Cover: The Legend of Zelda: The Wind Waker HDNun ist es endlich soweit! Die Wii U bekommt ihr erstes Zelda: in Form eines Remakes des kontroversen Teils für den GameCube in erfrischender High Definition!

Die Reise beginnt
Ganz Zelda-typisch ist die erste Spielstunde auf das Erlernen der Steuerung und das Kennenlernen eures Helden gerichtet. Diesmal wird unser aller Lieblingsheld von seiner kleinen Schwester Aril geweckt. Die beiden leben mit ihrer Großmutter auf einem bezaubernden kleinen Eiland namens Präludien. Neben dieser Insel gibt es noch eine Menge weitere auf dem Ozean in der hiesigen Spielwelt von The Wind Waker.

Wie immer wird euch eine exzellente Geschichte rund um den kleinen Helden Link durch das Spiel führen. Alles, was das Fanherz höher schlagen lässt, ist da, eine packende Story, viel (Piraten-)Romantik, eine wunderschön detaillierte Umgebung und lustige, wie auch tiefergehende Charaktere. Vor allem die teils unvorhersehbaren Wendungen machen das Spiel interessant und animieren stets zum Weiterspielen.
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Doch zunächst müsst ihr gewappnet sein. Bekannt aus Vorgänger-Episoden funktioniert die Steuerung via GamePad oder Pro Controller und ist so simpel gehalten, wie sie effektiv ist. Auf A ist die Aktionstaste zuhause, für z.B. den beliebten Sprungangriff, mit B schlagt ihr eure Gegner windelweich. Außerdem könnt/müsst ihr wieder rollen um schneller vorwärts zu kommen. Die Tasten X, Y und R verwenden Gegenstände, die im Laufe des Spiels eingesammelt werden.
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Und sobald ihr wie gewohnt mit Schwert und Schild ausgerüstet seid, segelt ihr schon geschwind mit dem geretteten Piratenmädchen auf eine nahe gelegene Festungsinsel um eure Schwester zu retten und die dunklen Machenschaften die hinter der Entführung stehen aufzudecken - und kassiert eure erste "Niederlage". Kurz darauf erwacht Link auf einem kleinen sprechenden Boot namens "Roter Leuenkönig", welcher von nun an euer steter Begleiter sein wird. Doch bevor ihr zu einem zweiten Versuch losdüsen könnt, fehlt euch ein wichtiges Utensil: ein Segel! Glücklicherweise befindet sich eines auf der Insel, auf der ihr gestrandet seid.
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Ihr merkt sicherlich, dass dieses Abenteuer ein besonders maritimes darstellt. Und das Einzige, was ihr noch braucht, um das Weltmeer unsicher zu machen, ist günstiger Wind - der dieser bläst im Moment noch immer nur von West nach Ost. Und ein Zelda-Game wäre kein Zelda-Game, wenn nicht in irgendeiner Form Musik darin vorkäme. Und so gelangt ihr auf der nächsten Insel an den Taktstock des Windes - euer letztes Instrument zur Erkundung der vielen kleinen und größeren "Welten".
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Jetzt weht ein anderer Wind
Hier kommen wir zu einem großen Manko des Originals aus dem Jahre 2002. Ursprünglich eine gute Idee, sich den Wind nutzbar machen zu können und ihn aus allen acht Himmelsrichtungen blasen zu lassen, avancierte gerade dies zu einem Störfaktor. Und das in zweierlei Hinsicht. Zum Einen musste man ständig mithilfe des Taktstockes die Windrichtung ändern und zum Anderen "verstopfte" man die Gegenstandsbuttons X, Y und Z. In der HD-Version wurde dies entscheidend für den Spielfluss geändert.
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Zunächst kann das Segel per Druck auf A oder B automatisch aus- oder eingefahren, werden wenn sich Link auf dem Boot aufhält. Hier müsst ihr nicht mehr bootsrelevante Items wie die Bomben, Kran und den Taktstock auf Buttons setzen, diese finden von alleine Platz auf dem Steuerkreuz! Doch ein noch nützlicheres Item werdet ihr evtl. im Spielverlauf erlangen, das euch das Reisen auf See sehr deutlich erleichtern wird. Mehr verrate ich aber nicht - denn genau das macht ein Zelda aus! Gegenstände KÖNNEN euch das Leben leicht machen, ihr schafft es aber auch OHNE...
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Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön
Gewöhnungsbedürftig ist die Welt in einem totalen Inselpanorama angesiedelt und der erfahrene Zeldaspieler fragt sich zunächst, wie die gesamte Palette an typischen Gegenden in diese Welt passt. Die Antwort ist kurz: gar nicht! Das klingt zunächst schlimm. Aber im Laufe des Spiels werdet ihr immer mehr das typische Zelda-Feeling bekommen. Auch ohne eine reine Feuerwelt, wie sie die Goronen auszeichnen. Auch ohne ausschweifende Ausritte über eine Prärie in Richtung eines üppigen, grünen und undurchdringlich erscheinenden Waldes. The Wind Waker schafft etwas Neues, ohne seine Wurzeln zu verleugnen. Es wird ein Spagat zwischen Altbewährtem und Neuem geschaffen, das den Spieler von Anfang an in seinen Bann zieht.
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Natürlich stehen euch bei einem Ozean so gut wie alle Regionen zum Besegeln offen. Landgänge sind teils nur mit bestimmten Gegenständen möglich. Zur Orientierung dient euch eine auf dem GamePad angezeigte 7x7 Felder große Karte. Diese ist zu anfangs nur mit Fragezeichen gefüllt. Wenn ihr aber eine dieser Regionen zum ersten Mal befahrt, habt ihr die Möglichkeit, Fische mit Futter zu bestechen, damit sie euch gleich, neben der Komplettierung der Karte, auch noch eine nützliche Information mit auf den Weg geben. Im Gegensatz zu früher musste man hier diesen nützlichen Ratgeber entweder immer noch einmal bestechen oder eben gleich alles notieren - teils spielentscheidende Dinge. Heute aber kann man mit einem Klick auf das Planquadrat die Information des Fisches bequem auf dem Tablet abrufen. So spart ihr lästiges Rumreisen - eine gute Neuerung!
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Des Weiteren könnt ihr neben diesem Fisch euch auch noch die nützlichen Möwen zu eigen machen um kleinere Rätsel zu lösen. Eine bestimmte Frucht lässt euch auf den Kopf gesetzt die Kontrolle über einen Vogel erlangen und damit über das Meer oder eine Insel fliegen.
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Ein anderes Element stellt die ständige Jagd auf Schätze im Meer da. Hat der Spieler den nötigen Gegenstand um Schätze zu heben erst einmal erhalten, geht es auch schon los. Diese Jagd auf Reichtümer, meist in Form von Rubinen, aber auch Herzteile, können entweder beim freien Segeln über die Wassermassen, markiert mit einem Lichtkreis auf der Oberfläche, einfach "gefunden", oder - was die wertvolleren Schätze angeht - per Schatzkarte errungen werden. Diese zeigen einen kleinen Ausschnitt der Weltkarte nebst stilistischem "X", meist in Nähe einer bestimmt geformten Insel und wollen von euch gehoben werden.
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Diese Schatzkarten erlangt ihr auf allen möglichen Wegen, bei einer Auktion, als Hauptgewinn, bei einem der üblichen Zelda-Nebenmissionsspielen, oder einfach beim Durchqueren von Dungeons in einer Truhe. Auch einer der Terrihändler hat eine solche für eine große Summe in seinen schwimmenden Shop.
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Sind wir auch schon beim Thema Dungeons angekommen. Hier werden keine Kompromisse gemacht. In gewohnter Manier bewegt ihr euch durch Thementempel, löst Fallen aus, betätigt Schalter, um in anderen Räumen Wege freizulegen, bekämpft alte und neue Gegnertypen, und besiegt als Sahnehäubchen mit einer bestimmten Taktik, die meist auf dem Item beruht, welches ihr zuvor im selben Tempel fandet, einen riesigen Bossgegner. Und wie gewohnt müsst ihr, bevor ihr auch nur einen Fuß in den Tempel setzen könnt, eine Reihe von Aktionen durchführen, wie etwa ein Lied an der richtigen Stelle oder ein Item an einer anderen einsetzen. Dabei wird keinesfalls zusätzliche Spielzeit erschlichen - vielmehr ist es eine Art Vorbereitung auf Kommendes und macht zu jedem Zeitpunkt Spaß.
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Altbekanntes in neuem Glanz
Als ich die ersten Bilder von der HD-Neuauflage sah, dachte ich "...ist aber hübsch aufgemöbelt mit den ganzen Glanzeffekten..." und "...bestimmt nachbearbeitet...". Aber Pustekuchen - genauso wie auf den Bildern sieht die Welt auf dem Screen tatsächlich aus. Voll mit tollen Lichteffekten, Schatten und scharfen Polygonen und Texturen. Es sieht nach einer tiefgehenden Frischzellenkur aus.
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Da macht es auch nichts aus, dass das Abenteuer quasi 1:1 das des Jahrtausendbeginns ist. Sicher, man hat die Grafik stark aufpoliert, ein sehr nützliches Item mehr und die GameCube-Steuerung erfolgreich verbessert, aber im Grunde genommen ist es dasselbe Spiel wie 2002. Nicht, dass das was Schlechtes wäre, aber wenigstens ein kleines Extra-Dungeon wäre doch drin gewesen?
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Wie auch immer, gerade der Tabletcontroller der Wii U kommt hier zur vollen Geltung. Die Karte ist nun übersichtlich zu sehen, nebst Infos der Fische, alle Gegenstände lassen sich blitzschnell auf die Buttons zum Einsatz bereitstellen und wenn mal die Freudin/der Freund TV gucken will, kann man auch getrost auf dem Pad weiterspielen.
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Des Weiteren wurde wie schon bei Ocarina of Time der Gyrosensor zum Zielen benutzt - ich finde das gut und praktikabel, aber natürlich ist es jedermanns eigene Sache, wie er damit klarkommt. Eine weitere, sicherlich nicht für jeden wichtige, kleine Neuerung ist der brillante Sound in Surround. Wer also auf entsprechende Hardware mit PCM-Unterstützung zurückgreifen kann wird sich in manchen Tempeln noch umsehen, äh umhören. Eine schöne Sache für die Ohren!
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Eine eher Link-untypische Neuerung in der HD-Version ist der Heldenmodus. Hierbei handelt es sich um einen echt knackigen Schwierigkeitsgrad, dank fehlender Herzen in der Umgebung, wie man sie sonst in Vasen oder Grasbüscheln findet, die Gegner machen allesamt doppelt soviel Schaden und schneller als man denkt, erscheint der Game-Over-Bildschirm. Heftig, aber eine gute Herausforderung - gerade für einen Veteranen.
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Ein gänzlich neuer Gegenstand, der euch von dem allseits beliebten Feenfreund Tingle überreicht wird, ist die sogenannte Tingleflasche. Mithilfe dieses Gegenstands könnt ihr virtuelle Flaschenpost empfangen und auch selbst senden - über das Miiverse. Und nicht nur Kommentare zu beispielsweise eurer Meinung nach tollen Orten im Spiel können verfasst werden, auch ein Foto kann angehangen werden. Eine nette kleine Sache, die wunderbar ins Geschehen der Inselwelt passt und zudem Kontakt zu anderen Zelda-Fans in eurer Region und Sprache herstellt.
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Fazit
Ein Freund sagte mal sinngemäß "Wind Waker ist das Mario Sunshine der Zeldas" und ich muss sagen - er hat recht! Man hüpft von einer idyllischen Insel zur anderen in einer stets wohlig schaudernden Erwartung gegenüber dem, was passieren könnte. Es macht einfach Spaß, sich in der detailreichen und farbenfrohen Cel-Shading-Welt zu bewegen, mit all ihren abgedrehten Charakteren und Gegnertypen.
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Dank den sinnvollen Verbesserungen nervt die Seefahrt nicht mehr und es macht Freude, von Insel zu Insel zu schippern, zu erforschen und sammeln - und auch das Zusammenbekommen der 8 Triforce-Teile wurde verkürzt. Dank den wie immer zahlreichen Nebenmissionen kommt man noch etwa 10 Stunden über die Regelzeit von 30-40 Stunden Abenteuer. Und mit dem besonders schweren Helden-Modus deutlich länger!
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Meiner Meinung nach lohnt das "erneute Durchspielen" dieses Klassikers in der Wii-U-Version absolut - und wer auf dem GameCube nicht dazu kam, sollte dies jetzt unbedingt nachholen, und zwar mit The Legend of Zelda: The Wind Waker HD!
«rudzen» Singleplayer: 90%

Verfasst von «rudzen» am 08.09.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 04.10.2013