Cover: Steel DiverDas Cover der Verpackung ist schon mal richtig cool. Denn es ist nicht, wie sonst üblich, einfach auf Papier gedruckt, sondern es ist auf spezieller Pappe aufgetragen, die einen dreidimensionalen Effekt erzeugt; insbesondere bei den Blubberblasen in der Nähe des Logos sieht das richtig super aus...

Voller Interesse, da ich ja die Demo aus den E3-Zeiten schon vor Monaten spielen durfte, lege ich das Modul ein und starte das Ganze. Im Hauptmenü erwartet mich sogleich die Auswahl zwischen "Missionen", "Periskop" und "Seeschlacht".

SPEZIALMISSIONEN
Ich wähle zuerst mal "Missionen" und muss mich nun zwischen "Spezialmissionen" und "Zeitmissionen" entscheiden, und ich votiere erneut für den ersten Menüeintrag, der mich zu 7 Missionen führt - wobei eine zusätzliche vorhanden ist, die als Tutorial fungiert und welches erklärt, wie die U-Boote zu steuern sind, wie man Raketen und Torpedos abfeuert, oder wie man schneller wird, langsamer wird, an Höhe oder Tiefe gewinnt.
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Funktioniert wunderbar, jedoch braucht es 15 Minuten, bis es sitzt. Nicht, weil die Steuerung sehr kompliziert ist, sondern, weil die Armaturen auf dem Touchscreen relativ behäbig reagieren. Wobei dies kein Fehler ist, sondern gewollt und natürlich auch logisch erscheint, denn ein U-Boot unter Wasser ist nun mal nicht so wendig und reaktionsschnell wie ein Smart auf einem leeren Supermarkt-Parkplatz.
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Dennoch ist es schade, dass man sein Unterwasser-Boot nur mit dem Touchscreen steuert, denn auch trotz des Wissens, dass ein U-Boot halt träge reagiert, fühlt sich die Steuerung mittels Touchscreen bisweilen etwas umständlich an: Die wichtigsten Regler sind für Geschwindigkeit (unterer Rand) und Höhe (rechter Rand). Und wenn ein Regler geführt wird, lässt sich der andere nicht führen, sondern beide Regler funktionieren nur, wenn der andere Regler gerade nicht bedient wird, was bedeutet, wenn man sich beispielsweise rückwärts und gleichzeit aufwärts bewegen will, muss man zuerst den einen Regler schieben und erst den anderen, wenn man den ersten losgelassen hat.
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Das klingt nicht nach einem großen Problem, was es eigentlich auch nicht ist, doch in den späteren Missionen wird's haarig, weil man nämlich ebenso auch nur dann Raketen und Torpedos abfeuern kann, wenn währenddessen keinerlei Hebel, Regler oder Schalter bedient werden. Und wenn jetzt noch das U-Boot Leck schlägt, also Wasser eindringt, und man abdichten muss (den Finger für 1-2 Sekunden auf den Touchscreen legen, als hielte man ein Loch zu), dann offenbart sich, dass Steel Diver ein gemächlicher Titel ist, den man auch gemächlich spielen muss.
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JEDE MISSION IMMER WIEDER
Mit Vollspeed durch die Gegend zu flutschen ist bisweilen tödlich und führt sehr rasch zu Frust. Deshalb ist es wichtig, dass man im Voraus plant, genau beachtet, an welcher Position man mit welcher Neigung und Geschwindigkeit abtaucht, auftaucht oder sich vor- und zurückbewegt, und am besten gleich mitbedenkt, dass an Stelle X gleich ein Torpedo gebraucht wird, um eine Wand zu zerstören, an der man sonst nicht vorbeikommt, um ans Ziel zu gelangen.
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Dies alles zu managen ist nur in der Theorie wirklich einfach, wenngleich in der Praxis auch keine unmögliche Aufgabe, wenn man sich auf Steel Diver einlässt - es braucht halt Geduld und Übung. ...und irgendwann hatte ich es geschafft: Alle 7 Missionen lagen erfolgreich hinter mir.
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Doch was ist das? Keine zweite Schwierigkeits-Stufe, keine zusätzlichen Missionen... Nur die Möglichkeit, jede Mission immer wieder und wieder zu spielen, um mit noch schnellerer Zeit als zuvor ins Ziel zu gelangen, oder um mit einem anderen U-Boot selbiges zu schaffen. Das heisst, für jede Mission existiert eine Top-5-Rangliste, die aufzeigt, wer wie schnell mit welchem der insgesamt drei U-Boote gewesen ist.
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Denn jedes der drei U-Boote hat unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die Manatee ist klein, recht wendig, aber auch langsam und schlecht bewaffnet. Die Serpent ist im Grunde das Gegenteil: Riesig, behäbig, schwer zu kontrollieren, aber dafür schnell und bis an die Zähne bewaffnet. Die BlueShark ihrerseits ist ein Mittelding zwischen Manatee und Serpent.
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ZEITMISSIONEN
Ich wähle also mal die "Zeitmissionen" aus, und hier erwartet mich mehr oder weniger dasselbe wie zuvor bei den "Spezialmissionen", wobei aber die insgesamt 8 Kurse zweckmäßiger strukturiert sind. Denn während bei den "Spezialmissionen" mehr oder weniger die Realität simuliert wird (mit Felsen, Geröll, Untiefen und dergleichen), wird bei den "Zeitmissionen" quasi nur das, was nötig ist, abgebildet.
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Das U-Boot befindet sich hier in einer Art Metalröhren-Parcours, hier und dort gibt's mal eine Mine, der man ausweichen muss, aber ansonsten gilt es nur, vom Start bis zum Ziel zu kommen; und zwar möglichst bald und innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits. Hat man dies geschafft, kommt man auf einer der Top-5-Listen, die, wie bei den anderen Listen, nach der jeweils schnellsten Zeit sortiert sind und die zeigen, wer wie schnell war und welches U-Boot verwendet wurde.
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PERISKOP
Nachdem ich auch hier alle Missionen 3-4x durchgespielt habe, wähle ich mal den "Periskop"-Modus aus dem Hauptmenü. Meine Aufgabe: Schiffe oder U-Boots abschiessen. Jedoch mit einer gänzlich anderen Ansicht. Anstatt aus der 2D-Seitenperspektive mein U-Boot durch ein Labyrinth zu steuern, ist es nun so, als würde ich durch ein echtes Periskop schauen, dessen oberes Ende feindliche Schiffe, bzw. U-Boote erspäht, und die ich abschiessen muss.
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Hierzu drehe ich mich mit dem 3DS in den Händen um meine eigene Achse, und bewirke damit, dass das Periskop sich mit mir dreht, sodass ich bei vollen 360° alles um mich herum sehen kann. Meine beiden Daumen paltziere ich auf dem Touchscreen und drücke im rechten Moment auf den "Abschuss"-Schalter, um Torpedos auf die Reise zu schicken. Wichtig ist, im korrekten Moment zu feuern, denn sonst sausen die Torpedos an meinen Zielen vorbei.
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Hin und wieder kommt es vor, dass ich selbst auch getroffen werde, und dann schlägt mein U-Boot Leck, ich lege für einen Moment den Finger auf den Touchscreen, und feuere dann weiter. Übrigens: Das U-Boot muss ich hier nicht steuern, sondern ich muss wirklich nur Ziele erfassen, im richtigen Moment feuern und ab und zu mal ein Leck stopfen. Natürlich kann ich für einen kleinen Augenblick ein wenig tiefer tauchen, um einem Torpedo auszuweichen, kann dann aber nichts anderes tun, denn während ich den "Dive"-Schalter bediene, kann ich ja nicht feuern, und wenn ich den "Dive"-Schalter wieder loslasse, tauche ich sofort an die alte Position zurück.
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Blöd nur, dass dieser Modus kein richtiger ist. Man wählt, ob man Schiffe, Schiffe bei Sturm oder U-Boote abballern will und dann geht es sofort los. Keine Level, keine Missionen, keine Schwierigkeitsstufen. Einfach nur alles abknallen und fertig.
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SEESCHLACHT
Zu guter Letzt verbleibt noch der Modus "Seeschlacht" auf dem Modul, der aber mit dem eigentlichen Spielprinzip nichts zu tun hat, denn hier muss man in einer Art "Schiffe versenken"-Manier die U-Boote und Schiffe des Gegners versenken.
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Rundenbasiert bewegt man seine eigenen marinen Gefährte über die Hexagone und versucht dabei, die Schiffe des Gegners zu treffen - erinnert stark an "Schiffe versenken". Sind alle versenkt, hat man gewonnen. Versenkt man gar das U-Boot, hat man sofort gewonnen, egal, wieviele gegnerische Schiffe noch auf dem Wasser schwimmen; allerdings ist das U-Boot wesentlich schwieriger zu verschrotten! ;)
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Alles in allem finde ich diesen Modus sehr gelungen und für zwischendurch ist er optimal; ein Kaufgrund stellt er jedoch auch nicht dar, denn im Wesentlichen fehlt es an Abwechslung. Als kleinen Bonus bietet "Seeschlacht" zum Ausgleich die Option, gegen die CPU oder gegen eine/n menschliche/n Spieler/in mit 3DS zu spielen, und das sogar per Download-Spiel, sodass nur ein einziges Steel-Diver-Modul für beide 3DS' benötigt wird.
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TECHNIK
Das ist traurigerweise auch die einzige Möglichkeit, mit anderen 3DS-Handhelds und somit anderen Personen zu kommunizieren. Keine WiFi-Ranglisten, kein Multiplayer über Internet oder irgendeine irgendwie geartete StreetPass-Funktion - gar nichts. Das lässt den ohnehin mau wirkenden Umfang abermals arg abgespeckt erscheinen.
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Dafür sind Sound und Grafik gelungen. Es kommt ein tolles Unterwasser-Gefühl auf, wenn das Echolot zu hören ist, oder wenn ein Torpedo auf das eigene U-Boot zusaust; ebenso passt es, wenn die Kommandanten Befehle wie "Fire!" hören lassen, oder wenn man auf dem Touchscreen ein Leck "schliesst" - so komisch es zunächst wirkt, es trägt einen Funken Atmosphäre zu dem Ganzen bei, wenn gerade die Hölle los ist und man jetzt auch noch ein Leck reparieren muss.
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FAZIT
Es mangelt Steet Diver an Spieltiefe in die man abtauchen könnte. Und für ein Videospiel über U-Boote ist das leider fatal. Zu gering ist der Umfang, zu schnell hat man das Gefühl, jetzt alles gesehen zu haben und zu schnell hat man keine Lust mehr, gegen sich selbst die schnellste Zeit zu erlangen. Über kurz oder lang hat man somit allerhöchstens 3-4 Tage den Reiz von etwas Neuem, sofern man wirklich Lust hat, überall seine Zeiten zu verbessern, doch bereits nach grob 4-6 Stunden hat man zumindest bei allen Missionen das primäre Ziel erreicht.
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Steel Diver ist nicht das nächste große Nintendo-Franchise, das sich stolz neben Mario, Pokémon, Zelda, Metroid, F-Zero oder Pikmin einreihen dürfte! Oder zumindest ist es das noch nicht, denn Potenzial ist jede Menge vorhanden!
Jörg Singleplayer: 68%
Multiplayer: 65%


Verfasst von Jörg am 10.05.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 06.05.2011