat, hat gewonnen.
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Leider klingt das klassischer, als es ist: Das immer selbe quadratische Spielbrett besteht aus schlappen 28 Feldern, geht immer nur stur geradeaus - keine Abzweigungen, keine Weggabelungen, keine Tore, die man mit Items passieren könnte, gar nichts! -, es gibt keine Items (nur Würfel!), und nach 10 Runden, das entspricht grob 10-15 Minuten, ist alles vorbei. Es fehlen also Elemente, um eine amiibo-Party-Session nach persönlichem Gusto zu gestalten, damit es nicht immer das gleiche ist!
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Obwohl, durch die amiibos kann man die Spielbretter in ein anderes Ambiente tünchen, sodass sie eher im "Mario-Stil", im "Yoshi-Stil", im "Peach-Stil" und so weiter sind, aber das ändert nur das Aussehen der Umgebung, nicht die Komplexität oder "Länge" das Spielbrettes, denn das bleibt stets dasselbe. Es gibt, zugegebenermaßen, ein paar wenige Event-Elemente, die je nach amiibo-Setting alternieren, wie Donkey Kongs Fasskanone, Toads Haus oder Yoshis Ei, aber diese Dinge machen keinen wirklichen Unterschied im Gameplay.
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Etwas seltsam finde ich außerdem, dass Waluigi, Daisy, Toadette und Spike, obwohl in Mario Party 10 spielbare Charaktere, nicht in der amiibo Party zum Einsatz kommen, weil es keine ihnen entsprechenden amiibos gibt. Andererseits kommt hinzu, dass man zum Einsatz von mindestens einem amiibo gezwungen wird. Und dieser amiibo muss natürlich mit Mario Party 10 kompatibel sein. Kompatibel sind aber leider nur die folgenden 9 amiibos: Mario, Luigi, Peach, Yoshi, Wario, Donkey Kong, Toad, Bowser und Rosalina. Alle anderen amiibos (wie Link, Marth und so weiter) helfen hier also nicht weiter. Sehr schade.
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Wenn es doch eine amiibo Party ist, warum kann ich dann nicht mit allen amiibos die amiibo Party spielen? Auf diesem Wege könnte man sogar mit Charakteren spielen, die eigentlich genrefremd sind, wie Mega Man oder Captain Falcon, und weil diese Charaktere ansonsten nicht im Spiel enthalten sind, hätten die amiibos zumindest einen halbwegs exklusiven Sinn, denn die 9 kompatiblen amiibos sind sowieso alle in Mario Party 10 spielbar.
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Immerhin kann man zwar auch mit nur einem einzigen amiibo auch zu viert spielen, aber das gilt nur für COM-Spieler, das heißt, jede/r menschliche Teilnehmer/in braucht zwingend einen eigenen amiibo, wenn er/sie mitspielen will - ohne geht es nicht. Somit gilt nicht nur für inkompatible amiibos: Wer z.B. "nur" einen Yoshi-amiibo hat, aber die amiibo Party auch mal als Peach spielen will, muss sich außerdem eine Peach-amiibo besorgen.
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Ich fasse zusammen: Klassische Mario-Party-Regeln, aber nur 10 Runden und das immer gleiche, viel zu kleine, eindimensionale Spielbrett ohne Taktik aber mit Zufällen en masse - wie erzwungene Warpereien, Plätzetauschen, häufiges 5 Felder vor oder zurück, mit zig Würfeln einmal über das gesamte Brett rennen, pipapo. Einmal war es sogar so, dass ich, wie mir die Statisktik hinterher aufzeigte, in allen Runden weit abgeschlagen auf dem vierten Platz war, aber durch einen blöden Event wurde ich in Runde 10 auf den ersten Platz gehievt und gewann dann doch noch, sodass meine Linie in der Grafik sehr peinlich aussah: Erst verlief sie kerzengerade stumpf entlang des unteren Randes und schießt am Ende dann urplötzlich nach ganz oben.
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Aber nochmal was zum Spielen mit amiibos, denn wenn man als amiibo-Spieler/in würfeln oder einen Brett-Event bestreiten muss, muss man seinen amiibo jedes Mal an den NFC-Bereich des Wii-U-GamePads halten, es genügt also nicht, einfach A zu drücken, oder die Wiimote zu schwingen - diese Dinge reagieren allein nur auf die amiibo-NFC-"Berührung". Das ist durchaus nervig, weil man so nie einfach bequem herumlümmeln kann, sondern immer nach dem GamePad gekramt und der amiibo bereitgehalten werden muss. Wenn man sowieso mit dem GamePad spielen könnte, wäre das noch in Ordnung, aber das GamePad ist nur für die Bowser Party aktiv nutzbar (und auch nur für die Person, die dann als Bowser spielt), und darum spielt man, abgesehen vom Würfeln und den Events, allein mit Wiimotes. Umständlicher wird es allerdings, wenn mehr als eine Person mit einem amiibo spielt, weil man dann das GamePad für jede "amiibo-Person" herumreichen muss, da ja immer der amiibo an das NFC-Feld gehalten werden muss.
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Somit finde ich die amiibo Party letztendlich einen faulen Kompromiss für alle, die sich nach einer klassischen Mario Party sehnen. Das hier ist weder Fisch noch Fleisch - und obendrein muss man unbedingt einen (kompatiblen) amiibo haben, einfach nur, um ihn zu haben, weil der Modus im Kern nicht außergewöhnlich oder exklusiv, aber immerhin umständlich zu spielen ist. Dabei sollte amiibo doch eigentlich dazu sein, diverse Boni freizuschalten oder etwas zu bieten, das sonst nicht möglichwäre, hier aber ist amiibo nötig, um ein Drittel der Spieleerfahrung machen zu können, nicht davon zu sprechen, dass man für die Multiplayer-Erfahrung abermals tiefer in die Tasche greifen muss. Und selbst, wenn man schon einen amiibo hat, kann es gut sein, dass man gerade einen von den 9 kompatiblen nicht besitzt. Ferner will Mario Party 10 auf den amiibo schreiben, sodass man im Zweifelsfall nicht seinen gelevelten Smash-amiibo nehmen kann/darf/sollte, wenn man dessen Fortschritt parallel nutzen können will.
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MARIO PARTY
Das, was der Serie ihren Namen gibt, ist ein weiterer der drei Haupt-Spielmodi: "Mario Party". Hier wird konsequent an der Formel von Mario Party 9 festgehalten. Und zwar in absolut ALLEN Punkten. Finde ich die Idee, dass alle Spieler/innen im selben Fahrzeug über das Brett ziehen und Ministerne gesammelt werden, absolut gut, missfällt mir alles andere am "Mario Party 9"-Prinzip. Denn die Spielbretter gehen immer nur geradeaus, es gibt stets nur einen Durchgang, der ohne (echte!) Abzweigungen vom Start bis ins Ziel geht, zu viel Glück, zu viel Zufall und so weiter. Wer meine Kritik an diesen Punkten genauer nachvollziehen möchte, den/die bitte ich, meine Rezension zu Mario Party 9 zu lesen. :)
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Jedenfalls: Die Idee mit dem Fahrzeug und den Ministernen wäre wirklich toll, wenn man was ordentliches daraus gemacht hätte, aber man spielt ohnehin jedes Mal nur ungefähr 20-30 Minuten - egal, welches Spielbrett! - und die Spielbretter haben zwar immer ein anderes Look and Feel, spielen sich konzeptionell allerdings gleich, weil man keinerlei Möglichkeit hat, echte Entscheidungen zu treffen: Ich kann einen Sonder-Würfel (wenn ich einen habe!) statt den normalen Würfel zum Würfeln nehmen, ab und zu mal an einer Mini-Abzweigung, die die Bezeichnung nicht verdient, "links oder rechts" bestimmen, und ich kann versuchen, die zu spielenden Minispiele möglichst alle zu gewinnen. Mehr liegt nicht in der eigenen Hand, beim Rest ist man dem Spielverlauf ausgeliefert.
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Insofern: Meine Hoffnungen, man würde, wenn man schon nicht zurück zum klassischen Mario-Party-Konzept geht, jenes Gameplay aus Mario Party 9 verbessern, damit es ordentlich taktisch spielbar und durch ausreichend Eigenvermögen beeinflußbar wird, wurden zerschlagen. Nichts wurde verändert oder angepasst. Der Modus "Mario Party" in Mario Party 10 ist praktisch eine exakte Kopie von Mario Party 9, nur, dass die Spielbretter anders aussehen und die Minispiele neue sind.
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Übrigens wird das GamePad in diesem Modus nicht verwendet. Ist es bei der amiibo Party immerhin als amiibo-Figuren-Scanner notwendig/sinnvoll, bleibt es hier vollkommen ungenutzt, abgesehen davon, dass dargestellt wird, welche Zahlen von 1-6 bereits gewürfelt wurden. Gespielt wird nur mit Wiimotes.
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BOWSER PARTY
Die Bowser Party ist mehr oder weniger dasselbe wie die "Mario Party", kann aber sogar zu fünft gespielt werden. Wieder sind alle Charaktere im selben Fahrzeug und fahren auf dem Spielbrett vom Start bis ins Ziel. Allerdings geht es hier nicht darum, am Ende die meisten Ministerne gesammelt zu haben, sondern darum, im Ziel zu sein, bevor Bowser alle Spieler/innen erwischt hat. Denn Bowser rennt hinter dem Fahrzeug her und jedes Mal, wenn er es in einer Runde einholen konnte, spielt die Fahrzueg-Crew gegen Bowser ein Bowser-Minispiel. Dabei wird asymmetrisch verfahren, denn als Bowser spielt man mit GamePad, alle anderen mit Wiimotes.
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In einem solchen Minispiel ist es nun Bowsers Aufgabe, die Energieherzchen der anderen auf 0 zu bringen, indem er sie schlägt, mit Feuer bespuckt und so weiter. Wessen Herzchen auf 0 sank, ist ausgeschieden. Ist, bevor das Fahrzeug im Ziel ist, niemand mehr übrig, hat Bowser gewonnen, ansonsten wird solange gespielt, bis das Fahrzeug im Ziel ankam. Somit ist es die Aufgabe derjenigen im Fahrzeug, durch Events die Herzchen möglichst nicht zu verlieren, oder immer wieder aufzustocken, während Bowser versucht, das Fahrzeug einzuholen und eben jene Herzchen zu nehmen.
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Klingt spaßig? Naja, so klingen tut es tatsächlich, ist in der Praxis aber unspannend. Denn wie beim Mario-Party-Modus ist der Zufall so sehr integriert, dass es jederzeit vorbei sein könnte, weil es dauernd Zufallsevents gibt, die mit einem Schlag die Herzchen halbieren, alle Herzchen auf nur ein einziges Herzchen reduzieren, und dergleichen mehr. Somit wäre Bowser prinzipiell immer im Vorteil. Allerdings gibt es auch das Problem, dass Bowser, trotz der Möglichkeit, mit 4 oder noch mehr Würfeln pro Runde würfeln zu können, häufig nicht zum Fahrzeug aufschließen kann, weil er dessen Vorsprung nicht aufholt, da seine Würfel schlicht und ergreifend zu niedrige Zahlen würfeln.
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Außerdem empfinde ich die Bowser-Minispiele grundsätzlich als eher unbalanciert, weil es keine Möglichkeit gibt, innerhalb der Minispiele durch Geschick Herzchen dazuzugewinnen. Stattdessen ist das Einzige, was bestenfalls passiert, dass man glückhaft genug war, kein Herzchen zu verlieren. Aber das ist selten, weil die Minispiele doch eher zu Bowsers Gunsten verlaufen, sodass man sagen könnte, Bowser ist in den Minispielen leicht overpowered. Im Gegensatz dazu steht, dass Bowser nichts tut, als würfeln (wobei aber das Ergebnis natürlich zufällig ist) und in Minispielen aktiv sein, sonst gar nichts. Der Rest ist warten, warten, warten...
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Wirklich bis zum Ende spannend, und gerade nochmal so eben entkommen knapp blabla, ist es nie. Es ist häufig sehr früh absehbar, ob Bowser in Kürze den Sack zumacht oder ob das Fahrzeug durch seinen Vorsprung es schaffen wird. Doch so oder so, ob Bowser oder das Fahrzeug gewinnt, länger als höchstens 30 Minuten spielt man sowieso nicht.
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Ferner kommt aber hinzu, dass man wirklich nur Bowser-Minispiele spielt, sonst nichts. Und es gibt auch nur 10 Bowser-Minispiele in Mario Party 10, außerdem beschränkt sich die Auswahl der zu spielenden Spielbretter in der Bowser Party auf 3, sodass man sehr schnell sehr gelangweilt sein wird, weil man neben all den Schwächen im Gameplay zudem kaum Abwechslung geboten bekommt. Warum genau man nicht auch die anderen Spielbretter in der Bowser Party spielen kann, kann ich mir nicht wirklich erklären. Es mag wohl designtechnische Gründe geben, aber mit etwas Handanlegen hätte man bestimmt alle Bretter auch für die Bowser Party zugänglich machen können.
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BONUSSPIELE, TOADS ZIMMER, AMIIBO-BONUS UND DER REST
Nachdem ich nun die drei Haupt-Spielmodi beleuchtet habe, will ich noch die ürbigen Inhalte von Mario Party 10 etwas genauer betrachten. Zunächst einige allgemeine Infos zum Umfang.
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Mario Party 10 bietet 12 spielbare Charaktere, von denen die letzten beiden aber erst freigespielt werden müssen. Erneut hat man sich allerdings dafür entschieden, einige alte Bekannte zu entfernen, wie z.B. Kamek, Birdo und Shy Guy aus Mario Party 9, dafür aber ist Donkey Kong zurück und Rosalina und Spike feiern ihr Mario-Party-Debut. Wichtig zu wissen ist allerdings, ich erwähne es darum hier erneut, dass diese 12 Charaktere nur für die Mario Party und die Bowser Party verfügbar sind. In der amiibo Party muss man auf Daisy, Spike, Toadette und Waluigi verzichten - weil es von diesen Charakteren noch keinen amiibo gibt -, aber immerhin ist Bowser spielbar (wenn man seinen amiibo hat!), der sonst nur im Bowser-Modus verfügbar ist. Wieso bei der amiibo Party allerdings nicht trotzdem auch Daisy und Co. ausgewählt werden können, ist mir schleierhaft, denn es wird ja angeboten, statt mit einem amiibo auch mit den Papp-Figuren über das Spielebrett laufen zu können. Und auch das Vorenthalten aller anderen amiibos, wie Diddy Kong, Captain Falcon und so weiter, will sich mir nicht erschließen - wo es doch eine "amiibo Party" ist...!?
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Auch bietet Mario Party 10 insgesamt 5 Spielbretter. Aber dies gilt nur für den Mario-Party-Modus; in der Bowser Party stehen nur 3 der 5 Bretter zur Auswahl - wie ich vorhin schon einmal erwähnte. Für die amiibo Party widerum sind nur die amiibo-Spielbretter vorhanden, die 5 "normalen" Spielbretter sind tabu. Andererseits stehen die amiibo-Spielbretter nicht in der Mario Party und der Bowser Party zur Wahl.
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Minispiele gibt es etwas mehr als 70, und sie sind wieder allesamt sehr gelungen, wenn man von den Glücks-Minispielen absieht, allerdings können diese nicht mehr per Direkt-Wahl gespielt werden, sondern nur noch innerhalb einiger weniger Sondermodi, die im Kern auf Minispielen fußen. Dann gibt es das Minispiel-Turnier, in welchem bis zu 8 Spieler/innen abwechselnd einen Ausscheidungswettkampf via Minispielen austragen, oder die Bowser-Herausforderung, bei der alle 10 Bowser-Minispiele am Stück gespielt werden. Die "Minispiele", die sonst noch direkt gewählt werden können, sind jene, die eigentlich keine regulären Minispiele, sondern eher Zusätze sind, wie es damals etwa Volleyball in Mario Party 5 war. Da wären also: Badminton, Juwelenschlacht, Bowser Jr.s Knüppfelkäfig und Bowser Jr.s Plattformpanik. Zu finden sind all diese Dinge im Hauptmenü unter "Bonusspiele". Übrigens eine wirklich schicke Sache ist, dass man vor Spielbeginn einstellen kann, ob Glücksminispiele ebenfalls drankommen oder nicht; bei aller negativer Kritik muss auch ein Lob erwähnt werden.
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Hinter "Toads Zimmer" im Hauptmenü verbergen sich zuerst einmal der In-Game-Laden, bei dem man seine Mario-Party-Punkte in Dinge investieren kann, wie die COM-Schwierigkeitsstufe "Meisterlich" oder andere Fahrzeuge. Leider ist die Auswahl insgesamt sehr mager, weil das allermeiste, was hier angeboten wird, keinerlei Mehrwert bietet. Da wären mir zwei weitere Spielebretter für Mario Party und Bowser Party lieber gewesen, denn mal ehrlich: 5 Spielbretter (bzw. 3) sind schon wenig, oder? Der Rest in Toads Zimmer beläuft sich auf Optionen, das Abspielen des Soundtracks, das Angucken der Credits und so weiter. Es gibt zwar noch die "Fotowerkstatt", aber was das soll, frage ich mich wirklich: Wer will In-Game-Charakter-Fotos machen und später im Fotoalbum angucken?
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Als sechsten und letzten Punkt im Hauptmenü gibt es "amiibo-Bonus". Hier kann man einmal täglich einen amiibo scannen lassen, um sich so Dinge freischalten zu lassen, wenn der amiibo kompatibel ist, oder, wenn er es nicht ist (wie sagen wir mal Link), bekommt man einige Mario-Party-Münzen gutgeschrieben.
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Wundern tut mich, dass es außer der Möglichkeit, sich beim Ladebildschirm Miiverse-Kommentare zu Mario Party 10 einblenden zu lassen, nicht die allergeringste Onlinefunktionalität gibt. Und dafür fehlen mir wirklich die Worte. Mario Party und Online, das ist wie Romeo und Julia, oder wie Pommes mit Ketchup... Mir ist das vollkommen unverständlich!
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Dass die Featurefülle der Wii U sich eigentlich nur darauf beschränkt am GamePad die amiibos dranzuhalten (amiibo Party) oder damit als Bowser 10 Minispiele zu spielen (Bowser Party), ist jedoch total ok für mich, denn ich brauch das ganze Wackel- und Touch-Brimborium nicht. Wiimotes genügen mir vollauf. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn Mario Party 10 wenigstens Off-TV-Play geboten hätte, bei dem man wahlweise auch ohne Glotze und Wiimotes alleine gegen die COMs hätte spielen können. Aber ok, so langt's auch.
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FAZIT
Bei Mario Party 9 habe ich damals eine sehr akzeptable Wertung vergeben, auch, wenn ich das Spiel nach der Rezensions-Phase nie mehr spielte. Weil ich unterstreichen wollte, dass, sieht man vom vermurksten Gameplay einmal ab, einfach alles grandios ist: Umfang, Grafik, Sound, Interface - super! Doch das Gameplay hat die vielen genialen Ansätze eben verbaselt. Aber für einen ersten Versuch war es in der Tat ordentlich.
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Doch bei Mario Party 10 hätte man nach all der Kritik von all den vielen Menschen da draußen - von mir ja auch - dringend Anpassungen vornehmen müssen. Darum werde ich Mario Party 10 nicht so milde, sondern streng nach "Spielspaß-Maßstäben" bewerten - die hier vergebenen 50, bzw. 51 Prozent müssen ausreichen, der Welpenschutz ist nun aufgebraucht. Ja, Look and Feel geil, Grafik geil, Sound geil, Interface geil, Minispiele geil, Umfang geil, und so weiter und so fort. Alles toll.
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Aber es gibt kein Online (wieso eigentlich nicht!?), der amiibo-Zwang (wenn auch nur für die amiibo Party) will sich mir partout nicht erschließen, das Spielen mit amiibos ist "unbequem", die Gameplays der Mario Party und der Bowser Party sind im Kern identisch zueinander - fußen somit in allen Punkten auf dem Gameplay von Mario Party 9 -, und die amiibo Party bietet außer Gewürfel und Minispielen keine echte Spieltiefe. Und das langt mir einfach nicht. Mario Party 10's Gameplay ist zufällig, glücksabhängig, viel zu kurz, und was ich auch anstelle, am Ende steht meine Chance auf den Sieg auch nicht besser, als wenn ich alles, was ich falsch machen könnte, falsch mache. Alle Minispiele zu gewinnen bringt dieselben Chancen auf den Triumph, wie alle Minispiele zu verlieren. Schon seltsam: Da werden drei "verschiedene" Modi angeboten, aber im Wesentlichen sind sie dann doch wieder gleich.
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Ich möchte eine Mario Party mit Taktik und Eigenvermögen spielen, und nicht in einer Runde zusammenhocken, bei der das Spielen absolute Nebensache ist. Früher hat Mario Party doch auch problemlos in geselliger Runde mit vielen Lachern und Salzstangen-Geknabber funktioniert, sowohl mit Neulingen als auch mit Veteranen. Heute ist das Spielen einer Mario Party die reinste Nebensache, weil es völlig egal ist, was man tut - man gewinnt oder verliert per Zufallsprinzip, eigene Entscheidungen kann man nicht treffen - und die Salzstangen und Plaudereien sind die Attraktion geworden, Hauptsache, das Spiel ist leicht zugänglich; obwohl Mario Party ohnehin noch nie unzugänglich oder schwer zu verstehen war. Aber dann sollte man mit seinen Kumpels und Kumpelinen lieber in eine Bar gehen und dort ein leckeres Getränk schlürfen oder einen Spaziergang durch den Park tätigen, statt sich vor die Glotze zu parken und sinnlos Knöpfchen zu drücken, wenn man nett plaudern möchte. Kurz: Mario Party 10 ist unausgegoren und viele Ansätze der drei Haupt-Modi sind gut, aber ungut umgesetzt worden.
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Bin ich verärgert? Nein. Bin ich sauer? Nein. Bin ich frustriert? Nein. Ich bin - und das auf mehr als nur eine Weise - ganz einfach sehr enttäuscht und verstehe nicht, warum die Entscheidungen, die getroffen wurden, getroffen wurden. Hat denn da keiner mal was gesagt, als bei den Besprechungen gefragt wurde, was man vielleicht noch verbessern oder anders machen könnte?
Jörg Singleplayer: 50%
Multiplayer: 51%


Verfasst von Jörg am 21.03.2015,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 5 Person/en
Release am 20.03.2015