Cover: UnepicVORBOTE
Da sitzt man abends mit seinen Kumpels am Tisch beisammen und spielt ein Pen-&-Paper-Rollenspiel. Ganz normal, nichts besonderes. Doch dann verlangt die Natur ihr Recht und man will mal eben auf das stille Örtchen verschwinden... ...kommt dort aber nie an! Stattdessen ist man urplötzlich in einem Schloss und eine Stimme aus dem Nichts fängt an zu sprechen...

So beginnt "Unepic" - man hat keine Ahnung wie man herkommt, was man tun soll und was noch alles geschehen wird, doch man nimmt binnen Sekunden die Parallelen zu Spielen wie Metroid, Castlevania und Diablo wahr, wenn man sich ein paar Schritte vorwagte und in den In-Game-Menüs umblickte. Und das ist auf jeden Fall schon mal ein Vorbote für tollen Spielspaß, weshalb man sich immer tiefer und tiefer in das Schloss hineinbewegt.

Man trifft auf Stacheln, die unerwartet aus dem Boden hervorschnellen, auf Goblins, die Äxte schwingen und auf allerlei anderes Gesocks. Hin und wieder stößt man sogar auf Schatztruhen, die Gold und nützliche Dinge beinhalten, wie Rüstungen und Waffen, damit man sich seiner Feinde erwehren kann. Mit dem Feuerzeug, gerade zu Anfang fast schon das wichtigste Item, bringt man Kerzen und Fackeln zum Leuchten, sodass der Raum, in welchem man gerade ist, besser zu erkennen ist und auch Fallen, Untiefen, Gegner und natürlich Schätze nicht einfach übersehen werden.
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Eine Karte hält den eigenen Fortschritt fest, so sieht man, wo man bereits gewesen ist und wo noch nicht. Man erhält mit der Zeit bessere Rüstungen, stärkere Waffen sowie vielseitigere und vor allem unabdingbare Items. Die spärliche Menge verfügbarer Lebensenergie mehrt sich allmählich und der Schwierigkeitsgrad zieht an. Zwar darf man vor Spielbeginn auswählen, auf welcher der vier Stufen man spielen will - alle haben ihr Vor- und Nachteile, wie etwa regelmäßiger Autosave -, doch selbst die leichteste Stufe ist weit davon entfernt, einfach nur durch die Gegend latschen zu können und mühelos alle Gegner wegzuklatschen; gerade mit fortschreitender Spielzeit nicht!
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Die Waffen und Rüstungen ihrerseits haben nicht nur gemäß ihrer Klasse Unterschiede zueinander - wie, dass Äxte sehr viel Schaden anrichten, aber Pfeile und Bögen dafür auf die Distanz die bessere Wahl sind und so weiter und so fort - nein, auch innerhalb derselben Klasse sind Unterschiede deutlich, denn Axt ist nicht gleich Axt. Auch hier gibt es entsprechend schwächere oder stärkere Modelle, wie auch jedes Mal andere magische Boni für Stärke, Energie und allem, was man aus dem Rollenspielsektor eben so kennt. Deshalb dürfen natürlich auch Zaubersprüche sowie Status- und Heiltränke nicht fehlen. Selbst Skillpunkte gibt es, die man nach eigenem Gutdünken verteilen darf.
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CHARAKTERSTATUS
Glücklicherweise ist Unepic so ausgelegt, dass man selbst bestimmt, wie man seinen Helden sich entwickeln lässt, denn da es keine grundlegenden Charakterklassen gibt, wie Barbar oder Magier, sondern der Junge zu Beginn des Spiels immer derselbe ist, hat man selbst in der Hand, was aus diesem werden wird: Ein Allrounder? Ein großer Zauberer? Ein flinker Bogenschütze? Ein kräftiger Schwertschwinger?
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Dabei besteht im Übrigen scheinbar nicht die Gefahr des "Verskillens". Mir jedenfalls ist zu keiner Zeit aufgefallen, dass "mein Bogenschütze mit Heilzauber-Fähigkeit" irgendwo mal solche Probleme mit irgendwas hatte, dass ein Durchspielen unmöglich geworden wäre. So gibt es natürlich Situationen die je nach aktuellem Charakterstatus einfacher oder komplizierter sind, aber sie werden nie unlösbar. Schlimmstenfalls muss man nur nach einer besseren Rüstung, einer stärkeren Waffe oder vielleicht auch einem bislang noch nicht gefundenem Item Ausschau halten.
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Wie also zu sehen ist, ist ein Charakter nie perfekt ausgestattet. Mit jedem neuen Areal kann die einstmals so geile Rüstung nur noch dem Abverkauf dienen, damit man wenigstens noch ein bisschen Gold dafür erhält, und auch Items wie Heiltränke werden später weniger sinnvoll, wenn es weiterhin die kleinen Ampüllchen sind, die man zu Beginn immer so unheimlich praktisch fand. So findet ein regelmäßiger Austausch des Equipments und Aufleveln des Charakters statt.
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UMBELEGEN
Damit man bei all den Waffen, Rüstungen, Items und Zaubern niemals den Überblick verliert, bietet das GamePad seinen größten Nutzen: Den zweiten und zugleich Touchscreen. Hier findet man seinen gesamten Fundus an Ausrüstung wieder, kann ihn auf unterschiedliche Buttons, bzw. Buttonkombinationen belegen und dann später direkt abrufen. Ich zum Beispiel habe mir meine Heiltränke auf L+R+X gelegt, damit sie immer direkt auf Abruf sind, denn das Gameplay wartet nicht, bis man das Gewünschte herausgewühlt hat. Geht also mitten im Fight die Lebensenergie dem Ende zu, hat man keine Zeit, das Menü aufzurufen, um neue Kräfte zu schöpfen, das muss sozusagen auf Knopfdruck geschehen, da es sonst sicherlich schon längst zu spät ist.
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Doch auch sonst ist es praktisch, beinahe alle Dinge beliebig auf die GamePad-Buttons verteilen zu können. Von der Axt auf das Schwert wechseln? Wieso umständlich im Menü herumkramen, man kann doch auch einfach, wie ich es einstellte, L+Y für das Schwert belegen, und schon tauscht sich die Waffe binnen eines Augenblicks von allein.
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Die einzigen Funktionen, die sich nicht umbelegen lassen, sind die Standardaktionen, wie der Angriff mit der momentanen Waffe auf Y, gesprungen wird mit B und so weiter. Sodass für die Schnellzugriffe auf jeden Fall immer L oder R oder L+R gleichzeitig gehalten werden muss. So hat man bis zu 12 Items/Funktionen ständig zur Verfügung, was es auch sei: Items, Zauber, Waffen... Man hat die freie Wahl.
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TECHNIK
Auf Wunsch kann darüber hinaus auch nur auf dem GamePad gespielt werden, wobei sich hier dann die Ansicht über das Spielgeschehen mit der Menüstruktur abwechselt, sofern man das Menü aufruft. Einen seltsamen Vorteil, sofern dies überhaupt das richtige Wort ist, hat das Spielen mit Nur-GamePad außerdem. Während nämlich beim Spielen mit dem Fernseher das Spielgeschehen nicht näher ran- oder weiter weggezoomt werden kann, ist dies beim Off-TV-Play in zwei Stufen möglich.
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Dabei finde ich beim Spielen mit TV-Gerät die Ansicht immer voll in Ordnung, doch durch die Wahl, bei Off-TV auch zoomen zu können, genügt mir nur "nah dran" oder nur "weit weg" nicht, ich hätte gern den Mittelweg dazu. Denn zu nah dran sieht man nicht immer genug, bietet dafür aber Details und bei weit weg sieht man zwar sehr viel mehr von der Umgebung und den umliegenden Räumen, hat aber die Details nicht nah genug, sodass man häufig am Zoomen ist. Auch, wenn das jedes Mal unkompliziert und blitzschnell passiert, nervt es trotzdem ein wenig, ständig zu wechseln. Ich fände darum super, eine dritte Zoomstufe nachzureichen die genau in der Mitte liegt - gern auch für das Mit-TV-Spiel.
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Grafik und Musik sind hübsch, gehen aber nicht unbedingt über das, was notwendig ist, hinaus - was wertefrei gemeint ist. So sind die Charaktere gut gezeichnet und toll animiert, aber die GPU der Wii U dreht sicherlich zu weiten Teilen Däumchen. Auch die Musiken sind wirklich nett und nerven nie, allerdings nimmt man sie nach wenigen Minuten Spielzeit nicht mehr wahr. Was aber sicherlich auch beabsichtigt ist.
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FAZIT
Für fast 10€ ist Unepic seine Investition allemal wert. Man bekommt dafür 12-15 Stunden Spielzeit für die Story, und das Doppelte für 100%-Komplettisten.
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Ich hatte meinen Spaß mit diesem Titel und empfehle ihn gerne weiter. Und wer gern Referenzen zu Comics, Science-Fiction-Serien und -Filmen und vor allem Videospielen serviert bekommt, darf zu meiner Wertung gern noch 3-5% hinzuaddieren, alle anderen ignorieren sie wohlwollend, denn das ist quasi die einzige "Schwäche" von Unepic: Bisweilen gehen die In-Game-Dialoge etwas zu sehr mit der Brechstange ran, wenn es um Humor geht, und der zigste Verweis, selbst wenn er eigentlich gut wäre, wird nur noch, bestenfalls schmunzelnd, weggedrückt.
Jörg Singleplayer: 80%

Verfasst von Jörg am 06.08.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 23.01.2014