DA IST DAS EBEN SOEin kleines, gelbes, kugeliges Männchen futtert kleine Pixelkleckse, die in einem Labyrinth verteilt sind, während es vor Geistern flüchtet und ab und zu mal etwas Obst verputzt... Klingt irgendwie total beknackt, ne? Öhm, tja. Pac-Man, Leute. Was soll ich dazu schreiben. Da ist das eben so. :)
Während Pac-Man sich also durch ein Labyrinth nach dem anderen schlemmt, muss er also aufpassen, dass die Geister ihn nicht erwischen. Passiert das, verliert er ein Leben; drei hat er von Beginn an, und durch fleissiges Punktesammeln gibt es alle 10000 Punkte ein Extraleben.
Punkte bekommt Pac-Man für fast alles: Jedes Kleckschen bringt 10 Punkte, das Verputzen von Obst 100, 300 oder 500 Punkte und bei den Geistern sind, 200, dann 400, dann 800 und am Schluss 1600 Punkte, wenn es gelingt, diese in Reihe zu erwischen, während sie mit einem der Sonderkleckse kurzzeitig verwundbar geworden sind. Doch das ist schwer, denn währenddessen verfolgen sie Pac-Man nicht, sondern versuchen, ihm zu entkommen.
Doch wehe, wenn die Geister nicht flüchten und es Pac-Man nicht gelingt, ein Labyrinth rasch zu lösen... Denn die Geister werden aggressiver und noch viel schlimmer: intelligenter. Zunächst lassen sie sich durch Ausweichmanöver austricksen. Doch nach und nach arbeiten sie sogar zusammen und treiben Pac-Man in die Enge. Und hat er dann keine Fluchtmöglichkeiten mehr, ist er ruck-zuck eines seiner Leben los.
Ist ein Labyrinth dann aber leergespachtelt, startet Pac-Man sofort in einem weiteren. Solange, bis Pac-Man keine Leben mehr vorrätig hat und man "Game Over" auf dem Bildschirm lesen kann. Was das Ganze dann bringen soll? Nun, es geht nur - und zwar NUR! - darum, möglichst lange durchzuhalten und dabei soviele Punkte zusammenzuklauben, wie nur irgendwie vorstellbar.
TECHNIKNatürlich könnte man jetzt sagen, dass der Game Boy keine moderne Multimediamaschine sei, und dass man genädig sein muss - und ja, zu einem gewissen Grad stimme ich da zu. Vor allem, wo ich eh ein Retro-Fan bin. Aber ich kenne auf dem Game Boy Spiele wie
Gargoyle's Quest,
Super Mario Land und
Link's Awakening und weiss, was grafisch und akustisch auf dem good ol' Game Boy möglich ist - und Pac-Man nutzt nicht mal einen kleinen Teil dieser Möglichkeiten.
Klar, es ist Pac-Man. Da soll es minimalistisch sein. Doch ganz ehrlich: Grafisch ist Pac-Man ja echt in Ordnung, aber was man den Ohren zumutet, boah, ne! Es fiepst, quiekt und rödelt, wie es schlimmer nicht aus einem Arcade-Automaten der späten '70er tönen könnte. Ja, ich weiss, so war das früher und es ist eben ein Arcade-Port von Pac-Man. Trotzdem: Der Sound ist brutal nervig - der geht ja mal gar nicht. Unbedingt leise drehen!
FAZITWie retro der Sound ist und ob der nun dazu gehört, oder nicht, kann ja jeder für sich selbst entscheiden - für mich allerdings ist der Sound echt ein großes Minus; Himmel hilf, tut das in den Ohren weh!
Grafisch finde ich den Titel dafür umso "okayer"; mehr als ein Labyrinth ist eben nicht nötig für die Darstellung. Aber müssen die Labyrinthe immer alle exakt gleich aussehen und strukturiert sein? Denn unter diesem Gesichtspunkt ist die Grafik geradezu öde, denn der Umfang des Spiels beschränkt sich darauf, immer wieder denselben Level zu präsentieren - und DA hört "Retro ist geil" für mich einfach auf. Wenigstens eine Art Zufallsgenerator, damit die Level immer irgendwie neu aufgebaut sind, wäre nötig gewesen.
Interessant ist da nur der 2-Spieler-Modus: Futtert Spieler A einen Geist in seinem Labyrinth, erscheint dieser im Labyrinth von Spieler B. Darum bietet "Pac-Man" für den Game Boy absolut nichts für's Geld. Retro hin oder her, Kindheit hü oder hott! Finger weg! Nur für Modulsammler interessant, alle anderen sparen sich ihre Moneten.