Die Welt, sowie einige Robotermädchen, werden vom Creeper, einem bösartigen Wissenschaftler bedroht, sodass es an Protagonistin Metagal ist, sie zu befreien und den Creeper zu besiegen. Allerdings findet die Handlung nach dem Intro kaum noch Erwähnung. Und ohne lange um den heißen Brei herumzureden, sollte erwähnt sein, dass es sich bei METAGAL um ein Spiel handelt, welches enorm an die Hauptteile der Mega-Man-Reihe angelehnt ist. Um nicht zu sagen, dass es ein Klon dieser Spiele ist.
Demnach ist die Steuerung und das allgemeine Spielprinzip genauso, wie man es sich vorstellen würde: Mit dem Steuerkreuz lässt sich die mechanische Frau bewegen, mit dem Y-Knopf kann sie in die derzeitige Blickrichtung Projektile verschießen und durch Betätigung des A-Buttons setzt sie einen Sonderangriff ein, je nachdem, welchen man bereits besitzt oder einsetzen möchte. Gleichermaßen ist die Struktur nahezu identisch mit der Vorlage, was also bedeutet, dass man vom Select-Menü aus einen Level auswählt, diesen spielt und letztlich einen Boss besiegt, um seine spezielle Waffe, beziehungsweise Fähigkeit zu erhalten.
Was METAGAL im Gegensatz zu der offenkundigen Vorlage aber nicht ganz so gut gelingt, ist das Leveldesign und der damit einhergehende Schwierigkeitsgrad. Während man in einigen Stages das Gefühl hat, ein kompetentes Jump 'n' Run zu zocken, welches höchstens ein paar Kanten hat, geht dieses Gefühl in anderen Leveln ziemlich schnell verloren. Das Movement des Charakters mag zwar responsiv und einfach zu lernen sein, aber das Leveldesign kommt bisweilen an einen Punkt, an dem man das Gefühl hat, nicht mehr an den eigenen Toden Schuld zu sein, da man von Dingen erwischt wird, die man nicht erwarten oder ihnen schlecht ausweichen kann. Zwar mag das allein halb so wild sein, aber da man jeweils vier bis fünf längere Abschnitte bewältigen muss, ohne zu sterben, um an einen Checkpoint zu gelangen, wird die an sich ja recht geringe Netto-Spieldauer zudem in die Länge gezogen, ohne, dass es Spaß macht.
Positiv muss man dabei erwähnen, dass man unendlich viele Leben hat und keine Angst um ein Game Over haben muss, was dazu führt, dann nur den aktuellen Level neustarten zu müssen. Zudem gibt es bei erfolgreichem Sieg über einen der Bosse, welche allesamt ziemlich einfach sind, eine Bewertung für die gesamte Stage, in der Aspekte wie die benötigte Zeit und der erlittene Schaden in Betracht gezogen werden. Sowas kann unterhalten, aber ohne Internet-Vergleiche und vor allem mit dem knackigen Leveldesign, motiviert es nicht, sich eine Bestwertung ergaunern zu wollen.
Ästhetik und TechnikEventuell mag man es durch die Screenshots erkennen, aber abgesehen von der hohen Auflösung und des Bildformates hätte METAGAL auch exakt so auf dem Super Nintendo erscheinen können. Jedoch sind die hiesigen Illustrationen, zumindest nach meinem Schönheitsempfinden, nicht wirklich ansprechend und wirken eher wie generische Anime-Zeichnungen, die besonders in ihren Proportionen von Kopf und Körper zu wünschen übrig lassen. Nennenswert ist hierbei, wie viele visuelle Effekte und übrige Ideen sich METAGAL von den Mega Man Spielen leiht, wie unter anderem die Lichtpartikel, welche in einige Himmelsrichtungen fliegen, sobald man selbst stirbt oder einen Boss besiegt, oder auch die Magnetfelder, die Metagal anziehen (siehe Mega Man 3).
Dasselbe lässt sich auch über die Audio-Komponente sagen: Stark an den Soundtrack der 16 Bit-Ära angelehnt, aber es erreicht leider nicht die Klasse und Qualität der offenkundigen Vorlage. Dafür bietet es immerhin deutschen Text, welcher ohne große Fehler auskommt, aber auf einer englischen Version basiert, die klar von jemandem geschrieben wurde, der Englisch nur als Fremdsprache erlernte.
FazitIm Kern gar nicht so übel. Und als METAGAL ursprünglich 2016, also in einer Zeit ohne viel "Mega Man" herauskam, war es eine brauchbare Alternative, aber da mittlerweile der formidable
elfte Ableger und diverse Compilations erschienen sind...