Xenoraptor ist ein Twin-Stick-Bullet-Hell-Shooter, in dem ihr einen mechanischen Drachen kontrolliert und gegen fliegende Kettensägen im Weltall kämpft. Das Spiel bietet 2 Spielmodi: Den Kampagnen- und den Endlos-Modus. In ersterem kämpft ihr euch von Planet zu Planet unseres Sonnensystems. Die Level unterscheiden sich nicht nur am Hintergrundbild, sondern auch in den Arten von Hindernissen. So ballert ihr euch durch verschiedene Wellen von Gegern, bis ihr den Boss erreicht und diesen pulverisiert. Im Endlos-Modus knallt ihr euch für den höchsten Highscore durch nie endene Gegnerwellen.
Die Steuerung ist schnell erlernt. Während ihr mit dem linken Analogstick euren Drachen bewegt legt ihr mit dem rechten Analogstick die Feuerrichtung fest. Mit dem R- bzw. mit dem ZR-Knopf feuert ihr eure Hauptwaffen ab. Der L-Knopf bedient euer drittes Waffensystem und der ZL-Knopf lässt euren Drachen mit einem Dash sich schnell aus der Schusslinie bringen. Insgesamt funktioniert die Steuerung, nur fühlt sie sich sehr träge an und auch das Zielen ist manchmal mehr als hakelig.
Euer Drache besitzt 3 Waffen. Zwei davon sind Hauptwaffen, die Wärme erzeugen. Wenn diese zu oft eingesetzt werden, überhitzen die Waffen und ihr könnt nicht mehr feuern. Durch das Einsammeln von Coolant-Orbs, die von besiegten Feinden hinterlassen werden, könnt ihr eure Waffen aber auch wieder herunterkühlen. Dieses Feature bringt eine interessante taktische Komponente ins Gameplay: Einerseits müsst ihr entscheiden, wann ihr den Feuerknopf loslassen solltet und andererseits eröffnet es Raum für verschiedene Strategien, da schwere Waffen schneller überhitzen als die leichten und schnellen Waffen, wenn sie auch nicht so viel Schaden anrichten, weniger Wärme erzeugen und viel häufiger verwendet werden können. Die dritte Waffe benötigt spezielle Munition und ist in der Regel etwas stärker als die beiden anderen Wummen.
Eines der Merkmale von Xenoraptor ist die Möglichkeit euren Drachen und dessen Feuerkraft anzupassen: Es gibt viele unterschiedliche Waffen, Spezialfähigkeiten, die die erzeugte Wärme eurer Waffe reduzieren oder ihr könnt die Panzerung eures Schuppentiers erhöhen. Auch könnt ihr die Farbgegebung verändern. Durch das Spielen der Kampagne und das Besiegen von Minibossen und Bossen erhaltet ihr weitere Upgrades. Das Erhalten eines Upgrades ist teils vom Zufall abhängig, sodass ihr die Level und Bosse mehrmals angehen müsst, wenn ihr bestimmte Power-ups haben möchtet.
Obwohl es eine Menge zufälliger Gegner und Hindernisplatzierungen gibt, hat man immer das Gefühl, dass das Spiel genug Coolant- und Lebensorbs gibt. Diese bleiben nämlich immer solange auf der Karte liegen, bis ihr sie einsammelt. Es gibt zwei Schwierigkeitsgrade und beide sind herausfordernd.
Das größte Manko von Xenoraptor ist, dass die Wellen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, bevor ihr auf einen Miniboss oder Boss trefft. So kann es passieren, dass ihr nach 7 oder 10 Minuten das Zeitliche segnet und den Level wieder von vorne beginnen müsst, ohne irgendwelche tatsächlichen Gewinne zu erzielen.
Die Grafik ist sehr zweckmäßg und nicht unbegingt hübsch anzusehen. Abgesehen von einigen Explosionen und Lichteffekten gibt es nicht viel zu entdecken. Das Gegnerdesign ist sehr abwechslungsarm und es ist oft schwierig, die Feinde voneinander zu unterscheiden. Dafür wird immer ein guter Soundtrack geboten, der allerdings schnell nervt, da jeder Song stets loopt und die Level sehr lang sind. Die Acht-Spieler-Komponete der Steam-Version wurde für die Nintendo Switch gestrichen - hier gibt es nur einen lokalen Splitscreen-Modus. Bis auf das Online-Leaderboard wurden zudem auch die anderen Online-Features entfernt.
FAZITInsgesamt bin ich von Xenoraptor sehr enttäuscht. Für einen "Bullet-Hell-Shooter" ist die Action viel zu langsam und die Level sind monoton und langatmig. Wo andere Shmpus diese Gameplaynachteile mit abwechslungreichen Leveln, Gegnern und Bossen kaschieren fallen diese Nachteile bei Xenoraptor sehr unangenehm auf. Auch das Sammeln der Upgrades für den Drachen kann nicht sonderlich motiveren, um mich immer wieder durch die scheinbar nicht enden wollenden Gegnerwellen zu ballern. Hardcore-Shump-Fans können einen Blick riskieren, wenn Xenoraptor mal im Angebot ist - allen anderen rate ich dazu, was anderes zu spielen.