Gunman Clive HD Collection besteht aus Gunman Clive und Gunman Clive 2, die beide für den 3DS urerschienen sind, aber für die Wii U im HD-Glanze erstrahlen. Das Konzept zu beschreiben, ist simpel - oder naja, irgendwie auch schwer. Im Grunde spielt es sich wie Probotector, also man läuft, springt und schießt sich mit seiner Pistole durch die Level, und die Level werden allesamt linear gespielt.
Dabei aber gelingt es dem Gameplay einerseits, grafisch äußerst simpel und zugleich effektvoll sowie genial zu sein, und andererseits, unzählige Referenzen auf zig Retro-Games einzuflechten: Probotector nannte ich bereits, aber es gibt auch noch Castlevania, Mega Man, Donkey Kong Country, Tetris (jawohl!), StarFox und und und... Und das ist nur, was mir spontan so einfällt. Aber obwohl viele Spiele auf die eine oder andere Weise genial aufgegriffen werden, bleibt die Basis in der Regel dieselbe (Laufen, Springen, Schießen), und nur in einer kleinen Handvoll Level wird auf andere Weise gespielt, sodass es dann Space-Shooter-ähnliche Elemente gibt, die vielleicht etwas an R-Type und Co. erinnern, oder eben an das gerade schon genannte StarFox. Aber um da jetzt nicht noch ewig lange drauf rumzureiten, komme ich jetzt zum Gameplay als solches.
Man spielt also alle Level linear und muss allerlei Leute abknallen, Schutz hinter Wänden oder Fässern suchen, um nicht selbst getroffen zu werden, von Plattform zu Plattform springen, und so weiter. Die Waffe, eine Pistole, hat einen normalen Einfach-Schuss, kann aber via Upgrade auch drei Kugeln auf einmal in drei verschiedene Richtung abfeuern, oder auch eine besonders große Kugel abgeben, die zwar etwas träger fliegt, aber dafür größeren Schaden anrichtet, wenn sie ihr Ziel trifft. Ab und zu kommt es dann noch zu einem Boss-Kampf, in welchem die Bosse natürlich besonders groß, stark und/oder wendig sind. Manchmal sind diese Boss-Kämpfe aber auch mit den schon gelobten Referenzen zu anderen Spielen verquickt, oder warten mit einer kleinen Überraschung auf; wie etwa im Zug-Level, in dem man von hinten nach vorne durcharbeitet und die Lok ganz vorn sich plötzlich in einen humanoiden Roboter transformiert, der natürlich dann zu besiegen ist.
TECHNIKAuch bei den technischen Aspekten verhält sich Gunman Clive HD Collection auf positive Weise ambivalent. Alles ist in beige-brauner Strich-für-Strich-Optik gehalten, erst in Gunman Clive 2 wird mit kräftigen Farben wie Lila oder Grün hantiert, ohne, dass sich dabei aber das Look and Feel verändert. Zugleich birgt diese Schlichtheit im (zumeist) Western-Ambiente einen großen Charme in sich und hält kleine Flirr- und Flackeffekte bereit, die man wahrnimmt, ohne sie wirklich zu beachten. Die Musik bleibt nicht unbedingt im Ohr hängen, aber sie passt super zum Rest des Ganzen, und auch sie hat (vor allem) einen starken Western-Flair.
Der Schwierigkeitsgrad ist mal so, mal so. Die meiste Zeit hat man keine Probleme, durch einen Level zu gelangen, nur selten hat man echte Hürden, aber dennoch passiert es regelmäßig, dass man einmal draufgeht, weil man nicht aufgepasst hat oder plötzlich Stacheln auftauchen, die man unmöglich vorher sehen konnte.
...und das führt mich zum Umfang, denn trotz des okayen/akzeptablen Schwierigkeitsgrads und diverser Bildschirm-Tode, ist man nach grob 3 Stunden mit Gunman Clive HD Collection fertig. Dabei gibt es durchaus viele Level, nur sind diese nicht sonderlich lang und nur wenige bieten Momente, an die man sich auch später noch erinnert...
FAZIT...klar, der StarFox-Level ist so eine Ausnahme, oder wenn der Zug sich als Roboter entpuppt, das merkt man sich unweigerlich. Doch im Großen und Ganzen bleibt letzten Endes nur der positive Eindruck, dass man eine schöne Zeit hatte und man den Download gern weiterempfiehlt, gerade zu DIESEM Preis!
Somit schließt sich der Kreis, und Gunman Clive HD Collection ist auch im letzten Punkt uneindeutig: Ein Must-Have ist es nicht, wenn man an den Umfang denk und die rar gesähten erinnerungswürdigen Momente beachtet. Trotzdem ist es spaßig, die vielen Anspielungen auf diverse Game-Klassiker zu bemerken, und mehr als nur unterhaltend, das sauber umgesetzte Gameplay ohne Ruckler oder Steuerungsprobleme zu erleben.