Cover: Mega Man X3Mega Man X3 ist seinerzeit das letzte Mega-Man-X-Spiel gewesen, dass für eine Nintendo-Plattform erschien. Erst viel später, im Jahre 2006, für den GameCube, war die komplette Mega-Man-X-Reihe wieder für Nintendo-Fans zugänglich, weil eine Collection mit den ersten 6 (von insgesamt 8) Mega-Man-X-Titeln von Capcom auf den Markt kam; leider aber ausschließlich in Europa.

Somit war meine aktuellste Erinnerung an die X-Zeiten für eine lange Zeit also Mega Man X3 für das Super Nintendo. Und es ist eine sehr, sehr schöne Erinnerung.

Das Gameplay entspricht voll und ganz den Vorgängern Mega Man X und Mega Man X2, wobei an und für sich recht wenig verbessert oder verändert wurde; ohne, dass ich das negativ meinen würde, denn Mega Man X und Mega Man X2 waren so, wie sie waren, ja bereits ziemlich perfekt.
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Deshalb ist auch die Story nicht allzu innovativ, denn wie innerhalb der NES-Serie, wo es stets Dr. Wily mit immer neuen Robotern war, ist es auf dem Super Nintendo natürlich immer wieder Sigma gewesen, der mit 8 neuen Mavaricks Unruhe stiftet, die "X" schlichten soll.
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Um das zu erreichen muss er durch den Mavericks thematisch entsprechenden Leveln laufen, springen und schießen. Dafür nutzt er vor allem den X-Buster, welchen er, nachdem ein Maverick besiegt wurde, durch die dadurch hinzugewonnene Waffe variieren kann. Natürlich ist der X-Buster auch wieder aufladbar, sodass der darauffolgende Schuss größeren Schaden anrichtet. Ferner dürfen auch die Maverick-Waffen aufgeladen werden, die dann häufig nicht einfach nur mehr Schaden verursachen, sondern sich ganz anders verhalten und "X" ermöglichen, in den Leveln neue Wege zu beschreiben, weil sich nun Hindernisse aus dem Weg räumen oder gewisse Vorsprünge erreichen lassen.
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Allerdings gibt es auch die X-typischen Power-ups, die ebenfalls dafür sorgen, dass "X" jeden Level mindestens zwei- oder dreimal spielen muss, um darin versteckte Herzcontainer, Energietanks und diverse andere Goodies einzusammeln, damit er flinker, wendiger, ausdauernder und vielseitiger in seinen Aktionen wird.
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Leider bietet Mega Man X3 aber das Problem, dass man häufig nicht visuell ersehen kann, ob es eventuell etwas zu finden gibt, weil zum Beispiel einige Hindernisse nicht sonderlich hervorgehoben werden und darum praktisch gar nicht auffallen, weshalb man nicht auf die Idee kommt, dass man diese irgendwie beseitigen könnte. Allerdings gibt es durchaus Dinge, die man bemerkt und man glaubt, die richtige Methode gefunden zu haben, aber obwohl diese Methode eigentlich Sinn macht, bringt sie nichts. Doch wenn man eine andere Waffe wählt und "X" schlägt dann mit voller Wucht auf den Boden und öffnet die Passage - dann fragt man sich schon, wieso dieser nicht passende Zusammenhang zum Ziel führt, aber das, was der Logik nach unbedingt funktionieren müsste, versagt...
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Selbiges gilt für einige wenige Stellen, bei denen man nach unten klettern kann - da diese aber allermeistens nicht zu erkennen sind, weil an dieser Position der Level nicht nach unten mitscrollt, wenn man nicht eine gewisse Mindesttiefe erlangte, muss man sich entweder fallen lassen und riskieren, dabei ein Leben zu verlieren, oder man muss so geschickt die Spalte herunterklettern, dass "X" nicht zu niedrig klettert, damit das Spiel nicht meint, dies als Tod zu werten.
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Etwas lahm sind auch manche Maverickkämpfe, bei denen man ausnutzt, dass die Mavericks sturr in eine Richtung zischen, man drüber springt oder drunterherdasht und dann für 1-2 Augenblicke munter auf sie drauflos ballern kann.
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Andererseits bedeutet dies nicht, dass der Spaß an Finden von allen Geheimnisse im Spiel dabei abhanden ginge! Im Gegenteil, irgendwie hat es auch was, dass man sich alles selbst erschließen muss, indem man überall einfach mal alles mögliche ausprobiert. Das ist hin und wieder etwas ermüdend, andererseits freut man sich umso mehr über sein Fundglück.
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Ähnlich ist es mit den Maverickkämpfen, denn auch, wenn die Bewegungsmuster bei einigen Mavericks irgendwie ähnlich sind, bedeutet das nicht, dass die Kämpfe besonders einfach wären, oder immer gleich wären, zumal so mancher Maverick ziemlich flott unterwegs ist.
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Somit haben diese beiden Dinge ihre zwei Seiten, die man jeweils selbst kann, wie man möchte: positiv oder negativ.
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FAZIT
Im Grunde eigentlich ein genauso gutes X-Spiel wie die beiden Vorgänger, allerdings ist die einzige wirkliche Neuerung, dass man hin und wieder mit Zero spielen kann, beinahe irrelevant, weil es zu selten passiert und eher für die im Grunde ohnehin unwichtige Story Sinn macht, obwohl "X" auch selbst diese Passage durchlaufen könnte.
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Ob Mega Man X3 aber in puncto Maverick-Kampfstrategie-Ähnlichkeiten und Goodie-Verstecke-Logik schlecht oder gut darsteht, muss man für sich selbst entscheiden. Es bleibt zweifelsohne festzuhalten, dass Mega Man X und Mega Man X2 hier etwas durchdachter waren, aber alles in allem stört mich das relativ wenig und darum gefällt mir Mega Man X3 trotzdem immer noch verdammt gut. Denn, mal ehrlich: Sobald man die richtige Waffe hatte, war bei jedem Mega-Man-Spiel der Endkampf nur noch ein Kinderspiel, zumal man mit der Zeit ja auch noch Energietanks und all diese Dinge erhält - und wenn außerdem alle Geheimnisse wie ein offenes Buch zu erkennen wären, wär's auch irgendwie blöd... ...oder!?
Jörg Singleplayer: 88%

Verfasst von Jörg am 21.11.2014
für bis zu 1 Person/en
Release am 05.1996