Cover: You, Me & The CubesWiiWare wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um vor allem neuen Spielideen Raum zu gewähren, ohne dass deren Entwickler durch das Risiko einen allzu großen Verlust einfahren würden, sollte eben diese neue Spielidee floppen. Genau diesen Weg beschreitet auch "You, Me & The Cubes" - um welche Spielidee es sich handelt und ob ein Flop berechtigt wäre, klärt der Test.

Spielidee
Zunächst will ich näher auf die innovative Spielidee eingehen, die "You, Me & The Cubes" an den Tag legt. Im Spielverlauf geht es darum, einen Block bzw. einen Blockkomplex, der im Raum schwebt, mit kleinen Figuren, den so genannten "Purzls", innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums in vorgegebener Anzahl zu bewerfen. Die Purzl sind kleine, menschenartige Wesen, die sich auf die Blöcke werfen lassen, wo sie fortan umherlaufen.

So weit, so gut, doch die ganze Sache hat natürlich auch einen Haken: Die Purzl selbst haben natürlich immer selbst auch ein gewisses Gewicht. Das hat zur Folge, dass der Block bzw. der Blockkomplex aus dem Gleichgewicht gerät und kippen kann, je nach dem, wie man die Purzl platziert. Wirft man diese folglich auf eine Kante des Komplexes, kann es schnell passieren, dass alles kippt und die Purzl nach unten fallen. Somit sinkt natürlich wieder die Anzahl der verlangten Purzl, die ihr auf den Komplex werfen müsst, zudem folgt eine Zeitstrafe, wodurch der Spieler mehr und mehr unter Druck gerät. Es muss also das Ziel des Spielers sein, die Purzl so auf dem Komplex zu platzieren, dass alles im Gleichgewicht bleibt und die kleinen Wesen einen sicheren Halt haben, ohne abzustürzen. Dabei muss beachtet werden, dass auf jeden einzelnen Block des gesamten Komplexes mindestens ein Purzl stehen muss, um den Abschnitt zu absolvieren - es reicht also nicht, bei einem ganzen Komplex alle verlangten Purzl auf nur einen Block zu werfen, um das Gleichgewicht möglichst einfach zu halten und das Level zu schaffen. Um einfacher das Gleichgewicht halten zu können, werden die Purzl außerdem immer paarweise geworfen, wodurch dem Spieler nahe gelegt wird, die Paare immer so zu platzieren, dass der eine Purzl eine Art "Gegenpol" zum anderen darstellt, um das Gleichgewicht zu halten.
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Weitere Spielelemente
Bisher liegt uns nur das Grundgerüst von "You, Me & The Cubes" vor, doch das kann natürlich nicht alles sein. Da liegt es natürlich nahe, dass die Spielentwickler ihre Kreativität noch etwas spielen ließen und das ein oder andere, zusätzliche Spielelement hinzugefügt haben.
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Zum einen wären da noch die ganz speziellen Blöcke, die einen bestimmten Einfluss aufs Spielgeschehen haben und damit das Ganze noch etwas spannender machen. Da wäre beispielsweise der Zahlenblock zu nennen, auf dem immer nur eine begrenzte Anzahl an Purzl platziert werden können, oder der Eisblock, der den gesamten Komplex einfriert und unbeweglich macht, wenn ein Purzl darauf platziert wird. Solcherlei Spielelemente werten das Geschehen auf und sorgen dafür, dass der Spieler sich sorgfältig Gedanken machen muss, bevor er die Purzl wirft und damit möglicherweise riskiert, alles aus dem Gleichgewicht zu bringen und das Spiel schnell zu verlieren, denn die Zeitstrafen durch "gefallene" Purzl bringen den Spieler vor allem in späteren Spielabschnitten schnell zum Game Over. Ruhiges und logisches Denken muss also die Vorgehensweise des Spielers beherrschen - ein actiongeladener Titel ist "You, Me & The Cubes" bei Weitem nicht.
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Weiterhin aufgewertet wird das Spiel durch Kleinigkeiten wie einer Art unsichtbarer Purzl, der ab und an auf die Blöcke geworfen werden möchte. Diese Art der Spezies hat kein Gewicht und ist nur dazu da, um die normalen Purzl zu schikanieren, indem er versucht, diese durch Tritte vom Komplex zu stürzen. Es bleibt dem Spieler überlassen, solcherlei Störenfriede aus dem Weg zu räumen, denn wenn es erst einmal dazu kommt, dass ein solcher Purzl geworfen werden möchte, so ist dies nicht mehr zu verhindern.
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Eher als Alibi ist natürlich noch ein Zweispielermodus dabei. Dabei handelt es sich um einen Koop-Modus, doch der ist eher Beiwerk und muss nicht näher beleuchtet werden.
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Umsetzung
Zweifellos haben wir mit "You, Me & The Cubes" ein Spielprinzip, das vorher in dieser Form wohl noch nie vorhanden war. Das ist natürlich positiv anzumerken, da - wie eingangs erwähnt - genau solcherlei Spiele der Antrieb für die WiiWare-Titel war und sich das Spiel genau an diesem Antrieb orientiert. Einen absoluten Hardcore-Titel kann sich jedoch keiner von diesem Spiel erwarten, da "You, Me & The Cubes" vor allem an Gelegenheitsspieler gerichtet ist, denn zum pausenlosen Zocken ist der Spielverlauf schlichtweg zu monoton, da das Spielprinzip sich nie ändert und daher immer etwas abwechslungsarm bleibt. Zudem verhindert die Tatsache, dass das Spiel nach etwa vier Stunden für geübte Spieler vorbei ist, eine weitere Langzeitmotivation - trotz dem vielleicht minimalen Antrieb, die einzelnen Level alle so gut zu lösen, dass am Ende jedes dieser Level besonders viele Purzl "überlebt" haben.
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Präsentation
Wie auf den Screenshots zu sehen ist, ist das gesamte Spiel durchweg sehr schlicht gehalten. Die Grafik erfüllt zu jedem Zeitpunkt ihren Zweck ohne jemals wirklich zu glänzen oder besonders schwach auszusehen. Allerdings wären optische Aufwertungen wie zumindest ein Hintergrund doch ganz nett gewesen, doch als ein wirklicher Kritikpunkt ist dies nicht anzusehen, da hier die frische Spielidee im Vordergrund steht, für die die Grafik wie auch die ruhige akustische Untermalung völlig ausreicht.
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Fazit
WiiWare ist mit dieser neuen Idee völlig gut bedient. Eine Traumwertung ist aufgrund des doch relativ monotonen Spielverlaufs nicht möglich, doch wer gerne etwas wagt und sich auf ein neues Spielprinzip einlassen will, der ist mit "You, Me & The Cubes" gut bedient und wird sicherlich seinen Spaß haben. Da sind die 10 Euro durchaus gut angelegt.
«Blicker» Singleplayer: 81%
Multiplayer: 81%


Verfasst von «Blicker» am 01.08.2010,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 21.09.2009