Kaum hat man sich von der Spielsucht von Pokémon HeartGold & SoulSilver erholt, erwartet man auch schon wieder sehnsüchtig die nächsten Editionen, Black & White. Selbst wenn dieses Mal nicht einmal ein Jahr dazwischen liegt, werden dennoch treue Fans nicht enttäuscht, denn auch auf der Wii soll nun für Material gesorgt sein. Etwas anders als seine DS-Versionen präsentiert sich PokéPark Wii - Pikachus großes Abenteuer auf der Konsole. Wie, das werden wir in wenigen Augenblicken wissen.
Du bist jetzt dran!Ab von den DS-Spielen gibt es in PokéPark Wii keinen Trainer, der seinen Pokémon Anweisungen gibt, geschweige denn irgendein anderes menschliches Wesen. Hier schlüpft man in die Rolle von Pikachu, welches von Mew den Auftrag bekam, den Frieden im Park wieder herzustellen. Pikachu muss in diesem Abenteuer möglichst viele Pokémon kennenlernen, deren Spiele bestreiten und verschiedene Zonen durchlaufen, die alle einen Zonenmeister besitzen.
PokéPark Wii wird mit der waagerechten Wii-mote gespielt. Pikachu wird dabei per Steuerkreuz durch die farbenfrohen Welten gesteuert und verfügt zusätzlich über Fähigkeiten wie springen, sprinten oder auch mit dem Donnerblitz angreifen.
Zu Beginn des Spiels trifft Pikachu sofort auf Plaudagei, der es mit den wichtigsten Funktionen vertraut macht und ihm zudem noch etwas für das Abenteuer notwendiges gibt: das PokéPark-Album. In diesem muss Pikachu nämlich nun im Laufe seines Abenteuers so viele Pokémon verzeichnen können, wie nur irgendwie möglich, und zwar indem er Freundschaft mit ihnen schließt. In den insgesamt 9 Zonen des Parks trifft Pikachu dabei auf eine riesige Palette von Pokémon, mit denen es sich anfreunden kann. Bevor eine dieser Freundschaften entstehen kann, möchten viele Pokémon aber erst Spiele mit Pikachu spielen, in denen es meist darum geht, das Pokémon in der jeweiligen Zone zu fangen, es zu finden oder es zu besiegen, gelegentlich muss man ihnen auch eine Beere bringen oder einen Parcours bewältigen. Ist das gelungen, legt Pikachu eine kleine Showeinlage hin und das Pokémon wird in das Album eingetragen. Selten kommt es auch vor, dass Pokémon auch einen Einfluss auf die Umgebung haben. Beispielsweise lassen sich mithilfe von Bidiza Brücken bauen, wenn Pikachu ihm Holz bringt oder aus Eisenerz in Camerupts Schmelzofen Metall für einen passenden Hebel schmelzen, mit dem man dann neue Zugänge öffnen kann.
Ein Freund, ein guter Freund...Je mehr Freunde man besitzt, desto mehr neue Pokémon tauchen auch in den einzelnen Zonen auf. Bei einigen von ihnen lassen sich kleine Minispiele bestreiten, in denen man sich beispielsweise von Liane zu Liane schwingen oder ein Rennen im Wasser bestreiten muss. Hier kann man wieder, wie von der Wii nicht anders gewohnt, seine Fernbedienung schwingen und drehen wie verrückt, um sicher ins Ziel zu gelangen. Doch nicht nur Pikachu kann das jeweilige Minispiel absolvieren. Neben ihm gibt es immer pro Minispiel rund 20 andere Pokémon, mit denen das gleiche Minispiel gespielt werden kann. Jedoch hat jedes Pokémon seine eigenen Fähigkeiten und daher können 10 verschiedene Pokémon im selben Minispiel bei gleicher Leistung auch 10 verschiedene Ergebnisse aufbringen. Manche Pokémon sind schwerer und daher nicht so schnell, können aber in Minispielen punkten, wo es darum geht, den Gegner vom Spielfeld zu fegen. Die Zeit oder Punkte, die ein Pokémon im Minispiel erspielt hat, werden als Highscore festgehalten. Bei einem Sieg erhält man zusätzlich auch noch Beeren, die man später für Teleport oder verbessern eigener Fähigkeiten nutzen kann. Jedes Pokémon besitzt im Minispiel einen Bonusscore-Wert. Schneidet man besser als dieser Wert ab, gibt es noch einmal eine Portion mehr Beeren hinzu. Da jedes Pokémon das Minispiel unterschiedlich gut meistern kann, sind auch die Werte immer wieder unterschiedlich, damit das Ganze fair bleibt.
Ziel in einer Zone ist es, auf den Zonenmeister zu treffen und dessen Spiel mit dem festgelegten Highscore zu gewinnen. Bei Erfolg erhält man einen Prismensplitter, von denen es insgesamt 14 gibt (und somit auch 14 Minispiele) und das Tor zur nächsten Zone öffnet sich, wodurch es einem möglich wird, noch auf weitere Pokémon zu treffen. Bekommt man alle 14 Prismensplitter zusammen, trifft man zuletzt auch noch auf Mew.
Alle Zonen werden durch einen Treffpunkt getrennt, auf dem sich nach und nach ein riesiges Baumhaus aufbaut, indem man einige Tipps von anderen Pokémon erhalten kann. Hier trifft man außerdem Pokémon wie Drifzepeli an, der einen für ein paar Beeren in die gewünschte bereits besuchte Zone teleportieren kann oder auf Traunfugil, durch die man einen Fotoapparat enthält. Richtet man die Fernbedienung wieder senkrecht auf den Bildschirm, lässt sich per Minus-Taste aus Pikachus Sicht ein Foto machen, das auch auf der Konsole gespeichert werden kann. Aus der waagerechten Position funktioniert das ebenfalls, sodass auch Third Person Fotos gemacht werden können.
Gotta catch it?Der fleißige Entdecker wird immer wieder auf neue Pokémon stoßen, denn insgesamt lassen sich fast bis zu 200 verschiedene Pokémon antreffen. Mit vielen davon muss man sich allerdings immer auf dieselbe Weise anfreunden, indem man sie fängt, findet oder besiegt. Da aber jedes Pokémon anders schnell, stark und geschickt ist, ist das ein Punkt, der sich durchaus verschmerzen lässt. Auch, dass es nur 14 Minispiele gibt, ist ein Kritikpunkt, der nicht ganz so schlimm ausfällt, da man diese Minispiele mit vielen Pokémon spielen kann und es aufgrund ihrer anderen Eigenschaften nicht so schnell eintönig wird. Bei Lust und Laune lassen sich die Minispiele auch gleich im Startmenü spielen, wo sich außerdem noch Passwörter eingeben lassen, um spezielle Pokémon im Spiel freizuschalten. Mit ca. 15 Stunden Spielumfang ist PokéPark Wii zwar kein Riesenspiel, aber diese 15 Stunden lohnen sich dafür auch. Was allerdings doch etwas störend sind, sind die Ladezeiten beim Wechseln eines Gebietes oder beim Starten eines Minispiels.
Aufgrund der kindgerechten Darstellung und der Story ist das Spiel am ehesten etwas für jüngere Pokémon-Fans. Das Spiel überzeugt durchaus - schade nur, dass man ihm nicht noch einen Mehrspieler-Modus gegönnt hat.