IN KARTS SITZENDHmmm, "DreamWorks Super Star Kartz" steht auf dem Cover und die DreamWorks Superstars sind ebenfalls abgebildet, in Karts sitzend. Sieht aus wie ein
Mario-Kart-Wii-Klon. Die Screenshots hinterlassen denselben Eindruck:
Mario-Kart-Wii-Klon. Und nach einiger Zeit mit der Disc in der Wii kann ich nur sagen:
Mario-Kart-Wii-Klon. Activision hat offenbar wirklich verdammt viel
Mario Kart Wii gespielt, denn vieles davon findet sich in DreamWorks Super Star Kartz wieder: mehrere Charaktere mit unterschiedlichen Fahreigenschaften, Itemboxen und Items, Drifts, Stunts...
Im Hauptmenü befinden sich 4 - und etwas später 5 - Punkte:
Rennen,
Schlacht,
Bestenlisten,
Optionen und die
Credits. Die "Credits" zeigen, wer mit der Entwicklung des Spiels zu tun hatte und die "Optionen" gestatten, die Lautstärke der Musik, der Effekte und der Sprachausgabe zu regulieren und die gewünschte Sprache einzustellen.
Der zunächst noch unsichtbare Menüpunkt ist "Bestenlisten", hier können zu allen Strecken jeweils die TOP-3-Rankings im Zeitfahren betrachtet werden. Unüblicherweise wird aber nur die Gesamtzeitgespeichert (also ohne "schnellste Runde") und dazu werden nur die Minuten und Sekunden gewertet. Zehntel, Hundertstel oder Tausendstel sind irrelevant.
In der "Schlacht" wird aus 4 Arenen eine ausgewählt und man haut sich im Multiplayer für bis zu 4 Personen Items um die Ohren, um die drei Ballons an jedem Kart zum Platzen zu bringen. Wer dann am Ende als Einzige/r noch wenigstens einen Ballon übrig hat, hat gewonnen.
Unter Menüpunkt "Rennen" verbergen sich diverse Rennmodi: Die
Rennserie, das
Einzelrennen, das
Zeitrennen und die
Herausforderungen. In der "Rennserie" werden insgesamt 4 Cups mit je 3 Strecken befahren, also das, was Mario-Kart-Fans als "Grand Prix" kennen. Ausserdem sind alle Cups in den Schwierigkeitsstufen 50ccm, 100ccm, 150ccm und außerdem "Spiegel" vorhanden. Wie es sich gehört, sammelt man Itemboxen auf, um an Items zu gelangen, die einen Mini-Turbo auslösten, andere Gegner aus dem Weg räumen, etc. Ausserdem gibt es mehrere blinkende Sterne auf jeder Strecke, sammelt man jeweils 5 dieser Sterne auf, darf man sein Star-Manöver ausführen, das bei jedem Charakter immer anders ist. So ruft z.B. Skipper (einer der Pinguine aus "Madagaskar") irgendwelche Kommandos mit seinem Megaphon in Richtung der Anderen vor ihm. Diese Kommandos schwirren dann als Schallwellen vorwärts, die die Anderen verwirren - und so hat er Zeit, diese aufzuholen.
Das "Einzelrennen" spielt sich haargenau wie die "Rennserie", mit dem Unterschied, dass hier nicht mehr eine Strecke auf einer der 4 Schwierigkeitsstufen gefahren wird. Ähnlich verhält es sich mit dem "Zeitrennen": man wählt eine Strecke und fährt diese allein gegen die Zeit - allerdings ohne Items und Sterne. Zum Schluss bleiben noch die "Herausforderungen", die immer etwas anders, aber trotzdem ähnlich sind. Man muss die gestellte Anforderung bewältigen, in aller Regel heisst das: gegen die Anderen antreten und währenddessen etwas Bestimmtes tun, bzw. als Erste/r ins Ziel zu kommen.
MEHR INS DETAIL GEHENNatürlich könnte ich bei allen Modi etwas mehr ins Detail gehen, aber ich würde im Grunde nichts schreiben, was nicht alle schon wüssten, die wenigstens 10 Minuten in ihrem Leben Mario Kart gespielt haben. Denn abgesehen von winzigen Unterschieden ist DreamWorks Super Star Kartz nichts anderes als
Mario Kart Wii im DreamWorks-Universum. Man fährt mit Shrek, Fiona, Esel, Marty, Skipper, Ohnezahn, Hicks und wie sie alle heißen durch die bekannten Welten der DreamWorks-Filme, während die Action von Kommentaren aller Beteiligten begleitet wird.
Und man mag es ja kaum glauben, aber DreamWorks Super Star Kartz ist ziemlich gelungen, hätte ich nicht gedacht. Trotzdem kann es nicht ganz mit
Mario Kart Wii mithalten. Das liegt zu allererst am Umfang, denn 4 x 3 Strecken ist etwas lasch, da bot selbst
Super Mario Kart in den 90ern mehr. Außerdem dauern fast alle Rennen ungewöhnlich lange: es sind stets drei Runden zu fahren, aber für diese benötigt man ungefähr 5-7 Minuten. Rechnet man das um, ergibt das im Schnitt etwa 2 Minuten pro Runde. Das klingt wenig, fühlt sich aber manchmal etwas langweilig an, weil es nunmal bei fast jedem Rennen der Fall ist. Hinzu kommt, dass die Fahrer ohne Unterlass ihre Kommentare in die Weltgeschichte schmettern. Eine Handvoll witziger Sätzlein und phonetischer Floskeln, die man in diesen Minuten aber mehrere dutzend Mal hört, weshalb sie jedes Mal unlustiger werden - denn man hört sie wieder und wieder und wieder. Bei jedem Mini-Turbo, bei jedem Treffer mit einem Item, bei jeder Kolission... Jetzt könnte man ja die Sprachausgabe einfach ausstellen, aber dann hört man nur Musik und Effekte - und das ist noch langweiliger.
Desweiteren gibt es zwar mehrere Charaktere zur Auswahl, und weitere können freigespielt werden, und alle haben unterschiedliche Eigenschaften, doch stellt sich die Frage, welche das sind. Man sieht bei jedem Charakter eine kleine Tabelle mit 4 Eigenschaften, die maximal 5 Punkte haben können - aber welche Eigenschaft was repräsentiert, ist schwer zu sagen, denn das Handling in jedes Mal sehr, sehr ähnlich und sonderliche Geschwindigkeitsunterschiede stelle ich auch nicht fest. Das Dumme ist nämlich, dass man statt der Texte "Geschwindigkeit", "Beschleunigung" oder sowas einfach vier matschig aussehende Symbole genommen hat und auch in der Anleitung findet sich kein einziges Wort darüber, welches der Symbole was darstellt oder um welche Eigenschaften es sich überhaupt handelt.
Löblich finde ich allerdings den Schwierigkeitsgrad, bzw. vielmehr die CPU-KI. Denn obwohl durchaus Items benutzt werden, geht das nicht an die Nerven, weil Activision hier ein gutes Maß gefunden hat und die CPUs deshalb durch gutes Fahren mithalten. Allerdings kann das manchmal dazu führen, dass man kurz vor der Ziellinie plötzlich von 1-2 Karts überholt wird oder dass man im Mittelfeld etwas feststeckt. So ist das zwar nunmal im Rennsport, aber ärgerlich ist es dennoch. :)
Was bei DreamWorks Super Star Kartz allerdings wirklich bitter schmerzt, ist das Fehlen jedweder Möglichkeit, online zu gehen. Und könnte man das ja vielleiiiiiiicht noch verschmerzen, weil man z.B. schon glücklich ist, solange man seinen Time-Trial-Modus hat, verschmerzt man dann aber ganz sicher nicht, dass es keine Geister gibt; überhaupt keine. Keine Entwickler-Geister und auch keine eigenen. So fährt man nur ganz allein gegen sich und die Zeit und kann nicht mal direkt vergleichen, ob man beim letzten Mal die Kurve besser hinbekommen hat, oder man an Punkt X bereits schneller oder langsamer ist als beim letzten Mal.
FAZITDer erste Eindruck ist kolossal, und obwohl man dann mit der Zeit diverse kleine Mängel feststellen wird, kann man DreamWorks Super Star Kartz einfach nicht wirklich schlecht finden, denn es macht alles in allem trotzdem Spaß. Hat man dann jedoch alle Cups gemeistert und eventuell noch den Großteil der Herausforderungen, ist ein gewichtiger Teil des Zaubers dahin und nur der Multiplayer hält bei Laune. Denn das Zeitfahren macht keinen Spaß, weil jedweder Ansporn fehlt, sich ernsthaft verbessern zu wollen.
Somit wird deutlich, dass Activision sich
Mario Kart Wii doch etwas genauer hätte angucken und mehr Liebe zum Detail hätte beweisen müssen. Der beste Beweis, dass eben jene Liebe fehlt, wird bereits nach jedem Zeitfahren, jeder Herausforderung und jedem Cup überdeutlich: Man landet ohne Umschweife und egal, wie gut man abgeschnitten hat, kommentarlos wieder im Hauptmenü - keine Intros, keine Outros, keine Glückwunschtäfelchen, gar nichts.
Für - große wie kleine - Fans der DreamWorks-Filme ganz sicher eine lohnende Investition, da diese sicher gern über den ein oder anderen Makel hinwegsehen. Alle anderen, die einfach nur einen guten Fun-Racer ohne große Kompromisse suchen, sollten zu
Mario Kart Wii und/oder
Sonic & SEGA All-Stars Racing greifen.