Ab auf's Portal und los geht's!Gut ein Jahr liegt meine letzte Rezension zu einem Skylanders Titel zurück, Spyro's Adventure für den 3DS, und schon damals hatte ich von dem Drachen Spyro und seinen Kumpanen einen guten Eindruck. Die Erwartungen, dass der Nachfolger für die Wii mindestens genauso gut wird, waren deshalb natürlich von Anfang an da. Die Funktionen des Portals kannte ich also nun schon einmal: einfach eine der Skylander-Figuren auf's Podium setzen und schon ist er im Spiel spielbar.
In Skylanders Giants begibt man sich auf die Reise in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der die Giants noch über Skyland wachten. Größer und stärker als die heutigen Skylander sind diese in der Lage, den Portalmeister und sein Gefolge von riesigen Robotergiganten in die Schranken zu weisen. So schließen sich die Giants mit den verbliebenen Skylandern zusammen und hauen in den unterschiedlichsten Leveln ordentlich auf den Putz. Kapitelweise wandelt man so durch die viele bunte Abschnitte, die sowohl von Gegnern als auch von Schätzen überfüllt sind.
Vor allem kleine Schieberätsel werden einem im Laufe des Spiels sicher oft begegnen und die ein oder andere geheime Passage, die man beim ersten Durchgang nicht gleich gefunden hat. Kleinere Minispiele wie das Himmelssteinspiel, in dem man auf einem meist 9 Felder großen Spielbrett versuchen muss am Ende die meisten Steine zu besitzen, leben außerdem davon, seine Sammlung immer weiter auszubauen, denn neben der Möglichkeit, das Level einfach so zu spielen, gibt es eine Liste an nützlichen Dingen, die man abbummeln kann.
Das Level in einer bestimmten Zeit schaffen, alle Gebiete zu erforschen und Schätze zu finden sind nur einige dieser Aufgaben, die man optional erfüllen kann. Diese bringen nicht nur Geld auf das Konto, mit dem man seine Fähigkeiten verbessern und hilfreiche Items kaufen kann, sondern auch einige Gegenstände selbst, ganz voran verschiedene Hüte, kann man in den Leveln finden. Jeder Charakter kann einen Hut aufsetzen, aber immer nur einen gleichzeitig tragen und auf diese Weise seine Statistik ein wenig aufpolieren. Hat man genügend Gegner vom Feld gefegt, steigt man zudem noch eine Stufe auf und gewinnt weiterhin an Stärke.
Möchte man seinen spielbaren Skylander tauschen, nimmt man ihn einfach von dem Portal und spielt mit einem anderen weiter. Ich für meinen Teil probierte zuerst einmal aus, ob ich denn auch die Figuren aus der 3DS-Vorgänger-Version benutzen konnte und tatsächlich ging das auch. Gottseidank, denn wie schon früher erwähnt kosten diese Figuren um die 10 Euro pro Stück. Aber keine Sorge, dem Spiel liegen drei Figuren bei und ich hatte vom Vorgänger noch vier weitere, sodass ich das Spiel mit insgesamt sieben bestritt.
Wozu braucht man überhaupt verschiedene Skylander?Nun, richtig brauchen tut man sie nicht, aber jeder Skylander gehört einem Element an, wie beispielsweise Feuer, Wasser, Erde, Gespenster oder Luft. Manche Gebiete können nur mit einem Skylander eines bestimmten Elements betreten werden und auch untereinander sind die Fähigkeiten der Skylander verschieden. Der eine ist schneller, der andere kräftiger, ein dritter landet öfter kritische Treffer als andere. Die neu hinzugekommenen Giants besitzen auch noch einige andere Fähigkeiten, so können sie mit ihrem Gewicht Bodenplatten zerstören oder schwere Felsbrocken aus dem Weg räumen. Hier kommt auch wieder die Bewegung der Wiimote zum Einsatz, welche aber nicht unbedingt nötig gewesen wäre und sicher nur so eine "Wir haben dran gedacht"-Funktion ist.
Nach jedem Kapitel findet man sich auf Kapitän Flynns Schiff wieder, mit dessen Meute man unterwegs durch die Skylands schippert, um den bösen Portalmeister Kaos aufzuhalten. Auf's Deck des Schiffes stoßen kapitelweise neue Figuren hinzu, die den Skylandern ebenfalls helfen, ihre Fertigkeiten auszubauen. So lassen sich hier spezielle Herausforderungen spielen, die jedem Skylander ein paar Statuspunkte dazu bringt, sofern man in diesen erfolgreich ist. In Arenakämpfen kann man dafür ordentlich reinhauen und Gegner vom Feld fegen. Aber nicht nur Action bietet das Schiff für die Skylander, vieles muss auch mit Barem entgolten werden. So verfügt zum Beispiel eine wundersame Fee über die Fähigkeit, jedem einzelnen Skylander neue Techniken beizubringen.
Was mir selbst erst eher durch Zufall auffiel: Der Storymodus ist kein Einzelspieler-Modus! Man kann durch klicken auf eine zweite Wii-Fernbedienung und durch das Setzen eines weiteren Skylanders auf das Portal das Ganze auch zu zweit spielen und zwar zeitgleich und gemeinsam. So sind einige Passagen zu zweit leichter zu meistern, als würde man sie alleine bestreiten. Allerdings darf man sich nicht zu weit voneinander entfernen, da man immer mit einer Art Seil verbunden ist, was aber auch logisch ist, denn sonst müsste die Kamera ja unheimlich weit rauszoomen, um immer beide im Bild zu haben.
Wem der Storymodus selbst nicht genug ist und mindestens einen Kumpel, maximal drei, zur Seite hat, der kann sich ebenso an den Duellmodus wagen, bei dem man sich gegenseitig eins auf die Mütze hauen kann. Idealerweise kann man natürlich auch die Figuren zu einem Freund mitnehmen und da spielen, schließlich werden die Daten des Charakters auf der Figur gespeichert und nicht auf dem System.
Der große Coop?Seien wir mal ehrlich: Das mit den Figuren ist natürlich ein netter Trick, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, denn preislich haut so eine Figur ganz schön rein. Ich würde mir keine zusätzlichen Figuren kaufen, da ich nunmal auch schon sieben besitze und man mit diesen super auskommt. Man findet zwar nicht alle Schätze, aber was soll's - so gut wie Skylanders läuft, bringen die eh noch ein paar Nachfolger raus, sodass man, wenn jeweils Abwärtskompatibilität besteht, man seine alten Figuren hoffentlich auch noch eine Weile benutzen können wird.
Da haben sie auch guten Grund zu, denn eigentlich stimmt alles, ob Grafik, Gameplay, Spaß mit mehreren oder einfach nur das Aufwerten von Charakteren und Erwerben der zahlreichen Extras. Ich wusste ja, dass das Spiel recht gut ist, aber das es so gut wird, hätte ich nicht erwartet. Einen ganz dicken Daumen nach oben!