Bleibt im Schatten, sonst ist es aus! Ihr seid kleine Männchen - Klone! - einer Klonfabrik und es ist an der Zeit aus dem Komplex zu entkommen! Doch Vorsicht! Der kleinste Fehler führt zum Tode und es gibt einige Roboter-Anlagen, die euch das Leben 1, 2, 23, 193... ...schwer machen wollen
10 kleine KlonemeisterDas Spiel beginnt mit comicartigen Bildern, welche die Geschichte ein wenig näher bringen sollen, anfangs allerdings doch mehr für Verwirrung sorgen. Zumindest gibt aber doch ein paar witzige Szenen, welche die kleinen Sam Fisher'chen vor allem euren Spieler, beleuchtet. Wieso Sam Fisher? Achso ja, ihr habt nämlich coole Nachtsicht-Brillen auf, die je nach Lichtverhältnissen in grün (unsichtbar), orange (teilweise sichtbar) und rot (vollständig sichtbar) leuchten.
Das ganze Spiel befindet sich die meiste Zeit auf Fabrikterrain, sprich überall sind Säulen aus Metall, Maschinerien und blinkende Lichter. Deshalb gibt es hier genug dunkle Stellen, die euch vor den technischen Augen von z.B. Überwachungskameras oder Schlimmerem schützen. Ihr seid also Testobjekte der Firma PTI Industries und sollt die Sicherheitssysteme testen. Ein Wissenschaftler ist kurz davor Erster im Ranking zu werden und will euch sozusagen um die Ecke bringen. Doch ihr seid kluge Kerlchen und entwischt aus all seinen Tests... ...womöglich.
Anfangs werdet ihr mit der Steuerung vertraut gemacht und dürft einen allerersten Fluchtversuch ausführen. Hier wird schnell ersichtlich, mit welchen Mitteln die Entwickler arbeiten. Sie arbeiten mit der Farbe Schwarz als Untergrund und verändern die Gegend, je weiter ihr fortschreitet, So verschiebt sich die Wand nach rechts und es öffnet sich ein Tunnel, den ihr duckend mit dem A-Knopf entlanglaufen müsst! Aber Achtung! Auf einmal kommt euch ein rotierender Sägeblattroboter entgegen und ihr müsst die Richtung ändern. Mit dem linken Stick flüchtet ihr weiter und weiter, während die anderen Klone dabei automatisch mitflüchten, aber die meisten doch irgendwo hängen bleiben und von Fallen zerquetscht werden.
Mit B könnt ihr hüpfen und euch an Vorsprüngen festhalten, während Y zum Hacken von Konsolen, Aktivieren von Schaltern oder anderen Aktionen dient. Wichtige Elemente sind auch Sicherheitstüren, die oftmals durch Schalter auf dem Boden geöffnet oder geschlossen werden können. Hierfür müsst ihr man natürlich darauf stehenbleiben oder Gewichte darauf platzieren.
Gleichzeitig werden euch Nachrichten vom Wissenschaftler in weiß auf den Hintergrund geschrieben, ähnlich wie im Spiel "Portal". So bekommt ihr bedrohliche Nachrichten, aber auch Infos zum Gameplay geliefert. Falls euch mal eine Tür, eine Wand oder ähnlich zermatscht bzw, ein Gegner euch umnietet, zerfetzt es euch in blutige Fleckchen an der Wand, aber ihr kehrt sofort an bestimmten Checkpoints wieder und könnt einen neuen Versuch starten - und das wird ganz, ganz, ganz oft passieren!
Testkammern des SchreckensHabt ihr das Intro einmal überstanden, findet ihr alsbald ein PTI Terminal und schwups gibt es ein Headsup-Display, das auf GamePad und TV nutzbar und nützlich wird. Witzigerweise kommt einem hier der Metroid-Prime-Visor in den Sinn und nicht nur das: Quasi das gesamte Spiel selbst bedient sich am Metroidvania-Prinzip, denn mit dem PTI Headsup-Display bekommt ihr gleich Zugriff auf die Karte und seht, dass es nach typischem Metroid-System aufgebaut ist. Ihr müsst Gänge in alle Richtungen erkunden und Bereiche zu späteren Zeitpunkten, wenn mehr oder bessere Ausrüstung vorhanden ist, erneut besuchen.
Somit lauft, klettert, hüpft und hangelt ihr euch in Sidecroller-Manier durch den Komplex und stoßt immer wieder auf Testkammern. Diese Testkammern stellen euer Können auf die Probe und kleine Rätseleinlagen müssen gelöst werden. Dass der Schwierigkeitsgrad von Kammer zu Kammer ansteigt, merkt man dabei ziemlich bald und es heißt Grips anstrengen. Die Fabrik ist in mehrere Level untereteilt und in jedem Level befinden sich mehrere Testkammern, die ihr aufsuchen müsst. Einmal drin geht es darum, von A nach B zu kommen, indem Schalter aktiviert, Laser überwunden oder Plattformen bewegt werden müssen. An manchen Stellen erscheinen außerdem Dampfwolken, die euch unsichtbar für Kameras machen. Und einmal müsst etwa ihr auch den Rauch so umleiten, dass er einen Tunnel entlangschwebt, um so die nächste Kamera erblinden zu lassen.
Diese Testkammern bilden sozusagen das Herz des Spiels und können deshalb auch in verschiedenen Rängen abgeschlossen werden. Der Rang ist abhängig von Zeit, gestorbenen Toden und ob ihr entdeckt wurdet. Gleichzeitig sieht man eine online abgeglichene Rangliste aller Spieler und ihrer Bestzeiten.
Jede Testkammer kann zudem jedezeit erneut gespielt werden, um den Highscore zu knacken und von Rang D bis S unter die Elite zu rutschen. Wer die Level das erste Mal beschreitet, hat natürlich erstmal nicht so viel Wissen gesammelt und muss diesen Level erst nach und nach durch Kennenlernen rocken. Aber es geht nicht nur darum, die Testkammer abzuschließen, man kann sogar weitere Sam Fisher'chen retten, die meistens sehr gut versteckt sind, um die Kammer komplett zu lösen.
Ausrüstung und noch mehrVon Zeit zu Zeit testet ihr in den Kammern Zusatzausrüstung, die ausschlaggebend für das Lösen der Testkammern ist, wie zum Beispiel der aufblasbare Kollege. Dieser sieht aus wie ein quadratischer Stein, der dazu dient, Schalter zu beschweren um Laserbarieren zu unterbrechen oder sogar als Sprungschanze für höhergelegene Stellen. Außerdem ist dieser Kollege werfbar. Dazu zielt ihr mit dem rechten Stick und werft ihn per ZR davon. Mit ZL löst ihr den guten Kerl aus, doch vorsicht vor niederen Decken, denn da werdet auch ihr gnadenlos von ihm zerquetscht. Später gesellt sich dieser Gegenstand in euer normales Repertoire und kann im Equipment-Menü ausgewählt werden. Hier bieten sich dann je nach Levelverlauf Situationen an, die zuvor nicht machbar waren.
Ein weiteres nützliches Item ist Jack Boy. Damit könnt ihr nämliche alle technischen Geräte hacken und mit dem rechten Stick bewegen. So können Laser abgefeuert und Wandschalter beschossen werden, die andere Türen öffnen etc. Doch um zu Hacken ist das richtige Timing von Nöten, denn es bewegt sich ein Balken äußerst zügig von links nach rechts und dieser muss rechtzeitig mit ZL gestoppt werden.
Neben der Highscorejagd gibt es überall in den Leveln grüne Koffer zu finden. Hier könnt ihr Outfits für euren kleinen Kerl sammlen und sämtliche Mützen-, Haare- und Klamotten-Kombinationen austesten. Komisch ist allerdings, dass man den kleinen Kerl nicht mehr in den Urzustand kleiden kann. Also seid gewarnt, sobald ihr ihn ausrüstet, gibt es kein Zurück mehr.
Das Spiel schreit außerdem ganz klar nach einem Level Editor - und Curve Digital liefert ihn. Somit könnt ihr euch austoben und von unterschiedlichen Level-Größen, allen möglichen Platten, Formen und Gegenständen ist alles da, was man braucht. Natürlich könnt ihr euer Meisterwerk online stellen und mit anderen teilen, aber sowohl auch Community-Level herunterladen. Ein Bewertungssystem darf dabei natürlich auch nicht fehlen, weshalb es vorhanden ist!
Ein weiteres Community-Feature ist das Miiverse, wo es ähnlich wie in ZombiU möglich ist, Nachrichten an bestimmten Levelstellen zu hinterlassen. Nichts Wildes, aber dennoch eine nette Idee.
Asynchrones Gameplay is backWer einen Freund zur Stelle hat, schnappt ihn sich und zockt das Spiel im Coop-Multiplayer, denn hier wird ein viel zu wenig genutztes Feature der Wii U auf interessante Weise eingesetzt: Per ProController oder auch Wiimote + Nunchuk steuert der Fernseher-Spieler den kleinen Kerl, während der GamePad-Spieler die Hacker Funktionen übernimmt. Dadurch hat jeder eine komplett andere Spielweise.
Der aufblasbare Kollege kann ebenfalls vom GamePad-Spieler an bestimmte Stellen getragen werden, wo der TV-Spieler ihn dann nur noch aktivieren muss. Werden Gegner zerstört, hinterlassen diese orangene Diamanten, welche eine Anzeige auffüllen, mit der Spezialfähigkeiten des GamePad-Spielers erkauft werden können. Diese wären beispielsweise per Touch ein Schattenschild um den Spieler legen, damit er nicht erkannt wird, oder für andere Ablenkungen sorgen.
Interessant wird es auch beim Hacken von Robotern, denn diese werden dann logischerweise auch vom GamePad-Spieler übernommen und dieser muss dann durch die Level manövriert werden. Akrobatische Tricks wie einen Laser des Roboters aufladen und mit dessen Druckstrahl nach oben zu lenken, sind nur eine von vielen Ideen, welche die Entwickler für den Coop-Modus eingebaut haben.
Ab und zu sind Gegner sogar unsichtbar, können aber per Touch sichtbar gemacht werden. Eine weitere Spielerei ist, dass der GamePad-Spieler Nachrichten auf den Bildschirm schreiben kann, oder einen Pfeil oder einen Kreis, oder einfach nur dem TV-Spieler auf den Keks gehen.
Der Coop-Modus macht die Highscore Jagd allerdings absolut nicht einfacher, sondern man stirbt tausend Tode, weil die Abstimmung beider Spieler nur sehr selten perfekt funktioniert, aber der Spaßfaktor ist definitiv da. Gegenseitiges Anmeckern wie "Nein, setz' es da vorne hin!" und Lacher, weil man zu früh ein Objekt entfernt hat und deshalb die Wand den Spieler zerquetscht sind allerdings unumgänglich.
FAZITStealth 2 ist ein zwar wieder ein düsterer Titel, wie so manche Indie-Games heutzutage, aber die Aufmachung erinnert sehr an Metroid und die Rätsel Ideen sind sowohl genial, als auch nervenraubend. Die dunkle Trickfilm-Grafik und der Sci-Fi-Soundtrack tragen zu Atmosphäre bei. Für Baufans gibt es den Leveleditor, für Highscorejäger die Online Daten und jede Testkammer zu meistern, gibt euch ne Weile zu knabbern. Wer aber richtig Spaß haben will, muss den Zwei-Spieler-Coop-Modus spielen, denn hier wird wie auch bei Nintendo Land, New Super Mario Bros. U oder Rayman Legends klar, wie kreativ das GamePad eingesetzt werden kann.