Cover: Wonder Boy Asha in Monster WorldDie Wonderboy-Reihe erlebte ihren Höhepunkt wohl gegen Ende der 80er und war gerade zu dieser Zeit äußerst beliebt bei Gamern. Nicht zuletzt durch das abwechslungsreiche Gameplay, bei dem man unter anderem in verschiedene Charakterrollen schlüpft. Alle hatten ihre Eigenheiten und konnten durch ihre individuelle Fähigkeiten ein vielfältiges Gameplay-Gefühl schaffen.

Kommen wir also zunächst einmal zum Gameplay, denn hier hat sich viel verändert. Den wohl größten Unterschied macht wohl die Entscheidung, die Tierverwandlungen komplett aus dem Spiel zu entfernen und stattdessen einen kleinen Begleiter an die Seite des Protagonisten zu stellen, welcher stets das Movement im Spiel erweitert. Du brauchst einen Doppelsprung, um weiterzukommen? Kein Problem! Hier hast du deinen Begleiter, der dir dazu verhilft! Du musst an eine weit entfernte Plattform gelangen? Auch das kannst du nun mittels Gleiten durch deinen Kumpanen, der dir nicht von der Seite weicht. Ich denke, ihr versteht schon worauf ich hinaus will.

Natürlich haben die Entwickler auch an eine Vielfalt an Waffen, Schildern oder nützlichen Items gedacht, die man überall in der Welt verstreut finden oder auch kaufen kann. Bereits zu Beginn wird euch mitgeteilt, dass festgelegte Checkpoints nun der Vergangenheit angehören, denn ihr seid erstmalig dazu im Stande, manuell zu speichern. Ist prinzipiell 'ne nette Sache, zumindest wenn man direkt speichern könnte und sich nicht jedes Mal sich durchs Menü fummeln müsste. Bereits die Pokémon-Serie besaß in der ersten Edition ein schnelleres Speichersystem und da Wonder Boy Asha in Monster World gnadenlos schwer ist, seid ihr dazu gezwungen, vielfach zu speichern, wodurch die ganze Prozedur zu einem unnötigen Zeitaufwand wird.
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Eure Kampf- und Verteidigungsaktionen beschränken sich auf ein Minimum, da ihr neben einem Standardschlag, einem Aufwärts- wie Abwärtshieb und dem Verteidigen mittels Schild, nicht wirklich viel machen könnt. Da haben die vorherigen Wonderboy-Remakes sich schlichtweg innovativer angefühlt. Durch den neuen 2,5D-Anstrich ist es nun erstmals möglich, sich hinter einen Bereich zu bewegen. Man bewegt sich also nicht nur nach links und rechts, sondern auch nach vorne und hinten.
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TECHNIK
Rein optisch gesehen ist der Neuanstrich wirklich gut gelungen, dennoch bevorzuge ich die Cartoon-Optik des Vorgängers. Der Soundtrack hat bei mir ebenfalls nicht mehr den bleibenden Eindruck hinterlassen, wie noch in anderen Teilen der Reihe, was äußerst schade ist, da ich die Musik in Wonder- bzw. Monsterboy immer sehr genossen habe. Die Areale mögen auf den ersten Blick durchaus schön und detailliert wirken, doch spätestens nach dem 10. Eingang, im sich kaum veränderten Bereich, hat man eindeutig genug gesehen. Versteht mich nicht falsch, Wonder Boy Asha in Monster World sieht wirklich gut aus und es gibt auch vielerlei Gebiete, jedoch haben sich diese meiner Meinung nach eindeutig zu lange gezogen. Und durch die immer gleiche Musik in den Arealen ging für mich ein Stück des Zaubers leider verloren. Hätte ich genauso gedacht, wenn ich nicht Fan der Reihe wäre? Man weiß es nicht. Doch trotz aller Kritik möchte ich keinesfalls vermitteln, dass Wonder Boy Asha in Monster World ein schlechtes Spiel ist, es ist nur eben nicht das, was ich erwartet habe, weil mehr drin gewesen wäre.
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FAZIT
Für mich ist und bleibt Wonder Boy Asha in Monster World ein zweischneidiges Schwert. Zum Einen habe ich mich unheimlich gefreut, erneut in die Welt von Wonderboy abzutauchen und hatte auch durchaus Spaß. Zum Anderen wurden meiner Meinung nach so viele Dinge weggenommen, die das Ganze für mich ausgemacht haben, dass es mir schwer fiel, ein objektives Urteil zu fällen. Wonder Boy Asha in Monster World ist für sich alleine genommen ein wirklich gutes, wenn auch nicht überragendes, Spiel, doch im Direktvergleich sehe ich es als den wohl schlechtesten Teil der Reihe an.
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Der Schwierigkeitsgrad ist wie gewohnt hoch, der Grafikstil hat seinen ganz eigenen Charme und auch das Gameplay ist bis auf wenige Ausnahmen wirklich gelungen. Dennoch hat es sich für mich nicht wirklich wie ein echtes, vollwertiges Wonderboy angefühlt. Wer allerdings auf der Suche nach einem soliden Action-Adventure & Plattformer ist, kann durchaus zugreifen.
Manuel Singleplayer: 68%

Verfasst von Manuel am 05.06.2021,
bemustert durch PR Hound
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.05.2021