Cover: Thor - God of ThunderMehr Schein als Sein?
Etwas verspätet, aber immerhin noch ungefähr zeitgleich mit der DVD erschien Thor - God of Thunder nun auch auf dem 3DS. Zuallererst muss ich gestehen, keine eingefleischte Marvel-Anhängerin zu sein. Vielmehr kam meine Entscheidung, mir dieses Spiel genauer anzuschauen, aus der "Hey, das Spiel sieht ganz gut aus, und ich möchte mal was Neues ausprobieren"-Laune. Klar, Thor und sein Hammer Mjöllnir sind auch mir bereits aus der Mythologie bekannt, trotzdem ging ich ehrlicherweise relativ blind an die Sache heran. Ob der Held mich in 3D überzeugen konnte, lest ihr in der folgenden Rezension...

Wie ich bereits schrieb, wirkte das Spiel auf den ersten Blick wie eines, das Interesse weckt und man zumindest nicht als schlecht bezeichnen würde. Und das ist bei einem zum Kinofilm erscheinenden Spiel ja schon mal viel wert, da diese von der Qualität her meist eher unter dem guten Schnitt liegen.

Ein paar Zeilen zur Geschichte
Auch in der 3DS-Version schlüpft ihr natürlich in die Rolle des Donnergottes Thor, Sohn von Odin, dem Allvater. Das Reich Asgard, in dem Thor lebt, wird von den Eisgeborenen Jötunen angegriffen. Im Gefecht wird Thors Freundin Sif zu Fall gebracht, welche der Allvater mit seiner Odinkraft wieder zum Leben erweckt. Doch dafür muss Odin einen hohen Preis zahlen: Er fällt für längere Zeit in einen tiefen Schlaf. In dieser Zeit schmiedet Thors Bruder Loki einen fiesen Plan und bringt Thor dazu, Asgard zu verlassen und es somit ungeschützt zurückzulassen...
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Die Zwischensequenzen sind in schicker Comicform gehalten und eigentlich nett in Szene gesetzt. Jedoch taucht bereits hier das große ABER auf. Denn auch wenn ihr den 3D-Regler von Anfang an hochgestellt habt, werdet ihr auf den 3D-Effekt zunächst lange warten müssen. Weder das Menü, noch die Zwischensequenzen sind in 3D. Lediglich das Spielgeschehen selbst erhielt den dreidimensionalen Effekt - und da auch nur sehr spärlich. Während ich bei anderen Spielen den Regler oft sehr niedrig stelle oder komplett ausschalte, weil der 3D-Effekt auf Dauer doch etwas anstrengend ist, hatte ich ihn hier die meiste Zeit voll aufgedreht und musste mich dennoch hin und wieder fragen, ob er denn überhaupt eingeschaltet ist.
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Ebenso schwach ist auch die Grafik des Spiels. Anders als auf der Wii, wo sie immerhin noch als ganz okay eingestuft werden kann, habt ihr es hier mit einer Grafik aus dem letzten Jahrzehnt zu tun. Selbst der normale DS hat schon Besseres zustande bringen können, und das spricht wohl Bände. Ähnlich verhält es sich in Sachen Sound, den möchtet ihr möglicherweise lieber abschalten oder zumindest leiser stellen. Während die Hintergrundmusik noch in Ordnung ist, sind die ständigen, zischenden und kratzenden Geräusche doch sehr lästig. Achja, das Spiel hat übrigens auch eine deutsche Sprachausgabe! Klingt gut, nicht wahr? Wäre natürlich toll, wenn die Sprachausgabe auch gut wäre, aber die gesprochenen Sätze klingen oft sehr heruntergeleiert und bringen die Stimmung nicht so rüber, wie sie sollten.
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Das Bedauerlichste ist jedoch die Tatsache, dass Thor - God of Thunder unglaublich schnell eintönig wird. Nach kurzer Zeit wird klar, dass hier kaum Abwechslung besteht. Ihr betretet ein neues Level und sobald ihr euch zwei Minuten vorangekämpft habt, wisst ihr, dass sich der Rest des Levels haargenau so abspielt wie bis jetzt. Das war zumindest für mich der Hauptgrund, warum ich nie lange am Stück spielen konnte: es wurde einfach irre langweilig.
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Ein Funken Hoffnung
Obwohl vieles dagegen spricht, dass Thor für den 3DS auch nur halbwegs gelungen ist, gibt es doch positive Elemente. So habt ihr wie auf der Wii die Möglichkeit, mit der Zeit verschiedene Aufrüstungen für Thor zu erwerben, wie etwa neue Kampftechniken oder verlängerte Gesundheits- und Odinkraftleisten. Mithilfe dieser Aufrüstungen und auch im allgemeinen Kampfsystem wird euch viel Spielraum geboten, euren ganz eigenen Kampfstil zu entwickeln.
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Außerdem könnt ihr unterschiedliche Runen finden, die sich ebenfalls ausrüsten lassen (bis zu 4 verschiedene). Nicht zuletzt sind auch die versteckten Kostüme interessant, welche zwar keine eigenen Eigenschaften besitzen, aber teilweise toll aussehen. Weitere Pluspunkte kassiert das Spiel durch die Möglichkeit, bereits absolvierte Level noch einmal zu spielen - etwa um nach vielleicht verpassten Sammelobjekten zu suchen.
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Normalerweise würde ich auch gerne behaupten, dass es eine nette Geste ist, verschiedene Schwierigkeitsgrade eingebaut zu haben. Doch hier haben wir wieder das berühmte, große ABER. Ich spielte zunächst auf der leichten Stufe durch und schaltete somit die schwerste von vier Stufen frei. Dann spielte ich das Spiel eine Zeit lang auf der angeblich schwersten Stufe und es kam mir so vor, als spielte ich noch immer auf leichter Schwierigkeit. Ich merkte so gut wie keinen Unterschied, und das ist wirklich nicht der Sinn von Schwierigkeitsgraden. Auch die Spielzeit selbst ist mit rund 6 Stunden viel zu kurz.
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Fazit
Im Test schneidet der Donnergott nur unterdurchschnittlich ab. Es wurde eine ganze Menge an Potenzial verschwendet - ob es nun die vorhandene, aber schlechte Sprachausgabe oder der ebenso vorhandene aber nicht bemerkbare Schwierigkeitsgrad-Unterschied ist. Wer dennoch den Kauf erwägt und nicht unbedingt nur etwas für unterwegs auf dem Handheld sucht, sollte eventuell lieber zur Wii-Version greifen, denn die macht ihre Sache besser.
Angela Singleplayer: 45%

Verfasst von Angela am 26.09.2011,
bemustert durch Sega
für bis zu 1 Person/en
Release am 09.09.2011