Sports Connection - als ich den Titel las, musste ich gleich an Wii Sports für die damalige Wii denken. Grundsätzlich ist es auch nichts anderes, denn es handelt sich hierbei um eine reine Sport-Spielesammlung. Enthalten sind sechs verschiedene Disziplinen: Tennis, Golf, Baseball, Fußball, Kart und Football. Für Veteranen von Wii Sports sind die ersten drei Sportarten nichts neues, jedoch ist kein Bowling dabei. Aber da es sich um ein Spiel aus dem Hause Ubisoft handelt, und nicht von Nintendo selbst, werde ich die Vergleiche ein wenig einschränken.
Zu Beginn kann man seine Sprache auswählen und einen Avatar erstellen. Dieser ist individuell auf einen Spieler zugeschnitten und kann später in den jeweiligen Disziplinen ausgewält werden. Die Merkmalsoptionen des Charakters gleichen in etwa denen der Miis, daher sollte ein Charakter schnell erstellt sein. Nun kann man sich gleich an die sechs Sportarten heranwagen.
Doch was ist mit dem Rest? Nicht viel, denn man kann lediglich in den Optionen die Lauftsträke der Musik, Soundeffekte und Sprache regulieren bzw. nachträglich noch einmal die In-Game-Sprache selbst festlegen. Hinter "Erfolge" verbergen sich diverse Aufgaben, welche es in den einzelnen Sportarten zu bewältigen gilt. Jede der sechs Kategorien beinhaltet 40 Erfolge, eine beachtliche Zahl, zumal es dauert, bis man wirklich alle geschafft hat.
Neben den spezifischen Erfolgen gibt es noch 28 soziale Erfolge wie z.B. das Freischalten von fünf Erfolgen innerhalb eines Spiels. So sind auch noch disziplinübergreifende Erfolge zu meistern. Jede einzelne Sportart wird zudem in drei Schwierigkeitsstufen unterteilt (Leicht, Mittel, Schwer). Die leichten Gegner sind recht stupide und fordern überhaupt nicht. Doch die anderen beiden Schwierigkeitsgrade sind schon knackiger und erfordern etwas mehr Können.
Um Sports Connection überhaupt spielen zu können, sind mindestens das GamePad und eine Wiimote notwendig. Letztere funktioniert grundsätzlich tadellos, allerdings wird an gewissen Stellen, wie Golfen, Wii MotionPlus benötigt, da sonst die Kalibrierung der Wiimote nicht funktioniert und das Schwingen des Golfschlägers nicht erkannt wird. Eigentlich gut, da das auf ein präzises Spiel vermuten lässt, aber ab und an ist die eigentliche Notwendigkeit und der Einsatz von Wii MotionPlus nicht so recht spürbar, weshalb dadurch nur die Kosten, um Sports Connection überhaupt spielen zu können, in die Höhe getrieben werden. Nun aber zu dem Herzstück des Spiels:
TENNISTennis: Hier können bis zu vier Personen gegeneinander antreten. Wahlweise stehen das GamePad oder die Wiimote zur Verfügung. Die Steuerung ist ziemlich enttäuschend, da man entweder nur die Wiimote schwingen muss zum schlagen und einen Knopf drücken kann, um ans Netz zu laufen, oder man zieht seine Schlagrichtung auf dem Touchscreen. Ganz nett und im höheren Schwierigkeitsgrad fordernder, aber überzeugt nicht völlig.
59% (bis zu vier Spieler) Schussanlage: Dieser Modus ist einer der lustigsten in Sports Connection. Man kann ihn zwar nur zu genau zwei Personen spielen (nicht mehr, nicht weniger), aber er hat seinen Reiz. Denn der Spieler mit dem GamePad sitzt an der Schussanlage und richtet seinen Blick auf jenes. Nun sieht er dort Ringe vorbei schweben und muss diese, indem er das GamePad hin und her bewegt, mit Bällen beschießen, sodass diese hindurchfliegen. Für jeden getroffenen Ring gibt es Punkte, sobald man mehrere Ringe gleichzeitig trifft, gibt es Extrapunkte! Der zweite Spieler muss wie im normalen Tennis-Modus die Bälle zurückschlagen. Wer die meisten Punkte erlangen konnte, hat gewonnen.
71% (genau zwei Spieler) GOLFParcours: Golfen war zwar noch nie meine Lieblingsdisziplin, aber in Sports Connection habe ich Golf noch nie mehr gehasst. Zunächst enttäuscht, dass der "Golfschläger" nur reagiert, wenn man Wii MotionPlus integriert/angeschlossen hat. Dann kann man, wie man es aus anderen Golf-Spielen kennt, die Landeposition bestimmen, Schläge üben und anschließend den Golfball Richtung Grün befördern. Zwar reagiert die Steuerung aufgrund von Wii MotionPlus genau und die bis zu 18 verschiedenen Löcher sind auch ganz nett gestaltet, aber es kommt einfach nicht das Feeling rüber, welches man sich wünscht. Man hangelt sich von Loch zu Loch, aber es ist mehr ein Abarbeiten, als dass man wirklich glaubt oder denkt, man stünde auf dem Rasen - sogar Wii Sports bekam das besser hin. Vor allem das sensible Einputten ist sehr einfach gehalten - man schlägt fast nie daneben. Das geht deutlich besser!
35% (bis zu vier Spieler) Caddie: Wer dachte, dass der Vierspieler-Modus von Golf schon nicht überzeugen konnte, der hat die Caddie-Variante noch nicht gespielt. Einer der beiden Spieler übernimmt die Rolle des Golfers, während der andere mit dem GamePad den Caddie mimt. Zunächst war mir überhaupt nicht klar, was ich machen soll, bis ich herausfand, dass ich lediglich die Möglichkeit habe, für den Golfer die Schläge zu planen und die Umgebung zu erkunden. Zwar kann ich auch die Schlägerarten auswählen, aber das war's auch schon. Für mich persönlich ist dieser Modus nur der erzwungene Einsatz des GamePad, denn das, was der Caddie übernimmt, kann man so gut wie selbst im normalen Modus gleich mit erledigen oder auch gänzlich drauf verzichten. Diese Variante hat mich überhaupt nicht überzeugt.
13% (genau zwei Spieler) BASEBALLVorbereitung: Beim Vorbereiten spielt man ganz normal gegeneinander. Der Eine wirft den Ball, der Andere muss ihn zurückschlagen. Hier kann man zwischen drei, fünf und neun Innings wählen - mit zwei Feldern ist man auch ganz gut bedient. Derjenige, welcher den Ball zurückschlagen muss, hält die Wiimote in der Hand und muss durch Schwingen im richtigen Moment den Ball treffen. Wer einen Homerun schafft, fährt gleich einen Punkt ein und kann seinen Punktestand ohne weitere Anstrengung ausbauen. Der Werfende benutzt das GamePad und muss die Fluglinie des Balls zeichnen. Wie man diese am besten bestimmt wird, vorgegeben. Daher sollte das genaue Treffen nicht allzu schwer sein! Ab und an wird man auserkoren und muss auf dem Feld den abhandengekommenen Ball (welcher vom Spieler mit der Wiimote weg geschlagen wurde) fangen. Dazu muss man das GamePad umher bewegen und den Ball "suchen". Gelingt dies, erhält man den Punkt - ansonsten kriegt ihn der Gegenspieler. Baseball ist eins der besseren Spiele und schneidet daher gut ab.
75% (bis zu zwei Spieler) Turnier: Wie der Name verrät, handelt es sich hierbei um ein Turnier. Allerdings kann man dieses nur allein spielen. Hier wechselt man sich mit dem Computer ab. Prinzipiell gibt es keine großen Unterschiede zu der Vorbereitung, nur, dass man eben nicht zu zweit spielen kann. Aufgrund dessen gibt es einen kleinen Abzug in der Wertung, doch ansich ist dieser Modus ebenfalls schön zu spielen!
74% (genau ein Spieler) FUßBALLMatch: Wer Fußball mag, wird mit diesem Spiel zufrieden sein. Ich bin zwar kein Anhänger eines Clubs, aber selbst mir hat es recht viel Spaß gemacht, den Ball hin- und herzuschubsen. Die Steuerung ist zwar mit drei Buttons und dem Controlstick recht simpel gehalten, aber sie erfüllt ihren Zweck. Hier kann man zwischen GamePad und Wiimote wählen und zudem zwischen einer Spiellänge von 6 bis und 20 Minunten entscheiden, wobei letzteres besonders für diejenigen geeignet ist, die ein spannendes Match bestreiten wollen. Man kann Grätschen, Passen, Rennen und Tore schießen. Zwischendurch kann man auch manuell den Spieler wechseln, falls die automatische Auswahl einem nicht zusagt. FIFA, PES und andere Fußball-Spiele bieten natürlich weitaus mehr Fußball und Finesse als das Fußball in Sports Connection, aber es fühlt sich ein wenig wie Mario Strikers Charged an. Die Figuren sind ähnlich knuddelig animiert und verlangen nicht so viel Know-how wie andere Spiele.
61% (bis zu fünf Spieler) Elfmeter: Diese Variante klang eigentlich sehr viel versprechend, denn ich ging davon aus, dass man das GamePad als Torwart nutzen würde - sozusagen aus dessen Sicht wie der Ball angeflogen kommt. Ich wurde jedoch bitter enttäuscht. Dieser Modus bietet absolut KEINE Motivation. Der Schütze schießt lediglich aufs Tor, indem man den Stylus über den Touchscreen zieht. Der Torwart hingegen muss den Ball stoppen, indem er die Wiimote nach links oder rechts bewegt. Diese minimalistische Steuerung ist zwar einsteigerfreundlich, aber mehr auch nicht.
5% (bis zu zwei Spieler) KARTRennen: Mein Favorit aus Sports Connection. Mit elf Strecken und bis zu fünf Runden pro Strecke ist für eine solche Spielesammlung viel Abwechslung geboten, auch die Kurse sind recht hübsch und unterschiedlich gestaltet. Die Steuerung ist tadellos, denn man benötigt lediglich eine Taste zum Gasgeben, eine zum Bremsen (bzw. beim gedrückt halten Driften) und den Controlstick. Wahlweise kann man auch nach einem Druck auf das Steuerkreuz die Steuerung ändern und durch neigen der Wiimote oder des GamePads das Gefährt steuern. Spielt man zu fünft, rate ich allerdings demjenigen mit dem GamePad dazu, auf die Bewegungserkennung zu verzichten. Durch das wilde hin- und herschwenken des GamePad muss man sich viel zu sehr auf den Touchscreen konzentrieren, da die Sicht dieses Fahrers auf diesem Bildschirm stattfindet. Trotzdem konnte mich diese Sportart am meisten fesseln und wird mich bestimmt noch ab und an vor den Fernseher locken (sofern man keine bessere Karting-Alternative zur Verfügung hat). Um dem Ganzen noch etwas Taktik zu verleihen, füllt sich zwischendurch eine Turboleiste auf, welche mit dem A-Knopf ausgelöst werden kann, um so einen kleinen Schub zu erhalten. In brenzligen Situationen sehr hilfreich.
80% (bis zu fünf Spieler) Zeitrennen: Das Zeitrennen ist eigentlich nichts anderes als das normale Rennen, nur dass man an dieser Stelle dazu gezwungen ist, fünf Runden zu fahren und man muss die Wahl der Strecke dem Zufall überlassen. Nun können bis zu fünf Fahrer gegeneinander fahren. Anschließend wird von jedem Fahrer die schnellste Runde gewertet und derjenige zum Sieger ernannt, welcher die schnellste Runde absolviert hat. Schade, dass die Werte nicht gespeichert werden und man somit keinen Vergleich (sowohl offline als auch online) machen kann. Dennoch macht der Modus genauso viel Spaß wie das normale Rennen, weshalb man abwägen muss, ob man einfach nur just for fun seine Runden drehen oder in einem kleinen Wettstreit gegeneinander antreten möchte.
80% (bis zu fünf Spieler) FOOTBALLVorbereitung: Ich habe mich noch nie mit Football auseinandergesetzt und kenne daher die Regeln nicht. Deshalb bin ich total unvoreingenommen an diese Sportart herangegangen und konnte mich nur schwer einfinden. Zwar bekommt man während der Ladezeiten Tipps und Erläuterungen, allerdings ist das Spielgeschehen recht unspektakulär. Man unterscheidet zwischen der Offense und Defense, letztere hält das GamePad in der einen Hand und muss mit der anderen den Stylus für Route der Spieler einzeichnen, welche die gegnerische Mannschaft stoppen sollen. Die Offense hingegen wird mit der Wiimote gesteuert. Hier muss man zunächst mit der Wiimote auf den Fernseher zeigen um den Football weiterzugeben. Anschließend rennt der erste Kumpane los. Während dieser läuft muss man sich zwischendurch sich für Manöver entscheiden - ob man ausweicht oder voller Karacho durch die Defensive rennt. Wer die meisten Yards hinter sich bringt und anschließend mehr Touchdowns erzielen konnte, hat gewonnen. Grundsätzlich ist die Steuerung eine der besseren von Sports Connection und daher positiv anzurechnen. Diejenigen, die mit dieser Sportart mehr anfangen können als ich, werden bestimmt ihren Spaß haben.
56% (bis zu zwei Spieler) Turnier: Das Turnier ist wie beim Baseball eigentlich nichts anderes als der Vorbereitungs-Modus, nur dass man an dieser Stelle allein spielen muss. Weitere Unterschiede sind ansonsten nicht gegeben, weshalb ich auch hier einen Punktabzug verrechne, da dieser Modus auch zu zweit hätte realisiert werden können.
55% (genau 1 Spieler) FAZITGrafisch ist Sports Connection schlichtweg Durchschnitt und sieht kaum besser aus als Wii Sports für die Wii. Auch ist die Umsetzung der Sportarten mit Mängeln versehen und birgt nur bedingt Spielspaß (einige Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel!). Vor allem negativ anzumerken sind die vielen Ruckler und stotternden Animationen, sowie die lang geratenen Ladezeiten. Zwar werden diese mit Tips und Tricks zur Steuerung überbrückt, aber kennt man das Spiel allmäglich besser, wartet man nur noch ungeduldig, bis das eigentliche Spiel anfängt.
Auch ist der Zwang GamePad UND mindestens eine Wiimote (am besten mit Wii MotionPlus) zu besitzen, nicht optimal gelöst. Des Weiteren stört es, dass einige Modi ausschließlich zu zweit spielbar sind, obwohl sie in leicht abgewandelter Form auch allein oder gar zu viert funktionieren würden!
Zusammenfassend hält Sports Connection also nicht, was man erwartet. Es hat große Schwächen und die Lichtblicke, welche es durchaus auch gibt, machen diese bei Weitem nicht wieder gut. Da es sich zudem auch noch um einen Vollpreis-Preis handelt, kann ich leider nur von einem Kauf abraten. Darum sollte man besser auf ein Spiel à la Wii Sports warten, oder eventuell auf Spiele zurückgreifen, die ausschließlich eine Sportart behandelen oder alternativ abwarten, ob Sports Connection nicht irgendwann für einen geringeren Preis auf der Spielepyramide landet.