Mal schauen, ob wir alles zusammen haben! Peach wurde von Bowser entführt? Yes! Mario muss wieder alles ins Lot bringen? Yes! Geniale 3D-Grafik? Yes! Yes! 120 Sterne sind zu finden? Yes! Miyamoto selbst hat wieder Hand angelegt? Yes! Und Miyamoto hat es geschafft, abgefahrene Elemente in das Gameplay zu integrieren? Oh, hell, YES, he absolutely did! Na, was lest Ihr hier noch rum? Gut, fertig, das war's, es wurde alles, was wichtig wäre, genannt, los, kauft dieses Spiel - es ist spitze! ;)
Wow, das ging ja schnell... Wie!?, was soll das heissen: "Das kann ja wohl nicht mein Ernst sein!"? Ich soll hier jetzt wirklich noch groß rumerzählen, WARUM dieses Spiel so großartig ist? Na schöööön, guuuuut, ok, ich mach' ja schon! :)
Bei einer Party im Pilzkönigreich, zu Gunsten eines Sternenregens, kommt natürlich wieder einmal alles anders, als eigentlich erwartet: Alles feiert schön, als plötzlich Bowser mit einer Flotte fliegender Schiffe auftaucht und die Fete vermasselt. Zu allem Überfluss kidnapped er, natürlich!, Prinzessin Peach und zerstört das Pilzkönigreich. Bowser stellt nun nicht mehr nur eine Bedrohung für das Pilzkönigreich dar, sondern für das ganze Universum - er ist eine galaktische Bedrohung. Und all dies bleibt wieder einmal - wie sollte es auch anders sein? -, an unserem kleinen Klempnerfreund Mario hängen.
Klingt wie immer? Ja, tut es - aber wer braucht schon eine Story, wenn Shigeru Miyamoto wieder einmal zaubert? ;) Eben, niemand braucht die, denn wir wollen nichts weiter, als einen Nachfolger zu
Super Mario Sunshine, welcher dessen Vorgänger
Super Mario 64, gefälligst in den Schatten zu stellen hat! Und haben wir den bekommen? Hmmm, ja, das kann man schon so sagen.
Dreh- und Wendepunkt von Super Mario Galaxy ist ein Sternenschiff, das von vielen kleinen Lumas, das sind kleine, niedliche sternähnliche Wesen, und von der wunderschönen Rosalina bewohnt wird. Von hier aus macht Mario sich auf den Weg, insgesamt 120 Sterne zu ergattern. All diese Sterne befinden sich in den verschiedensten Galaxien, die um dieses Sternenschiff herum zu finden sind. Dabei dienen Mario verschiedene Sternenwarten als eine Art Transportmittel zu den Galaxien. Diese Galaxien, bzw. Level, setzen sich dabei aus einem oder mehreren Himmelskörpern zusammen und verändern sich je nach zuvor gewählter Aufgabe. Eine einzige Ebene, wie sie noch in den Vorgängertiteln zu finden war, ist nun also Geschichte. Da viele Himmelskörper ähnlich einer Kugel sind, kann es auch schon mal vor kommen, dass man kopfüber schwierige Passagen meistern muss, oder durch abgefahrene Schwerkraft-Tricks mitten im All einen Stunt durchzuführen hat, bei denen man ein ums andere Mal kurz davor ist, einen leichten Anflug von Höhenangst zu riskieren! ;)
Wenn man das nun liest, stellt sich sicherlich schnell die Frage, inwiefern das die Steuerung zulässt, ob es nicht ein einziges Bewegungschaos ist und ob man da nicht sehr schnell die Übersicht verlieren kann, richtig!? Da kann ich Euch alle beruhigen: Mitnichten! ;) Die Antwort ist schlicht und ergreifend, dass es Miyamoto gelungen ist, ein nahezu perfektes Steuerungssystem zu entwickeln, dass immer zugänglich ist und jede Bewegung ohne Murren mitmacht. Zugeben muss der Meister aber, dass manchmal die Kamera ungünstig weit wegzoomt und man bei einigen wenigen Stellen arg in Bedrängnis gerät, da man aus unglaublicher Entfernung heraus, Mario so gerade eben noch als kleines, vll. 2cm großes Wesen in der Ferne wahrnimmt, während die Kamera selbst irgendwo, zwei Planeten weiter, zu schweben scheint; Gott sei Dank geschieht das aber wirklich selten!
Wirklich bahnbrechende Neuerungen sind im Bereich der Bewegung trotz des neuen Steuerungssystems, insbesondere beim Schwerkraft-Feature, allerdings auch wieder nicht anzutreffen. Wer mit
Super Mario 64 und
Super Mario Sunshine zurecht kam, kommt hier mit ebenso leicht klar. Mit dem 3D-Stick des Nunchuk läuft Mario, mit der A-Taste der Wiimote springt er. Drückt man im Sprung die Z-Taste des Nunchuk, vollführt Mario eine Stampfattacke. Ausserdem gibt es die bereits bekannten Manöver wie Wandsprünge, Weitsprünge, Salti und vieles mehr!
Doch haben die kreativen Köpfe rund um Miyamoto sich trotzdem noch etwas Neues einfallen lassen. Es gibt in Super Mario Galaxy Kostüme, die Mario ganz besondere Fähigkeiten verleihen. So fliegt man z.B. als Bienen-Mario über Wiesen hinweg, springt als Feder-Mario in ungeahnte Höhen, lässt als Eis-Mario das Wasser an seinen Füßen gefrieren und entzündet als Feuer-Mario beispielsweise Lampen. All diese Eigenschaften muss man natürlich in den jeweiligen Leveln geschickt einsetzen, um weiter voranschreiten zu können. Damit man aber nicht mal eben eine der neuen Fähigkeiten verwendet, um flugs den nächsten Stern zu kassieren, sind einige dieser Kostüme zeitabhängig, oder sie lösen sich auf. Etwa dann, wenn Mario z.B. das Bienenkostüm trägt und mit Wasser in Koktakt kommt; was das Voranschreiten in einigen Leveln ebenfalls erschwert, da man sich hier und dort ordentlich sputen und gut aufpassen muss.
Insgesamt hat man auch nur noch 3 Lebenspunkte zur Verfügung, die aber durch einen roten Pilz manchmal auf 6 hochgeschraubt werden können. Geheilt werden kann Mario dann nur noch durch gelbe Münzen. Jede Münze füllt je einen der verlorenen Lebenspunkte wieder auf; zu mehr sind sie nicht mehr zu gebrauchen! Darum gewinnt man Zusatzleben nun nicht mehr durch das Einsammeln von Münzen, sondern durch das Einsammeln von 50 sogenannter Sternenteile, die überall verstreut herumliegen und teilweise unerreichbar scheinen! Doch auch hierfür hat man sich etwa einfallen lassen: Der "grafische Zeiger" der Wiimote ist ein kleiner blauer Stern; wenn man mit diesem über ein Sternenteil fährt, kommt es direkt auf Mario zugeflogen, ohne, dass Mario auch nur einen Schritt dafür tun muss.
Nach Beendigung eines Levels werden Mario dann die gesammelten Sternenteile gutgeschrieben, denn des Öfteren sind auf den Sternenplattformen so genannte Gourmet-Lumas anzutreffen, welche diese gesammelten Sternenteile verspeisen möchten. Wenn man die Schleckermäuler nun mit diesen füttert, verschaffen sie Mario Zugang zu neuen Galaxien.
Die Genialität der neuen Elemente - und wieder: besonders beim Schwerkraft-Feature! -, zeigt sich vor allem in den vielen verschiedenen Levels. So wechselt zum Beispiel in einigen Levels die Perspektive vom 3-dimensionalen ins 2-dimensionale. Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten sowohl für den Entwickler als auch den Spieler. In diesen 2-dimensionalen Levels ändert sich sogar die Schwerkraft, sodass man auf einmal vom Boden an die Decke gezogen wird und weiter auf dem Kopf durch den Level laufen muss.
Da ein Level aus mehreren Himmelskörpern bestehen kann, muss man auch von einem zum anderen reisen können. Dies geschieht mittels stilisierten Warp-Sternen, die man oftmals auch erst noch aus 5 kleinen Sternenteilen zusammensetzen muss. Also ganz nah an diesen Stern gestellt, sich von ihm erfassen lassen, jetzt einmal kurz die Wiimote schütteln, und schon katapultiert er Mario zum nächsten Level-Abschnitt.
Eine weitere technische Finesse stellen auch die blauen Greifsterne dar. So muss man sich mithilfe der Wiimote von einem Greifstern zum nächsten hangeln, um weiter voranzuschreiten, während Mario solange vollkommen schwerelos im Raum ist - wirklich ein tolles Features, insbesondere, wenn man darauf achtet, welche Aufgaben häufig mit den Einsatz von Greifsternen verbunden sind!
Hat man nun, im Laufe der Zeit, alle "gewöhnlichen" Sterne einer Galaxie erobert, kann es manchmal aber noch Zusatzsterne geben. So muss man zum Beispiel in einem Rennen gegen Schattenmario antreten oder man duelliert sich mit einen Zwischengegner unter erschwerten Bedinungen (z.B. mit nur einem Lebenspunkt!).
Wichtig zu erwähnen ist auch: Die Grafik spielt in Super Mario Galaxy ganz klar eine wichtige Rolle: Zu jeder Zeit finden sich fast überall grafische Kinnladen-Runterklapp-Effekte! So sieht ein Maulwurf zum Beispiel in der Tat so aus, als habe er ein flauschig-weiches Fell (ebenso die Bienenköningin auf dem Screenshot etwas weiter oben!), oder würde Mario wirklich in echtem Honig waten. Ja, die Liebe zum Detail ist wirklich überall zu erkennen.
Auch der Sound fügt sich wunderbar ein; altbekannte Mariojingles (Warp-Röhre, Pilz-Einsatz, etc.) treffen auf neue Melodien, die trotzdem irgendwie an alte Tage erinnern! Zugegeben, sehr knapp formuliert, aber passender geht es irgendwie nicht! ;)
Fazit: Super Mario Galaxy ist ein Spiel ausser Konkurrenz! Punkt! Eine Gameplay-Wohltat! Punkt! Zu kritisieren ist allerdings, der etwas einfachere Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu
Super Mario 64 und
Super Mario Sunshine. Das bedeutet jedoch bei weitem nicht, dass man hier nur gelangweilt durch die Level rennt, und auch nicht, dass es nicht manchmal sehr knifflige Passagen gibt. Aber alles in allem, hätte es wirklich ein bisschen komplizierter sein können, den ein oder anderen Stern zu ergattern! Doch dafür gibt es dann glücklicherweise einen zweiten Durchgang, mit dem man das ganze Abenteuer noch einmal erleben kann. Allerdings... Neeee... Das findet mal schön selbst heraus! ;)
Oh, fast vergessen! Es gibt zwar einen 2-Spieler-Modus, doch ist dieser so rudimentär, dass er eigentlich überflüssig ist! Probieren kann man es mal, und das ist auch ein paar Minuten lang ganz lustig, aber bald schon merkt man, dass es weit spaßiger ist, für sich allein zu spielen! Nichts für ungut, Miyamoto-san! ;)
...und jetzt kauft endlich dieses Spiel, ich habe doch nun wirklich genug Gründe dafür genannt, oder!? Los! ;)