Vor kurzem erst wurde
die DS-Version von Spider-Man: Edge of Time rezensiert, welche wegen, nunja, "gewissen "Umständen" nicht gerade viel Lob erheimste. Ob die Wii-Version genauso abmüffelt? Mal schauen!
Das Problem mit den Zeitreisen..Man kennt das ungeschriebene Gesetz aus womöglich jedem Film, wo "Zeitreisen" thematisiert werden: "Wenn du in die Vergangenheit reist, darfst du auf keinen Fall etwas verändern, da sonst die Gegenwart verändert wird!"
Zumeist halten sich die Helden an diese Regel und es bleibt zum Glück alles so, wie es war. Doch dieses Mal ist ein Schurke mit Namen Walker Sloan aus dem Jahre 2099 am Werke, der, um die Stellung seines Unternehmens "Alchemex" zu verbessern, in die Vergangenheit reist und alles zu seinen Gunsten verändert: Die ganze Stadt gehört nun dem Unternehmen, Schurken werden zu Helden glorifiziert und die wahrscheinlich schlimmste Folge: Spider-Man wird von einem übermächtigen Anti-Venom getötet.
Eine ausweglose Situation, wie es scheint! Doch zum Glück hat "Spider-Man 2099" mit dem "Amazing Spider-Man" eine Verbindung und kann zu ihm in die Vergangenheit kommunizieren - und nun haben die beiden Spider-Men ein gemeinsames Ziel: das Vergangene wieder zum Alten kehren und Sloan das Handwerk legen.
Spider-Man²Bei Edge of Time handelt es sich um ein relativ lineares Action-Adventure, in welchem man eine Aufgabe nach der anderen, wie vom Spiel vorgegeben, löst. Also keinerlei freie Entscheidungen oder gar eine frei erkundbare Welt. Schade, aber dennoch sinnvoll, da dadurch ein gewisser Effekt erzielt wird, durch welchem das Spiel wie ein interaktiver Film wirkt, der Gameplay-Sequenzen weitergeführt wird. Und das, was Edge of Time von ähnlichen Spielen sehr unterscheidet, ist die Tatsache, dass man im Spielverlauf beide Spider-Men abwechselnd spielt - sowohl jenen aus der Vergangenheit, als auch den in der Zukunft, und dass eine Veränderung in der Vergangenheit Einfluss auf den Zustand in 2099 hat.
Wenn beispielsweise der alte Spidey einen riesigen Roboter zerstört, kann dieser später dem neuen Spidey nicht mehr zur Last fallen. Außerdem positiv auffallen tun im Spielverlauf die Schlüsselrätsel, bei welchen die typischen Spider-Man-Fähigkeiten wie z.B. der berühmte Spinnen-Sinn genutzt werden, um den einen Schurken ausfindig zu machen, der den Schlüssel bei sich trägt. Oder man kletter eine Wand hinauf, um die Zimmerdecke abzusuchen.
Negativ fällt allerdings auf, dass in vielen Situationen andauernd nur irgendein Angriffsknopf gedrückt wird, um die vielen, vielen Gegner auf dem Bildschirm auszuschalten und zusätzlich fielen mir auch die Stellen, wo Spider-Man irgendwo hinunterfällt und man ihn durch einen Schacht lenken muss, sehr negativ auf, da dies nicht immer leicht ist, da manchmal einfach nicht ersichtlich ist, wohin er eigentlich genau fällt oder springt, weil Kamera und Steuerung nicht immer wirklich optimal sind. Aber irgendwie wird man im Laufe des Spieles, trotz Button-Dauergrdrücke und diverser ungelungener Passagen, motiviert, weiterzuspielen, weil es interessant ist zu sehen, was in Zukunft und Vergangenheit geschieht und wie genau die Story weiterverläuft. Denn es ist nie vorhersehbar, was in der Vergangenheit welchen Einfluss auf die Zukunft hat. Oftmals sehr spannend!
Spaß abseits der Story?!Neben der etwa 10 Stunden andauernden Story gibt es jedoch auch noch einige Dinge abseits, die zusätzlichen Spaß bringen können: Als erstes muss ich wohl die Herausforderungen nennen, die eigentlich ganz einfach erklärt sind. An manchen Stellen taucht eine Meldung auf, dass eine bestimmte Herausforderung nun verfügbar sei. Diese kann dann direkt angenommen werden, wenn man möchte.
Der Sinn der Herausforderungen ist, bestimmte Passagen unter bestimmten Bedingungen zu meistern: Wie z.B. eine Anzahl von Gegnern in Zeitraum X zu besiegen. Dabei existieren aber drei verschiedene Intervalle. Je schneller man dann letztendlich war, entscheidet darüber, welche Medaille man erhält: eine goldene Medaille, silberne oder bronzefarbene. Die Belohnung für ein erfolgreiches Bestreiten dieser Herausforderungen liegt in den Dingen, welche dann für das Aufpowern der Spider-Men benutzt werden können. So können dann z.B. Eigenschaften wie die Kondition verbessert oder neue Attacken erlernt werden. Außerdem können Kostümschlüssel freigeschaltet werden, mit welchen ihr, wie man es sicherlich schon am Namen heraushört, alternative Kostüme freischaltet, oder Zeitungsausschnitte, in denen der fortschreitende moralische Verfall der Stadt unter Alchemex ersichtlich wird.
Also gibt es für alle, die Wert darauf legen, dass im eigenen Spielstand die Anzeige "100%" prangt, viel zu tun. Andererseits sind einige Herausforderungen deutlich zu schwer und können mitunter auch mal Frust bedeuten.
Perfekt ausgenutzte Wii-RemoteDie Steuerung ist anfangs arg gewöhnungsbedürftig, aber durchaus erlernbar: Durch das Steuerkreuz werden unterschiedliche Attacken ausgeführt und die Tatsache, die mich persönlich außergewöhnlich gewurmt hat, war, dass durch das Drücken der "1-Taste" das Pausenmenü aufgerufen wird. Ich, der sich dafür an die "+-Taste" gewöhnt hatte, hat durch das Drücken dieser Taste häufiger mal den Spinnen-Sinn aktiviert, was oft nervig war.
Ansonsten wird nicht viel Ungewöhnliches geboten: Mit 3D-Stick des Nunchucks bewegt man die Spideys, durch den A-Knopf springen sie und die B-Taste lässt sie Spinnenfaden an die Decke kleben, an dem sie umherschwingen können. Auf Bewegungssteuerung wurde zum Glück nicht sehr stark gesetzt; nur in einigen Situationen wird diese zum Beispiel zum Öffnen von Türen genutzt.
Alles in allem funktioniert die Steuerung in den normalen Leveln recht gut, wenn man von den schon oben angesprochenen "Freien Fall"-Missionen absieht - da ist sie nämlich deutlich zu schwammig, und nicht selten muss man nur deswegen eine Mission nochmal und nochmal spielen. Nicht gerade angenehm!
Grafik & SoundIn diesen beiden Bereichen muss sich das Edge of Time nicht verstecken; sowohl Grafik, als auch Sound sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben! Die Grafik ist schon während des Spielverlaufs für ein Wii-Spiel sehr gut, und die Filmsequenzen übertreffen diese sogar noch bei Weitem.
Die musikalische Untermalung erinnert irgendwie teilweise an einen Filmsoundtrack, hält sich also sehr bewusst eher im Hintergrund - das wirklich Außergewöhnliche ist aber die gute und unterhaltsame Sprachausgabe, die hauptsächlich die Dialoge zwischen den den Spideys wiedergibt. Der Makel hierbei ist jedoch der zu kleine und undeutliche deutsche Untertitel für die ausschließlich englische Sprachausgabe; das hätte man besser machen können!
FAZITWie schon oben geschrieben, ist dieses Spiel nicht so schlecht geworden, wie
die DS-Version, im Gegenteil, sie wird mir sogar einigermaßen positiv in Erinnerung bleiben.
Für Fans der Spinne ist dieses Spiel sehr empfehlenswert, allen anderen kann ich dieses Spiel aber nur bedingt empfehlen, da es trotz der interessanten Story und dem ganzen Drumherum zu linear ist und zu viele Buttonmashing-Passagen bietet.