Als eine der ältesten und bekanntesten Nintendo-Figuren blickt Donkey Kong auf etliche Spiele auf allen Nintendo-Konsolen zurück. Eine der frühen Serien ist Donkey Kong Land auf dem Game Boy, die 1997 mit Donkey Kong Land 3 ihren Höhepunkt feierte. Nun ermöglicht die erneute Veröffentlichung des Klassikers im eShop des 3DS ein Revival nostalgischer Jump-&-Run-Momente. Lohnt sich der Download, oder ist es ein Bananenhandel?
Die Story ist schnell erzählt. Sie orientiert sich am großen Vorbild
Donkey Kong Country 3 für das Nintendo SNES. Donkey Kong und Diddy Kong brechen auf, um die sagenumwobene "Geheime Welt" zu finden. Dixie lassen die zwei dabei zurück. Die Affendame nimmt's der Verwandtschaft übel, denn sie liebt Abenteuer genauso sehr. Kurzerhand schnappt sie sich ihren kleinen Cousin Kiddy Kong und sagt zu ihm: "Wir finden diese geheime Welt vor den anderen!". Dabei bekommt es das Gespann mit K. Rools Krokodilsippe, jedem bestens bekannt als die Kremllings, zu tun. Entgegen der zu erwartenen Annahme, es handle sich um einen simplen Port von
Donkey Kong Country 3 ist Donkey Kong Land 3 ein eigenständiges Spiel mit eigener Oberweltkarte und eigenen Levels.
Donkey Kong Land 3 ist der Inbegriff des klassischen Jump&Runs. In den unterschiedlichen Levels springen Dixie und Kiddy über Abgründe und den Krokodile auf die Mütze. Der Schwierigkeitsgrad ist auf jeden Fall gehoben. Richtig knifflig wird das Ganze aber erst dann, wenn der Anspruch entsteht, die begehrten 103% zu erreichen. Das bedeutet unweigerlich, jeden Level nach der oft verflixt gut versteckten DK-Münze zu durchforsten und auch die geheimen Bonusspiele nicht nur zu finden, sondern auch zu bestehen.
Ebengleich althergebracht wie das Hüpfspielprinzip ist die Steuerung. Das Steuerkreuz bestimmt die Laufrichtung und die A-Taste löst einen Sprung aus. Mit B führen Dixie und Kiddy einen Wirbel- respektive einen Rollangriff aus. Mit Select kann zu jedem Zeitpunkt zwischen den affigen Protagonisten gewechselt werden. Das klingt simpel und ermöglicht einen zügigen Einstieg. Wer alle Münzen und Bonusspiele finden will, muss aus der präzisen Steuerung jeden Kniff herausholen und bisweilen pixelgenaue Landungen vollbringen.
Der Aspekt Technik ist eine ganz große Stärke von Donkey Kong Land 3, wie auch schon bei beiden Vorgängern. Entwicklerstudio Rare hat damals ein kleines Wunder vollbracht, weil die "Donkey Kong Land"-Reihe auf dem Game Boy den "Donkey Kong Country"-Geschwistern auf dem SNES grafisch wirklich nah gekommen sind. Selbst die farblosen Sprites der Urversion wirkten lebendig und charmant. .Der tragbaren Grafikpracht einen Strich durch die Rechnung machte 1997 die klotzige Game Bay-Technik. Der Bildschirm des grauen Urgesteins konnte durch zulange Reaktionszeiten derart detaillierte Sprites in Bewegung nicht richtig darstellen. Früher hat es sich daher umso mehr gelohnt, von Zeit zu Zeit das Spiel zu pausieren, um im Standbild zu sehen, was Donkey Kong Land 3 optisch hermacht. Der Topscreen des 3DS hat dieses Problem glücklicherweise nicht. 1997 erschien japanexklusiv eine überarbeitete Version der Primatenexpedition in Farbe für den Game Bog Color. Schade, dass uns nicht diese Version spendiert wurde. Wie schon bei Donkeg Kong Land 1 und
Donkey Kong Land 2 orientiert sich der Soundtrack ebenso wie Setting und Story am großen Vorbild der Country-Reihe. Selbst als abgespeckte Game Boy-Dudelversion bleiben die eingängigen, teils berühmten Melodien sicher lange im Ohr. Wenn sie schon keinen neuen 3D-Effekt bietet, so kommt die eShop-Version zumindest mit einer zeitgemäßen Speicheroption daher, die es ermöglicht, das Spiel zu jedem Zeitpunkt zu sichern.
FazitDonkey Kong Land 3 ist ein zeitloses, anspruchsvolles und überraschend umfangreiches Meisterwerk aus der Edelschmiede Rare. Es hätte zwar gern die geliftete Color-Version sein dürfen, doch auch die Urversion kann ich nur jedem ans Herz legen.