Es wird eisigDonkeys Geburtstagsparty wird gecrashed, und zwar von der gemeinen Wikinger-Truppe aus dem Norden. Gefährliche Walrosse, Eisbären und Pinguine entdecken die tropische Insel der Donkey-Kong-Familie, bestehend aus Dixie, Diddy, Cranky, Funky und Donkey Kong, die gerade dabei sind, die Kerzen auf der leckeren Bananentorte auszupusten. In einer wundervoll animierten Videosequenz, bei einem grandiosem Titellied schlägt die Horde mit einer eisigen Windhose zu, was euch ans Ende der vielen Inselgruppen verschlägt.
Und dann geht es los! Trommelt euch mit der X- oder Y-Taste frei und das erste Level beginnt. Wie alle Donkey-Kong-Country-Teile zuvor, handelt es sich um einen Sidescrolling-Plattformer. Der haarige Hauptdarsteller wird von euch von zumeist links nach rechts oder von rechts nach links bewegt. Die Steuerung erweist sich als klassich. Mit der A- oder B-Taste uum Springen über oder auf Hindernisse, aber natürlich auch auf die Gegner. Mit der Trommeln-Aktion können Gegner betäubt, oder die Umgebung zerstört bzw. somit geheime Orte entdeckt werden. Wie es sich für einen Affen gehört, kann sich Donkey Kong an Lianen entlang schwingen, um gefährliche Schluchten zu überwinden, oder an grasbedeckte Wände und Decken entlang hangeln. Dafür wird ZR oder ZL benötigt.
Ein Fest für die FamilieWas wäre aber Donkey Kong ohne seine typischen Fässer, die er seit 1981 durch die Gegend wirft? So sind an gewissen Stellen in einem Level Fässer verteilt, in denen sich die Geburtstagsgesellschaft tummelt. Donkey Kong muss nämlich nicht immer alleine durch die Welten schlagen, sondern profitiert gleichzeitig von den Fähigkeiten seiner Freunde. Einmal Huckepack genommen, ermöglicht Dixie mit ihren langen blonden Zöpfen, die sich propellerartig in der Luft bewegen, beispielsweise, etwas länger in der Luft zu bleiben. Diddy spielt sich ähnlich und kann mit seinem Jetpack kurze Zeit über die Klippen schweben. Cranky dagegen benutzt seinen Stock, um stachelige Hindernisse ohne Schaden zu überstehen. Ab und an steht es euch überlassen welchen Charakter ihr euch schnappt, meistens aber gibt ein Level vor, welcher Charakter nun gespielt werden muss.
Habt ihr einige Gegner zerstampft, überrollt oder sonst was mit ihnen gemacht, habt ihr die Möglichkeit, eine Spezialfähigkeit mit den L- und R-Tasten zu zünden. Bei Dixie werden sichtbare Gegner zu Goldherzen und bieten euch somit zusätzliche Trefferpuffer. Jeder Charakter besitzt zwei Herzen. Sobald ihr von einem Gegner berührt werdet oder etwa von einem stacheligen HIndernis erwischt werdet, bekommt ihr ein Herz abgezogen. MIt Kumpel auf dem Rücken bekommt, dieser zuerst den Schaden ab und verschwindet von der Bildfläche.
Und natürlich: Auch in diesem Donkey-Kong-Abenteuer wird es allerlei Dinge zu finden geben. Die Puzzles sind eher die versteckten Gegenstände, während die berühmten K-O-N-G Buchstaben klar ersichtlich - aber nicht weniger leicht zu erreichen - auf dem Weg zum Ziel zu erkennen sind.
Mich laust der AffeAls Neuerung zur
Wii-U-Version, gibt es nun eine Art Easy-Modus und den übernimmt der Shop-Besitzer selbst: Funky Kong! Funky besitzt von Natur aus drei Herzen mehr und Stacheln können ihm nichts anhaben, da er sein Surfbrett gekonnt zum Schutz einsetzt. Zusätzlich lässt er sein Brett unter den Füßen Kreiseln und ihr könnt somit etwas länger in der Luft bleiben. Wenn ihr dann noch einen Partner an die Seite bekommt, seid ihr auf einem guten Wege den Level locker zu meistern. Schade finde ich jedoch, dass es für den Funky Modus einen eigenen Spielstand braucht. Ihr könnt also nicht einfach so den Schwierigkeitsgrad ändern, sondern müsst euch vor Spielbeginn genau überlegen, ob ihr es auf die leichte oder die harte Tour wollt.
Was aber gibt es in Sachen Welten und Leveldesign Neues beim Switch-Remake? Nichts, es wurde nur hier und da alles etwas aufgebohrt! Das ist aber nichts schlechtes, ganz im Gegenteil. Der Zweispielermodus ist wieder mit von der Partie und kann in allen Controllervarianten mitsamt HD-Rumble genossen werden. Der erste Spieler muss leider nach wie vor mit Donkey Kong vorlieb nehmen, während Spieler 2 einen der anderen Kongs steuert. Das Coole an der Sache ist, dass ihr immer wieder auf Donkeys Rücken hüpfen könnt, bzw. der erste Spieler den anderen packen kann, damit nur noch dieser läuft und springt. Währenddessen kann der Andere aber Gebrauch von der Nusskanone machen und damit Gegner aus der Ferne betäuben.
Das Donkey Kong Country: Tropical Freeze zu zweit Spaß macht, ist keine Frage, jedoch erweisen sich Multiplayer-Jump'n'Runs bzw. Plattformer immer als äußerst schwierig, wenn anspruchsvolle Passagen gemeinsam gemeistert werden sollen. Alleine sind die Level schon zum Haare raufen, aber zu zweit ist's nochmals knackiger, da man sich absprechen und gut timen muss.
Unglaubliche WeltenIn Sachen Levelvielfalt und -design haben die Retro Studios ganze Arbeit geleistet. Wunderschöne Welten zieren den Bildschirm. Ob Büsche, Palmen, Gräser, Lianen, Blätter - alles wirkt nun noch detaillierter und schärfer. Die Anfangswelt verschlägt euch in den Dschungel. Baumstämme wollen erklommen werden, Baumgipfel dienen als Plattform. An einigen Stellen können Blätterhaufen mit der Trommelattacke oder auch dem rollenden Angriff aufgedeckt werden. Es kann sein, dass ihr einer Schlaufe im Boden über den Weg lauft. Zugepackt mit ZR und schon klappen sich weitere Plattformen auf - und weiter gehts. Man möchte jede Ecke und jeden Winkel erkunden. Die zweite Welt spielt in einer Art Holland-Setting. Mit riesigen Windmühlen, auf und ab fliegenden Eulen und Seilbahnen. Die Afrika-Welt hat mich besonders begeistern können, weil ihr hier in einer Savanensteppe unterwegs seid, mit riesigen Giraffen, an denen ihr euch via Liane am Hals entlang weiter fortbewegt.
Jede Welt besitzt zudem eine Auswahl an unterschiedlichen, passenden Gegnern - nur die Pinguine mit ihren Wikingerhelmen sind überall zugegen. Nach je ungefähr 6 Leveln gibt es natürlich auch eine Bossbegegnung. Die erste hat mich sofort geflasht, vor allem aufgrund des mega-coolen Metalsoundtracks. Mit fetzigen Gitarrenriffs stellt ihr euch einem Riesenwalross, das auf einer Halfpipe hin- und hersaust. Zwischendurch werden euch weitere Schergen in den Weg gestellt und Hindernisse hingeworfen. Und da jeder Boss mehrere Stufen hat, kann es schon mal einige Minuten dauern, bis man ihn besiegt hat. Manchmal ärgerlich: Falls ihr scheitert, müsst ihr den Boss mit all seinen Stufen wieder komplett von vorn herausfordern. Das macht allerdings auch den Reiz von Donkey Kong Country: Tropical Freeze aus. Was ich an Leben verballert habe, um die Level zu meistern, und gleichzeitig packt einen noch der Ehrgeiz alles gleich mitzunehmen. "Den Sprung schaff ich noch... Nein! Das 'N' nicht bekommen! Ok, nochmal!"
Ich finde es klasse, dass Retro neue Elemente wie die Kameradrehungen eingebaut hat, die man zum Beispiel bei den Fässerflügen erkennen kann. Sobald ihr in ein Fass springt, gibt es welche, die euch automatisch weiterschießen, andere erfordern richtiges Timing, um das nächste Fass nicht zu verpassen. Donkey Kong Country: Tropical Freeze arbeitet ab und zu sogar mit unterschiedlichen Ebenen. So befindet ihr euch auf einmal in der Hintergrundlandschaft und katapultiert euch geradewegs wieder nach vorn.
Die Lorenfahrten haben es ebenfalls wieder ins Spiel geschafft und sehen super aus. Da gilt es, den Kopf einzuziehen, rechtzeitig Sprünge zu absolvieren und mehr. An einer Stelle schwimmt ihr sogar auf einem Holzsstamm durch ein Sägewerk. Und der Puls rast, wenn hinter euch auf einmal der Boden durch einen ausbrechenden Vulkan zerschmettert wird. Da heißt es die haarigen Beine in die Hand nehmen und ab die Post! Aber nicht nur das, selbst Tiere wie Rambi, das Nashorn, haben es zurückgeschafft. Aus einer Kiste kommend, könnt ihr auf ihm reiten und alles mit seinem Horn weghauen, das vor euch liegt. Steine, Gegner etc.
Die Welten sind wie einer Art Oberwelt aufgebaut, wie man sie auch aus dem klassischen
Super Mario World kennt, und ihr arbeitet euch von Level 1-1 und so weiter nach vorne. Haltet die Augen auf, denn es gibt immer wieder Wege, die euch ganz woanders hinführen. So können sich Geheimlevel öffnen, die spezielle Spielelemente bieten und aus der Reihe tanzen. Genial finde ich das Schattenlevel: Donkey Kong wird, ebenso wie die Welt, nur in der Farbe schwarz angezeigt, jedoch mit roter Krawatte. Das sieht so stylisch aus...!
Aber: Das Spiel ist auch knüppelhart. Während ihr an manchen Stellen ganz gut vorankommt, gibts es bei anderen Passagen absolut kein Pardon. Ab und an frustet das natürlich, aber ich habe Donkey Kong Country: Tropical Freeze immer und immer wieder eingelegt und Stunden lang nur ein Level spielen können, um es endlich zu schaffen. Denn Gameplay, Steuerung und die Technik allgemein, sind tadellos. Somit ist es ganz allein euer Fehler, wenn ihr abstürzt, ein Gegner euch angreift oder die Liane schon wieder zurückschwingt, während ihr versucht, die nächste zu erreichen.
Ding, Dong, KongWährend die Ladezeiten beim Start etwas üppiger ausfallen, lädt der Rest recht rasch. Die Action fühlt sich gut an, die Gegner sind abwechslungsreich und die Musik ist fantastisch. Sowohl alte Melodien, als auch neue Beats werden eure Ohren mit Freude erfüllen. Es ist natürlich klar, dass Nintendo diesmal auf Orchester bzw. Band-Musik gesetzt hat - keine Chiptunes weit und breit. Somit klingt die gesamte Musik voll und mundig. Das Afrikalevel mit seinen afrikanischen Gesängen und den Buschtrommeln... wow! Das muss man gehört und gesehen haben!
Die Animationen sind ganz toll. So weht das Fell der Kongs bei allen Bewegungen, wackelt der Bildschirm wenn etwas explodiert oder geklopft wird. Mit anderen Worten: Die Liebe zum Detail, visuell als auch klanglich, ist grandios!
Für die Higscorejäger unter euch gibt es noch die Möglichkeit, jeden Level durch "Spiel auf Zeit" mit einer Topzeit zu schmücken und online mit anderen zu vergleichen. Online-Multiplayer gibt es allerdings nicht. Schön finde ich, dass der Huckepack-Partner vorher gewählt werden und je nach Level den Ausgang verbessern kann.
FAZITDer Titel strotzt nur so vor Ideen und Atmosphäre und sollte darum nicht verpasst werden! Wer Donkey Kong Country: Tropical Freeze auf der Wii U verpasst hat, kommt um einen Switch-Kauf nicht herum, so einfach ist das!