Cover: Marvel Avengers: Kampf um die ErdeDie Superhelden aus dem Marvel-Universum haben ja schon gegen einige Gegner gekämpft, aber dem eigenem Ich gegenüberzustehen ist auch für sie neu. Doch genauso geschieht es in dem Beat 'em up "Kampf um die Erde", denn Formwandler haben sich nicht nur ihre Identitäten angeeignet, sondern verfügen auch über die gleichen Kräfte.

Auswahlmöglichkeiten und freispielbares
...und nach einer kleinen Videosequenz, mit imposanter Soundeinlage, wechselt ihr in das Startmenü, in dem ihr den obligatorischen Versus-Modus findet. Wie in den meisten Kampfspielen, sucht ihr euch einen Protagonisten aus, wählt ein Areal sowie den Gegenspieler und müsst 2 von maximal 3 Runden siegreich abschließen. Dabei stehen nicht nur die Avengers, sondern auch Mitglieder der X-Men und der Fantastic 4 stehen zur Auswahl bereit. Es muss also niemand auf die beliebtesten Superhelden wie beispielsweise Wolverine, Spider-Man, die Fackel oder den Hulk verzichten. Und all diejenigen, die ein Herz für Schurken haben, dürfen unter anderem Loki, Venom, Magneto oder Dr. Doom mitmischen lassen.

Der Acarde-Modus hingegen gibt euch nicht soviele Freiheiten, denn ihr dürft lediglich eure Helden, aber weder Schauplätze noch Gegner aussuchen. Stattdessen werden hier dann mehrere Kampfszenarien aneinander gereiht, die sich immer weiter im Schwierigkeitsgrad steigern. Um dann ein Match zu starten, sucht ihr euch gleich 2 von anfänglich 10 verfügbaren Superhelden aus und bildet mit ihnen ein Duo, bei dem aber nur jeweils eine Figur dem Spielgeschehen beiwohnt; aber ihr dürft jederzeit per Tastendruck zwischen Charakter 1 und 2 hin- und herwechseln. Leider ist der Kampf aner sofort beendet, wenn nur eine Spielfigur vom Exitus eingeholt wird.
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Um Langzeitmotivation zu gewähren, bekommt ihr für einige erfolgreich abgeschlossene Matches alternative Kostüme geschenkt. Und auch weitere Helden und Schurken möchten von euch freigespielt werden. Um den Kader aus 20 Kämpfern zu vervollständigen, solltet ihr in die Kampanien wechseln, in der die Geschehnisse in eine Story gehüllt und euch als Comicausschnitte auf dem Bildschirm präsentiert werden. Leider seid ihr hier ähnlich gehemmt wie im Arcade-Modus und lasst euch Helden und Szenario vom Spiel vorschreiben.
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GamePad mit Strategieeinfluss
Marvel Avengers: Kampf um die Erde ist eines dieser Spiele, die man komplett auf das GamePad verlegen kann und dies auch nicht grundlos, denn ebenso befinden sich die Steuerungselemente auf diesem. Am unteren linken Rand des Touchscreens sind 3 Symbole, mit denen ihr verschiedene Superattacken auslösen könnt. Zusätzlich finden sich links jene Felder, die für Kick und Punch zuständig sind. Alternativ lassen sich die beiden Standardattacken auch durch die normalen Buttons des GamePads befehligen.
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Klingt alles nach einem gewöhnlichen Beat 'em up, weicht aber durch taktische Einflüsse stark ab, denn nutzt ihr eine der Superattacken, muss diese sich nach einem Einsatz erst wieder aufladen, bevor sie erneut verwendet werden kann. Laden sich alle 3 Eurer Superangriffe auf, weil sie momentan schon verwendet wurdetmuss man demnach solange mit den normalen Tritten und Schlägen vorlieb nehmen. Leider sind auch diese nur besonders effektiv, wenn sie vollständig geladen sind. Trotzdem ist es euch möglich, die Standardangriffe ohne Wartezeit anzuwählen und solange den Gegner in Schach zu halten. Nutzt ihr die normalen Schläge und Tritte zur rechten Zeit, blockt ihr sogar gegnerische Attacken und wendet so Schaden ab.
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Doch selbst wenn ihr nach einigen Sekunden wieder auf jegliche Angriffe zurückgreifen könnt, ist dies keine Garantie dafür, auch einen Treffer zu versenken oder größere Energieeinbussen beim Gegenüber anzurichten. Nicht nur, dass der Feind jederzeit ausweichen kann, auch ihr müsst nach Anwahl der gewünschten Superattacken ein angezeigtes Symbol mit Finger oder Stylus nachziehen. Umso genauer ihr dies tut, desto mehr Schaden richtet ihr beim Schurken an. Lieder hat dieser nun aber auch genügend Zeit auszuweichen oder gar einen Gegenschlag auszuüben. Hinzu kommt noch die Handhabe für Linkshänder, die während der Zeichnungen den halben Bildschirm mit dem Arm verdecken. Geübte Linkshänder werden die Symbole zwar auch mit der rechten Hand nachzeichnen können, aber vermutlich ähnlich meiner eigenen Erfahrung damit wertvolle Zeit einbüßen, die widerum schwierigere Gegner für sich nutzen.
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Um aber nie ganz chancenlos darzustehen, bekommt ihr für verteilte und eingesteckte Treffer einen Balken mit Energie gefüllt. Dieser ist in 2 Abschnitte unterteilt und habt ihr die Mitte erreicht, dürft ihr eine Attacke namens Brecher ausführen, mit der ihr den Gegner für wenige Sekunden lahmlegt. Vollständig gefüllt, wird euch jetzt die Möglichkeit gegeben, auf den Ultra-Angriff zurückgreifen, dem euer Gegner nichts entgegenzusetzen hat. Trotzdem solltet ihr euch immer gut überlegen, wann ihr welchen Schlag nutzt, um den Feinden nicht genügend Angriffsfläche zu gewähren, oder sogar ihre Wechsel untereinander zu blockieren.
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Wiimote und Multiplayer
Wem es zu mühselig ist, ständig Symbole anzuklicken und Linien auf dem GamePad nachzuziehen, darf gerne auf die Alternativsteuerung per Wiimote und Nunchuk wechseln. Wie schon zu besten Wii-Zeiten, schüttelt und schwingt ihr die Wimote, nachdem ihr euch per Steuerkreuz für einen Angriff entschieden habt. Auch der Nunchuck kommt nicht zu kurz, denn hier wechselt ihr unter anderem die Teampartner. Zwar wirkt die Methode der quasi-herkömmlichen Steuerung im ersten Moment befreiend, wird aber nach einigen Kämpfen auch anstrengend. Dafür bietet sie die Möglichkeit, dass Bild auf dem Fernsehgerät zu genießen, da ihr euch nun nicht mehr auf die Symbole des Touchscreens konzentrieren müsst.
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Die Entscheidung, wie ihr eure Helden steuern möchtet, wird euch ab dem Zeitpunkt abgenommen, zu welchem ihr ein Multiplayer-Match mit Freunden oder Bekannten startet. Selbstverständlich ist es nur einem Spieler möglich, das Gamepad zu verwenden, sodass die anderen Beteiligten auf die Wiimote-mit-Nunchuk Steuerung setzen müssen. Zwar dürfen an den sogenannten Turnieren bis zu 4 Spieler teilnehmen, diese müssen sich aber in Geduld üben, denn es ist immer nur 2 von ihnen möglich, zeitgleich anzutreten, um ein Match zu bestreiten. Außerhalb des heimischen Wohnzimmers wird es euch aber schwer fallen, weitere Matches mit anderen Spielern zu bestreiten, da auf einen Online-Modus leider komplett verzichtet wurde. Gerade hier hätte das Spiel für einige lustige Stunden sorgen können.
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Technik
Generell hat Marvel Avengers eine nette und vielversprechende Aufmachung. Warum aber die eigentliche Geschichte in Bildschnipseln erzählt wird, ist mir die gesamte Zeit über schleierhaft geblieben. Die Ingame-Grafik selbst ist recht nett gestaltet: Ein frischer Look zeichnet die Helden und Schurken aus dem Marvel-Universum aus und wirkt ähnlich dem der Street-Fighter-IV-Spiele, die einige von anderen Next-Generation-Konsolen kennen sollten. Die Bewegungen sind flüssig und die Umgebungen ausreichend gestaltet. Leider sind die wenigen Schauplätze und verfügbaren Helden für eine wirklich lange Motivation kaum ausreichend.
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Der Sound ist passend zum Endzeitszenario gewählt. Schnelle und fordernde Klänge fliegen euch nur so um die Ohren und selbst eine deutsche Synchronisation bekommt der gewillte Käufer geboten. Doch freut euch nicht zu früh, denn ihr müsst die immer gleichen und oftmals dummen Sprüche der Helden ertragen. Zusätzlich bekommt ihr ständig eure Kommandos benannt, sodass ihr irgendwann nur noch die Worte "Brecher", "Konter" und "Ultra" hört, was nach einer gewissen Zeit wahrhaft nervtötend wird. Der tapfere Spieler, der sich aber von nichts abschrecken lässt, wird in gut 5-6 Stunden alles entdeckt und freigespielt haben.
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Fazit
Eigentlich hat das Spiel echt gute Ansätze... ...die aber leider nicht komplett überzeugen, da sie nur halbherzig umgesetzt wurden. Alternativ hätte ich mir eine Nur-Button-Steuerung für den gierigen Core Gamer gewünscht, der nicht ständig Symbole auf dem Touchscreen des GamePads malen möchte und auch dem Schütteln der Wiimote überdrüssig geworden ist. Warum muss mein Wii U Pro Controller bei einem Beat em up einstauben? Wieso wurde sich nicht Zeit für einen Online-Modus genommen? Weshalb bekomme ich kein sinnvolles Bild auf dem Fernseher angezeigt, wenn ich mit dem GamePad zocke? Und bevor all diese Fehler nicht beseitigt sind, möchte ich auch keinen weiteren Teil sehen.
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Ich habe mich sehr auf das Spiel gefreut, doch Enttäuschung zeichnet mein Gesicht. Leider wurde das mögliche Potenzial nicht ausgeschöpft und die Verwendung des GamePads nur dürftig umgesetzt. Für Core Gamer könnte der Kauf einige Ärgernisse nach sich ziehen, doch eventuell haben einige Casual Gamer ihre Freude daran.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 62%
Multiplayer: 60%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 29.12.2012,
bemustert durch Ubisoft
für bis zu 4 Person/en
Release am 17.12.2012