Cover: Pikmin 3PNF-404
Charlie, Alph und Brittany sind mit der Drake, ihrem kleinen Raumschiff, im All unterwegs, um neue Nahrungsmittelquellen aufzutun, denn ihr Volk, die Koppai, ist sehr, sehr fleissig im Vertilgen von Eßbarem. Plötzlich gibt es Turbulenzen und sie müssen notlanden. Das gelingt im Anflug auf den unbekannten Planeten PNF-404 zunächst, doch dann geht etwas schief und alle drei landen getrennt voneinander und sehr unsanft auf der Planetenoberfläche.

Zuerst kümmern wir uns um Charlie. Ihm ist der Planet völlig fremd, er kennt sich nicht aus, weiss nicht, wo er ist, wo er hin soll - und hoffentlich geht es Alph und Brittany gut, gibt er sich besorgt. Also läuft er in eine beliebige Richtung und entdeckt schon bald ein zierliches, gelbes Wesen. Da entdeckt er noch eins, dort schon wieder, und da hinten sind ganz viele... Sie alle wirken freundlich. Rasch lernt Charlie, auf einfache Art mit ihnen zu kommunizieren und schon bald helfen sie ihm, eine Brücke wieder zusammenzusetzen oder Feinde zu besiegen, damit Charlie weiter erkunden kann.

Sehr ähnlich ergeht es Alph, auf den nun geschwenkt wird. Auch er lernt die Wesen kennen, die Pikmin genannt werden. Alph stößt mit deren Hilfe rasch auf Brittany und hat bald sogar die Drake gefunden. Mithilfe der Pikmin gehen die beiden nun als Team vor, was effektiver funktioniert, als das alleinige Vorgehen.
Screenshot Screenshot
GRUNDKONZEPT
So verbringen wir die ersten ca. 60 Minuten nicht nur damit, die ersten Erfolge zu feiern, sondern auch damit, das Grundkonzept zu verstehen. Wie man neue Pikmin bekommen kann, welche Hürden es gibt, wie man sie nimmt, welcher Button wofür genutzt wird und so weiter. Und allmählich wird das Gameplay komplexer. Alph kann z.B. Weg 1 einschlagen und dort mit einigen Pikmin eine Brücke zusammenbauen, während Brittany mit den anderen Pikmin Weg 2 beschreitet, um z.B. Früchte zu sammeln. Das ist wichtig, denn ohne Nahrungsmittelvorräte würden Charlie, Alph und Brittany nicht überleben können.
Screenshot Screenshot
Die Vorräte werden jeweils versaftet und in Fläschchen abgefüllt - jede Flasche reicht für einen Tag, oder vielmehr, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang - das sind in Echtzeit ca. 15-20 Minuten. Sobald die Sonne also den Horizont küsst, müssen möglichst alle Pikmin in freier Wildbahn, alle noch nicht geborgenen Schätze und dergleichen zur Drake, bzw. der Zwiebel gebracht und dort eingelagert worden sein, denn sonst ist alles, was nicht eingelagert wurde, futsch! Damit das also nicht geschieht, müssen spätestens bis zum Sonnenuntergang möglichst alle Pikmin, alle gesammelten Früchte und alle sonstigen gefundenen Habseligkeiten am Sammelpunkt abgeladen und dort untergebracht werden.
Screenshot Screenshot
Der genannte Sammelpunkt wird Zwiebel genannt, weil er tatsächlich wie eine aussieht, nur, dass sie auf drei Tentakeln stehend über dem Boden weilt. Die Zwiebel ist außerdem Start und Ziel eines jeden Areals, das man betritt. Man beginnt hier, scharrt seine Pikmin um sich, verteilt Aufgaben an sie, findet viele Dinge, wie z.B. Datenspeicherchips, und bevor der Tag vorbei ist, muss, wie erwähnt, alles, was man mitnehmen oder später nutzen können möchte, in der Zwiebel verstaut werden, denn sonst verfällt es.
Screenshot Screenshot
NAHRUNGSMITTELRESERVEGRENZEN
Wie man damit vorgeht, bleibt einem selbst überlassen. Man kann immer alles sofort zur Zwiebel bringen, oder erstmal ein paar Dinge ansammeln und dann auf dem Rückweg alles in einem Rutsch unterbringen. Die Schwierigkeit ist, man kennt das noch neue Areal ja nicht, manchmal findet man vielleicht auch über einen separaten Weg zur Zwiebel zurück, und den zuvor eingeschlagenen Weg zurückzugehen, könnte Zeitverlust bedeuten und sehr umständlich sein. Oder man stößt auf einen großen Gegner, der sich nur sehr zäh besiegen lässt - was also mit Zeitverlust einhergeht. Oder man hat nicht mehr genug Pikmin, dem Gegner Herr zu werden, weil die meisten Pikmin gerade irgendwo anderes beschäftigt sind, um beispielsweise Früchte zurück zum Raumschiff zu transportieren.
Screenshot Screenshot
Man hat im Gegenzug aber unendlich viele Tage Zeit, alle Areale immer wieder zu erkunden, um eventuell noch nicht eingesammelte Schätze, Früchte, Pikmin oder sonstiges zu bergen. Allerdings geht das nur, solange man genug Nahrungsvorräte besitzt. Denn beginnt man ein Areal neu, beginnt auch ein neuer Tag, an dessen Ende eine Nahrungsration verputzt wird. Und hat man am Ende eines Tages kein Ration mehr übrig, ist das Spiel vorbei.
Screenshot Screenshot
Allerdings sollte es beinahe unmöglich sein, an seine letzten Nahrungsmittelreservegrenzen zu stoßen, denn es finden sich eigentlich immer ausreichend Früchte in den Arealen - teils sogar echt gut versteckt, bzw. schwer zu erreichen -, die nur gefunden und zur Drake gebracht werden müssen. Somit ergibt sich eine gute Balance aus dem straffen Zeitlimit-System von Pikmin 1 und dem quasi zeitlimitlosen Pikmin 2, und man erkennt immer mehr, wie genial einfach und zugleich vertrackt komplex das Gameplay-Konzept eigentlich ist. Wofür entscheide ich mich? Sammle ich nur soviele Vorräte, wie nötig, oder erfülle ich ein Übersoll, und vernachlassige zugunsten dessen andere Aspekte? Baue ich mir ein großes Heer von Pikmin auf, oder genügen wenige Dutzend? Und so weiter und so fort... Alles kostet Zeit und muss koordiniert werden, kostet also Aufmerksamkeit.
Screenshot Screenshot
Einen Nachteil hat das Ganze aber dann doch. Man ist gerade mitten drin im Entdeckertum, hat voll den Spaß beim Erkunden und Herausknobeln, wie man jetzt bloß an diese eine Stelle da drüben kommen soll - und die Zeit ist beinahe abgelaufen. Selbiges gilt auch für Endgegner. Man ist mitten im Kampf, hat endlich verstanden, wie man vorgehen soll - und die Zeit ist beinahe abgelaufen. Dabei geht es wirklich nicht darum, dass ein Tag rum ist und man deshalb einen Nahrungsmittelvorrat weniger haben wird, sondern schlicht darum, dass man gerade einfach keinen Bock hat, die aktuelle Mission schon abzubrechen, man aber gezwungen ist, genau das zu tun. Dem Spiel gelingt es immer wieder, dass man bei allem Spaß am Entdecken und Rausknobeln die Zeit total vergisst - bis man ca. 1 Minute vor Schluss plötzlich gesagt bekommt "Gleich ist die Zeit abgelaufen, beeile Dich!"; schlimmer noch, es langt hier und da sogar nicht mal, um schnell noch die bereits sichergestellten Früchte aufzugabeln und mit Sack und Pack zurück zur Zwiebel zu gelangen.
Screenshot Screenshot
Somit darf man sich also entscheiden: Gehe ich ins Pausemenü und starte den Tag nochmal ganz neu (also aller Fortschritt der letzten 15-20 Minuten ist einfach verpufft), oder lass ich die Zeit auslaufen und verliere alle meine Pikmin (nebst Früchten und so!), aber wenigstens merkt sich das Spiel, dass der Bossgegner vom letzten Kampf mit mir und meinen Pikmin bereits angeschlagen ist... Das ging ab und an so weit, dass ich für mehrere Stunden - einmal sogar für fast zwei Tage! - das Spiel angesäuert ausgemacht und nicht weitergespielt habe. Ich hätte darum einen Mechanismus gut gefunden, der kurz vor Ablauf der Zeit ermöglicht, nochmal 5 Notfall-Minuten herauszuquetschen. Diesen Mechanismus müsste man sich natürlich vorher erstmal erarbeiten und er dürfte nicht andauernd einsetzbar sein - aber hin und wieder hätte ich das wirklich DRINGEND nötig gehabt. Grrrrr!
Screenshot Screenshot
NEUE PIKMIN & EINZELSPIELER-ABENTEUER
In Pikmin 3 gibt es zwei ganz neue Pikmin-Arten: rosafarbene Flügel- und silbrige Fels-Pikmin, neben den bereits bekannten gelben, roten und blauen Pikmin. Während die gelben Pikmin die besten Gräber und immun gegen Elektrizität sind, sind die roten hitze- und feuerfest und auch besonders gut im Kampf mit Gegnern. Die blauen Pikmin ihrerseits ertrinken nicht, wenn sie durch tiefere Gewässer waten. Die Flügel-Pikmin sind schlechte Kämpfer, können dafür aber fliegen, während die Fels-Pikmin, mit ihrer harten Kieselstein-Figur-Außenhaut, als einzige Kristalle und Glas zerbrechen oder die Panzerung der meisten Gegner knacken können.
Screenshot Screenshot
Auch die Pkimin-Vielfalt fügt also einen großen, komplexen Baustein zum Gameplay hinzu. Denn man hat ja nicht von allen Pikmin-Arten immer unendlich viele vor Ort, eher im Gegenteil, denn manche Pikmin-Arten gibt es eh erst später im Spiel, bzw. sie sind zumeist nur sehr begrenzt verfügbar, sodass man haushalten und gut überlegen muss, wie man vorgeht und welche und wieviele Pikmin man für welche Aufgaben zuteilt. Ferner dürfen nie mehr als 100 Pikmin gleichzeitig im Einsatz sein - der Rest bleibt in der Zwiebel.
Screenshot Screenshot
Einen Nachteil haben aber alle Pikmin gemeinsam. Manchmal - wirklich nur MANCHMAL! - latscht man durch ein Gebiet, biegt hier ab, macht einen Schlenker dorthin und biegt nochmal da ab - und dann stellt man zufällig fest, dass da mehrere Pikmin fehlen. Warum? Nun, sie sind einfach irgendwo in den Kurven hängen geblieben, weil sie keinen Bogen um diese gingen, der weit genug gewesen wäre, deshalb weiss dann die KI nicht, wie die Pikmin ihrem Captain (also dem/der Spieler/in) folgen sollen. Also muss man den ganzen Weg zurück, sie mit der Pfeiffe rufen und darauf achten, dass sie dieses Mal nicht wieder hängen bleiben. Es passiert selten, aber es passiert!
Screenshot Screenshot
Oder es passiert auch mal, dass die kleinen Wesen ungewollt Selbstmord begehen. Man ist, wie eben beschrieben, auf dem Weg irgendwo hin und dann sagt z.B. Brittany "Irgendwo sind Pikmin in Schwierigkeiten!". Sofort bleibt man stehen und checkt die Lage ab; aber zu spät, sie sind irgendwo einen Hang abgerutscht oder sonst wie vom Weg abgekommen und mitten im Wasser - wo sie jämmerlich ertrinken. Es passiert selten, aber es passiert! Nur im Gegensatz zum einfachen "irgendwo Hängenbleiben" sind das sind allerdings Augenblicke, wo man einen fiesen Blick gen Himmel richtet, man sich eine verbale Entgleisung in den Bart murmelt und genervt den Tag von neuem beginnt - wer will schon einfach so mehrere Dutzend Pikmin verzichten?
Screenshot Screenshot
Wer sich übrigens fragt, warum ich kein Wort zu den weissen und lilafarbenen Pikmin schrieb, die mit Pikmin 2 zur Serie hinzustießen: Diese beiden Pikmin-Arten gibt es im Abenteuer-Modus nicht, sondern die stehen nur im Multiplayer zur Verfügung. Bevor ich explizit auf den Multiplayer eingehe, sei erwähnt, dass der Abenteuer-Modus nur allein spielbar ist. Man hat später immer mehr als einen Charakter gleichzeitig zur Verfügung, muss diese aber allein befehligen, in dem per Tastendruck zwischen den Charakteren gewechselt wird. Das klappt super, aber wie cool wäre es, wenn Spieler/in 1 mit Alph dort erkundet, während Spieler/in 2 mit Brittany hier nach dem Rechten sieht? Da zwei Bildschirme - notfalls ja auch Splitscreen oder Zoomtechnik - locker auf der Wii U machbar sind, ist es schade, dass der Multiplayer nicht auch auf diese Weise möglich ist.
Screenshot Screenshot
MULTIPLAYER
Stattdessen bietet der Multiplayer einige Missionen, die zu zweit gespielt werden können. Dabei wird im typischen Pikmin-Gameplay kooperativ vorgegangen, das bedeutet, beide Spieler/innnen müssen gemeinsam im Splitscreen auf dem TV-Gerät und innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits viele Punkte ergattern. Das geschieht durch das Besiegen von Feinden sowie dem Sammeln von Früchten. Und nur, wenn eine Mindestmenge an Punkten zusammengekommen ist, erhält man entsprechend eine Medaille. Hat es wenigstens für Bronze gelangt, wird der nächste Missions-Level verfügbar - und das kann bisweilen sehr knifflig sein, denn die Anforderungen an beide Spieler/innen sind relativ hoch. Wenn man so will, könnte man also die Multiplayer-Missionen so sehen, wie das Abenteuer für den Multiplayer sein müsste: Statt seine Gruppe allein zu koordinieren, macht man es zu zweit.
Screenshot Screenshot
Wer möchte, kann die Missionen aber auch ganz allein spielen - was die Gesamt-Spielzeit für Singleplayer/innen nochmal um ein paar Stunden erweitert, wenn es auch nichts mit dem Abenteuer zu tun hat und nur verhältnismäßig wenig Motivation bietet.
Screenshot Screenshot
Außerdem bietet der Multiplayer noch das separate Bingoduell, das auf 12 verschiedenen Karten gespielt werden kann, die sich aber erst nach und nach eröffnen. Ebenfalls wird im Splitscreen gespielt - dieses Mal allerdings gegeneinander. Es gilt, zuerst vier Objekte desselben Typs (z.B. vier Zitronen) zu sammeln, um diese auf der eigenen Bingo-Karte als Symbol gutgeschrieben zu bekommen. Eine sehr spannende Hatz um die Zeit, denn natürlich will und muss man schneller sein als das Gegenüber sein, damit dieses nicht den Stich bekommt.
Screenshot Screenshot
Beiden Multiplayer-Modi ist gemein, dass jeweils mit GamePad oder Wiimote und Nunchuk oder Pro Controller gespielt werden kann. Und das, wie im folgenden Kapitel beschrieben, damit verschiedene Vor- und Nachteile für beide Spieler/innen einhergehen. Wenn es also wirklich fair sein soll, sollten beide auf das GamePad verzichten, es so aufstellen, dass beide draufgucken können und ansonsten mit Wiimote und Nunchuk oder Pro Controller spielen. Denn gerade die Karte auf dem GamePad-Screen ist besonders im Bingoduell ein wichtiger Vorteil.
Screenshot Screenshot
STEUERUNG
Um die Pikmin zu befehligen, benutzen wir eine Trillerpfeife. Mit einem Cursor auf dem Bildschirm werden einige oder alle Pikmin anvisiert und per Trillerpfeiffe gerufen, um sie dann z.B. auf einen Gegner zu losschicken, um eine Brücke zusammenzubauen, Früchte zu sammeln, usw., indem das Zielobjekt angepointet und bestätigt wird, und schon flitzen die zuvor anvisierten Pikmin los und erledigen den Job, während man selbst sich solange um andere Dinge kümmert.
Screenshot Screenshot
Gesteuert werden kann entweder mit GamePad, Pro Controller oder mit Wiimote und Nunchuk. Dabei ist die Steuerung bei allen Alternativen im Grunde gleich, allerdings hat alles leichte Vor- und Nachteile. So hat man mit GamePad alles in einem: die Kontrolle, die Übersichtskarte und so weiter, muss aber mit dem linken Analog-Stick sowohl den aktuellen Charakter (also Charlie, Brittany und/oder Alph) als auch den Cursor bewegen. Das klappt durchaus zufriedenstellend, dennoch wünscht man sich häufig, der Cursor wäre anders lösbar. Allerdings bedient der rechte Stick die Kamera, die komplett in 360°-Manier beliebig positioniert werden kann, was oft eine tolle Sache ist.
Screenshot Screenshot
Der Pro Controller entspricht in puncto Kontrolle dem GamePad - doch fehlt ihm natürlich der Touchscreen und somit die Kartenübersicht. Darum empfinde ich den Pro Controller eher als Notfall-Behelfs-Alternative für den Multiplayer, falls man keine Wiimotes und Nunchuks vorrätig hat, aber zumindest einen Pro Controller vorweisen kann.
Screenshot Screenshot
Hingegen hat man mit Wiimote und Nunchuk also den Cursor auf der Pointerfunktion und die Bewegung des Charakters auf dem Analogstick - wunderbar, wohingegen man trotzdem öfters mal auf dem GamePad gucken muss, um sich z.B. anhand der Karte, die stets auf dem Touchscreen zu sehen ist - und nur dort! -, zu orientieren. Ferner bietet die Wiimote-Nunchuk-Combo keine Möglichkeit, die Kamera um 360° zu drehen. Man muss mit den Blickwinkel nehmen, den das Spiel gerade vorgibt - wenigstens aber kann man die Kamera mittels Z-Button immer hinter dem Charakter positionieren. Dafür fehlen der Direktzugriff auf die Touchscreen-Elemente, die nicht unbedingt zwigend nötig sind, aber ab und zu durchaus praktisch sein können.
Screenshot Screenshot
Ich für meinen Teil kam zu dem Schluss, bei Wiimote und Nunchuk zu bleiben, da das Pointen und Herumlaufen sich auf diese Weise viel natürlicher und intuitiver anfühlt, was letztlich der meiner Meinung nach größte Vorteil ist, schließlich pointet und läuft man ja den Großteil der Spielzeit herum, während alle anderen Dinge im Verhältnis dazu kaum genutzt werden. Außerdem langt ein kurzer Ruckler mit dem Nunchuk und man kein einen Haufen verschiedenster Pikmin ganz leicht in Grüppchen ihrer Art zusammenfassen - was ich ebenfalls häufig benutze. Das GamePad bietet die Schüttelfunktion zwar auch, fühlt sich hier aber behäbig an, gerade, wenn man oft davon Gebrauch macht.
Screenshot Screenshot
Dennoch steht trotz Wiimote und Nunchuk auf einem Tischchen vor mir immer auch das GamePad in Blickkontakt, denn immer mal wieder hier und da wird das einfach gebraucht, sei es, um sich zu orientieren, oder vielleicht, um Alph mit mehreren Pikmin in die eine Richtung und Brittany mit den übrigen Pikmin in eine andere Richtung zu schicken, denn dieses "Multitasking" ist eine sehr praktische Sache, die nicht nur per se Zeit einspart, sondern man empfindet beim Spielen eine gewisse Befriedigung, wenn an mehreren Orten Dinge parallel geschehen, statt immer eins nach dem anderen abackern zu müssen. Oft nutze ich das auch einfach nur, um mit ein paar Pikmin ein Hibiscus-Sträuchlein bis ultimo abzurupfen, während ich mich ansonsten um ganz andere Angelegenheit kümmere, um dann kurz vor Ablauf der Zeit diese Pikmin in Sicherheit zu bringen. Somit kommt man um das GamePad nicht herum, ob man will oder nicht - aber es fügt sich gut ein, wenn man nicht primär mit dem GamePad spielt, es fühlt sich also auch dann nicht wie ein Störfaktor oder Fremdkörper an.
Screenshot Screenshot
TECHNIK
Da kann man nicht viel schreiben: Grafik und Sound sind spitze, und gerade auf HD-Geräten kommen herabfallende Schneeflocken oder auch mal durch's Bild fliegende Tauben optimal zur Geltung - Details satt! Fast schon zu schade für herkömmliche TV-Geräte. Aber nebenbei: Wer auf den Fernseher verzichten möchte, wechselt auf Off-TV-Play, drückt also den "Minus"-Button auf dem GamePad und zockt fortan auf diesem.
Screenshot Screenshot
Leider gibt's keine Online-Features. Die Multiplayer-Modi können nicht über das Nintendo Network gezockt und beste Zeiten oder höchste Punktzahlen nicht mit anderen geteilt werden. Kann man das noch verschmerzen, ist schon eher schade, dass die Multiplayer-Modi nicht auch auf Distanz gegen Freunde spielbar sind - und das sogar ohne Splitscreen.
Screenshot Screenshot
Ebenso find ich doof, dass der Abenteuer-Modus recht flott durchgeackert ist. Im Schnitt 15-16 Stunden wird man brauchen, dann ist man fertig - wer auf allzu viele Extratouren durch Areale pfeifft, bzw. wer alles ganz genau erkunden will, darf 2-3 Stunden abziehen oder dazurechnen, je nachdem. Gerechnet auf die lange Wartezeit für den dritten Pikmin-Teil (Pikmin 2 erschien 2004!) und bedenkt man, wie sehr gelungen der Titel alles in allem ist, ein leicht fader Beigeschmack, dass man nach 9 Jahren Warterei so flott wieder fertig ist, separate Missionen hin oder her, denn irgendwie fehlte zumindest mir der Anreiz, mehr als 4 davon zu starten, bzw. diese immer wieder von Neuem zu probieren, um mich zu steigern. Vielleicht geht es Highscore-Fans hier ja anders!? :)
Screenshot Screenshot
FAZIT
Wunderschön anzusehen, wunderschön anzuhören, die Kontrollen gehen mit Wiimote und Nunchuk besonders gut von den Fingern, allerdings ist keine der drei Steuerungsalternativen perfekt. Das Gameplay an sich ist nach wie vor identisch mit Pikmin 1 und Pikmin 2, allerdings hier und da verfeinert worden, bspw. durch Auto-Routen-Funktionen auf der Karte. Die erwähnten kleinen Makel hier und dort muss man in Kauf nehmen, aber soooo schwer wiegen sie auch wieder nicht; der Spaß und die Lust am Erkunden machen das alles lockerstens wieder wett.
Screenshot Screenshot
Trotz der netten Einfälle hier und dort, muss ich jedoch sagen, dass Pikmin 3 irgendwie nicht ganz meine Erwartungen erfüllt hat, denn die lagen bei dieser Wartezeit und dem mehrfachen Verschieben des Releasedatums, doch weit höher. Denn wenn das Gameplay immer noch unverändert, sondern nur leicht verzuckert worden ist - was absolut ok für mich ist! -, hätte dafür doch wenigstens am Umfang geschraubt werden können. 5-10 zusätzliche Stunden im Abenteuer hätten's schon noch sein dürfen.
Jörg Singleplayer: 90%
Multiplayer: 73%


Verfasst von Jörg am 05.08.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 25.07.2013