Ihr seid ein Zauberlehrling, der sich auf den Initiationsritus vorbereitet. Denn alle 10 Winter geht es in das Labyrinth namens Ziggurat. Seit ewigen Zeiten gilt es in der Daedolon-Bruderschaft, sich den Prüfungen Ziggurats zu stellen.
Zu Beginn gilt es, einen Magier zu wählen, Argo ode Carina - mit keinerlei Unterschied zueinander. Wer die Auswahl weiter bewegt, sieht, dass es 15 weitere Magier zum Freispielen gibt, indem man 40 Schamanen tötet, das Spiel durchspielt etc. Kraz z.B. hat von Anfang an mächtige Zauberstabfähigkeiten, jedoch weniger Mana für andere Disziplinen. Anschließend gilt es den Schwierigkeit festzulegen, wobei "Leicht" allerdings schon hart genug ist! Schön ist der Endlos-Modus, um herauszufinden, wie gut ihr wirklich seid. Die malerisch düstere Geschichte entfaltet sich schon vor der Menü-Auswahl und wird handschriftlich und in Bildern erzählt. Zu Beginn werdet ihr jedoch erstmal direkt in das Labyrinth gesteckt.
Relasch... los geht's mit der MagieDas Prinzip des Spiels ist einfach. Ihr müsst alle möglichen Räume erkunden, welche jeweils durch zwei Türen verbunden sind, bis ihr die Schriftrolle findet, welche den Endboss in einem anderen Raum erweckt. Das Coole dabei ist, dass sich die Räume jedes Mal ändern. Da diese bei erneutem Spielen neu generiert werden, besitzt Ziggurat einen hohen Wiederspielwert und sieht immer irgendwie anders aus.
Betretet ihr einen Raum mit Monstern, wird die Tür hinter euch verschlossen und erst wenn alle Gegner besiegt sind, erkennbar an der roten Gegnerleiste am Bildschirm, dürft ihr weiter vordringen. Bewaffnet mit einem Zauberstab mit langsamer Manaregenerierung könnt ihr per ZR-Taste wie bei einem Ego-Shooter auf die Monster schießen. Energiekugeln schnellen wie ein Maschienengewehr nach vorne, und können durch einen Sekundärfeuermodus per ZL-Taste gebündelt geschossen werden. Während die Standardwaffe nie leer geht, gibt es drei weitere Manaanzeigen in blau, orange und grün. Bei Start jedes Dungeonabschnitts bekommt ihr eine willkürliche Waffe zum Einsammeln, die mal aus einem Zauberbuch besteht, aus dem beispielsweise großflächig Eiszapfen verschossen werden können. Ein anderes Buch verschießt Giftbälle, die als Sekundärwaffe einen größeren Radius verschießen. Natürlich gibt es auch Feuergranaten und das unvergleichliche Magma Gewehr.
Besiegte Gegner lassen Kristalle der jeweiligen Farbe fallen, womit ihr den Manavorat wieder füllen könnt. Darüber hinaus lassen diese auch Heiltränke fallen, denn mit Abrakadabra gibt es keinen Lebenssaft. Das Böse kommt in gruseligen Formen von Hohepriestern, fliegenden Fischen, Skeletkriegern, die mit Äxten werfen, Dämonen, Blobs, bis hin zu fiesem Fungus der mit giftigen Pilzen wirft, oder wütende Karotten, die kein gesundes Gemüse darstellen. In guter, alter Serious-Sam-Manier kommen diese auf euch zu, manche schneller, manche langsamer. Schnelles Ausweichen und gute Reflexe sind von Nöten, um die Schergen dingfest zu machen. Dazu ist der A-Knopf-Sprung ziemlich praktisch. Während die Gegner unterschiedlich schnell agieren, besonders die fliegenden Totenköpfe oder wildgewordene Vögel können stressig sein, gibt es Räume mit Obelisken, die immer weiter Monster liefern, bis sie selbst zerstört wurden. Die Endbosse wechseln ebenfalls durch, agieren leider aber nach selbem Muster, wie die üblichen Gegner. Außer dass sie diejenigen sind, die Monster auf euch hetzen werden. Nur der allerletzte Boss hat es wirklich richtig in sich.
Die Schergen lassen allerdings noch ein weiteres wichtiges Element fallen, nämlich Erfahrungspunkte. Steigt ihr ein Level auf, dürft ihr euch für eine Karte mit besonderem Effekt entscheiden. Dieser kann sein, dass sich eure Lebensenergie bei jedem Kampf etwas füllt oder auch, dass bestimmte Manaanzeigen mehr zur Verfügung stellen. Es können auch Fässer, Bücher etc, zerstört werden, um so die Lebensenergie aufzufrischen. Und glaubt mir, Ziggurat wird euren Lebenssaft aussagen wollen, ihr seid ja schließlich Zauberlehrlinge, die 20 Jahre dafür trainiert haben, also keine Gnade!
Als wäre das nicht genugWie es sich für ein Labyrinth gehört, gibt natürlich auch Fallen. Sei es ein mit Lava gefüllter Raum, Bodenplatten mit herausschnellenden Messern, ja selbst Sprungeinlagen gibt es. Zur Belohnung gibt es eine magische Kiste mit besonderen Items. Diese können für eine gewisse Zeit Lebensenergie per B-Taste auffüllen oder eine Giftwolke für die Gegner erzeugen, etc. Vielleicht findet ihr auch Risse in den Wänden, die zu geheimen Räumen führen! Eine gute GamePad-Integration gibt es auch bei Ziggurat, denn das Gamepad kann als Karte fungieren, beide Bildschirme anzeigen oder es kann auch komplett auf dem Gamepad gespielt werden. Etwas seltsam ist allerdings, dass die Farben auf dem Gamepad erheblich dunkler als auf dem Fernseher erscheinen.
Die Götter sind natürlich auch nie weit in so einer Zeit entfernt, und so dürft ihr ein kleines Glücksspiel im Raum der Götter starten und eine Opfergabe spenden. Ihr könnt von eurem Gesamtleben etwas abzwacken oder von den Manaleisten, aber auch gar nichts aufgeben und schauen was ihr bekommt. Nun könnt ihr Glück haben und irgendeine eurer Fähigkeiten wird verstärkt oder euer Zauberstab bekommt im nächsten Kampf doppelte Stärke etc. Allerdings gibt es auch Negativeffekte, sodass die Gegner beispielsweise mehr Mana abziehen, sich schneller bewegen oder ähnliches. Es liegt also ganz an euch, ob ihr die Opfergabe wagt oder nicht!
Bei Ziggurat handelt es sich um ein typisches Spiel, wie es in den 90ern der Fall war. Es gibt nämlich keinen Speicherpunkt, lediglich wenn ihr nicht mehr weiterspielen wollt, besteht die Möglichkeit zum "Speichern & Beenden", um später an diesem Punkt weiterzuspielen. Wer allerdings das Zeitliche segnet, muss dann auch wieder ganz von vorne anfangen.
Grafik & SoundZiggurat sieht wirklich atemberaubend aus. Man könnte meinen in einer Fantasy-Welt von Fable oder Harry Potter zu sein. Überall leuchtende Farben in düsteren Mauern, ein atmosphärisch dichtes Erlebnis, dass allerdings von einem bösen Geist getrübt wird. Dem "Framerate-Poltergeist". Die hübsche Grafik geht teilweise mächtig in die Knie, vor allem bei höherem Gegneraufkommen. Und der finale Endboss nicht nur so schwer spielbar, weil er an sich schwer war, sondern weil er immer wieder Gegnermengen auf mich hetzte und dann die Framerate zu kämpfen hatte. Dadurch wurde der Endkampf sehr ruckelig und erschwerte den Sieg. Fast jedes Mal bei Betreten der neuen Ebene muss das Spiel wohl die Daten nachladen und ruckelt die ersten Sekunden etwas. Der Rest verläuft dann aber weitergehend sauber spielbar.
Aber nicht nur die Grafik sorgt für schöne Bilder, auch die Klänge im Spiel sind gut gemacht. Die Musik bleibt düster und wird in den Kämpfen treibend. Und zum Freispielen gibt es nicht nur weitere Magier, sondern es gibt noch einen Extra-Bereich, wo ihr die Waffenkammer, Bibliothek, Bestiarium und die Ruhmeshalle mit euren Bestzeiten durchforsten könnt. Diese beinhalten sogar Online-Highscore von Fremden oder Freunden.
FAZITZiggurat bietet ein wundervolles Erlebnis alter Schule. Das Gameplay ist schnell und zackig, der Schwierigkeitsgrad knackig und die Grafik sieht wundevoll aus. Wenn da nur nicht diese Framrate-Probleme wären, die den Spielspaß trüben... man, man, man! Aber trotzdem dürften Freunde des Genres "Serious Sam gepaart mit Magie" recht erfreut sein, da es den Reiz hat, immer wieder zurückzukehren und den Monstern eins zu verpassen.
Dass die Dungeons jedes Mal anders aussehen, sorgt außerdem für die gewisse Langzeitmotivation. Außerdem sucht man so ein Genre mit der Lupe und vor allem auf der Wii U!