Cover: Phineas und Ferb: Quer durch die 2. DimensionPhineas und Ferb
Kennt ihr Phineas und Ferb? Nicht? Das ist aber schade, denn die beiden sind zwei witzige und coole Typen! Woher ich das weiss?! Ich habe einige Stunden mit ihnen verbringen dürfen. Zusammen mit den beiden Stiefbrüdern durchquert ihr nämlich die zweite Dimension, die lauter Gefahren in sich trägt. Doch Phineas und Ferb lassen sich davon nicht abschrecken und versuchen, die Welt aus den Fängen einer dunklen Macht zu befreien.

Nachdem ihr das Spiel beginnt, stehen euch Phineas und Ferb als Charaktere für die Abenteuerreise zur Verfügung - doch schon nach den ersten erfolgreich beendeten Leveln kommen weitere spielbare Charaktere dazu. Ein gewisser Agent T feiert hier sogar sein Debüt. Parallel durchstreifen immer zwei Figuren gleichzeitig die vielfältigen Dimensionen. Und beide Figuren könnt ihr auch beliebig wechseln indem ihr auf der Wiimote den "1-Knopf" drückt.

Dabei stellt sich euer Begleiter als nützliche Hilfe heraus, denn er hält euch nicht nur mit Dauerfeuer den Rücken frei, auch Schaltern die von zwei Personen gleichzeitig betätigt werden müssen, nimmt er sich an. Zusätzlich stehen allen spielbaren Charakteren sogenannte Gadgets zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um vielseitige Waffen, wie beispielsweise den Karbonator, der Orangenlimonade verschießt und eure Gegner einfach wegschmilzen lässt. Oder der Ninja-Handschuh, mit dem es mit Leichtigkeit gelingt, an Wänden hinaufzuklettern. Mit ständiger Anwendung verbessern sich eure Gadgets Stufenweise und zusätzlich kann man sie mit Fundsachen wie Chips noch upgraden. Hierfür steht in fast jedem Level eine Werkbank bereit.
Screenshot Screenshot
Ferner erwarten die Bastelfreunde unter euch noch kleinere Missionen, die im Spiel integriert sind, denn Phineas und Ferb benötigen ab und zu Gerätschaften die gerade nicht zur Hand sind. Glücklicherweise sind die Beiden handwerklich begabt und auf der Suche nach den benötigten Teilen sind auch Gegenstände und Gegner eurer Zerstörungswut ausgeliefert. Habt ihr sodann das benötigte Equipment, erscheint ein Bauplan der sofort zu dem benötigten Gerät umgewandelt werden kann. Quer durch die Dimensionen erspäht ihr Elektronikbauteile die in verschiedenen Farben zu finden sind. So haben beispielsweise rote Bauteile die geringste und violette Bauteile die höchste Wertigkeit. An der Werkbank könnt ihr dann die Bauteile gegen Chips für eure Gadgets eintauschen.
Screenshot Screenshot
Die Dimensionen
Der Titel "Phineas und Ferb: Quer durch die 2. Dimension" ist leider nicht ganz passend gewählt worden. Theoretisch landen beide Hauptprotagonisten in einem Paralleluniversum, das in mehrere Dimensionen unterteilt ist. Diese unterscheiden sich enorm voneinander. In der ersten Dimension seid ihr z.B. von Wackelpudding umgeben. Überall wo eure Blicke haften bleiben, befindet sich dieser in den verschiedensten Farben. Damit ihr die Dimension auch in vollen Zügen genießen könnt, liegt an den richtigen Stellen immer etwas Wackelpudding herum. Diesen könnt ihr nun als Trampolin nutzen, um schwer passierbare Bereiche zu ebnen. Das haut euch sicherlich noch nicht vom Hocker, aber wir sind ja schließlich auch noch am Anfang des Spieles.
Screenshot Screenshot
Einige Level weiter umhüllt euch nun eine Schwarz-Weiss-Welt, die gleichzeitig noch mit einer Kameraeinstellung punktet, die aus den zwanziger Jahren entsprungen sein könnte. Das ganze Szenario wirkt so täuschend echt, dass man regelrecht erwartet, gleich auf Micky Maus zu treffen, der ja selbst 1928 seinen ersten - und farblosen - Auftritt hatte. Sogar der originale Dampfer, auf dem Micky im Trickfilm "Steamboad Willie" unterwegs war, ist bei eurer Abenteuerreise begehbar. Würde man euch jetzt noch die identische Musikunterspielung abliefern, wäre die Illusion perfekt. Desweiteren trefft ihr auf böswillige Gartenzwerge und schwimmt durch fliegende Wasserblasen.
Screenshot Screenshot
Abwechslung Ahoi
Im Grunde schaffen es viele Publisher regelmäßig, sich mit der schlechtesten Umsetzung von Lizenztiteln zu überbieten. Bei "Phineas und Ferb" habe ich aber zu keiner Zeit das Gefühl, dass eine leblose Umsetzung dahintersteckt. Ganz im Gegenteil, immer wieder überrascht mich der Ideenreichtum der Entwickler.
Screenshot Screenshot
Wem Laufen und Rutschen auf Dauer zu langweilig wird, darf einige Level lang mit seinem Kameraden den Luftraum unsicher machen. Dabei werdet ihr von allen Seiten angegriffen, doch bewaffnet mit eurem Blaster meistert ihr auch diese Hürde. Selbst jene von euch, die in ihrer Kindheit mit großen Robotern gespielt haben, werden auf ihre Kosten kommen, weil ein gigantischer Zweikampf auf euch wartet.
Screenshot Screenshot
In Sachen Abwechslung gibt es aber noch einen ganz besonders netten Aspekt, an dem ich mich längere Zeit erfreuen konnte. Denn als Bonus-Spiel dürft ihr euer ruhiges Händchen testen. Zur Auswahl steht unter anderem ein Greifarm-Automat, in dem sich mehrere Bälle mit einem Überraschungsinhalt befinden. Um den Automaten bedienen zu dürfen, benötigt ihr lediglich eine Münze. Achtet ihr auf den Schatten des Greifarms, könnt ihr mit etwas Übung und Timing schnell den Automaten leerräumen, und wer einen Ball mit Tickets greift, kann diese für Gadget-Chips oder andere coole Sachen eintauschen. Um die eigene Sammlung an Münzen für den Automaten schnell auszubauen, muss sein Auge offen halten, denn in jedem Level gibt es fünf dergleichen zu entdecken.
Screenshot Screenshot
Technik und Umfang
Mit Wiimote und Nunchuck in der Hand, steuert ihr die Hauptprotagonisten durch die verschiedenen Dimensionen. Selten setzt das Spiel dabei auf die Bewegungssteuerung. Die meiste Zeit drückt ihr lediglich die verschiedenen Buttons, um Aktionen auszuführen. Doch keine Angst, die Steuerung ist keinesfalls überladen und kann leicht und verständlich bedient werden.
Screenshot Screenshot
Um einer perfekten Trickfilmadaption nahe zu kommen, wurde bei "Phineas und Ferb: Quer durch die 2. Dimension", mit der Cel-Shading Optik gearbeitet. Alles wirkt wie aus einem Cartoon entsprungen. Doch besonders gut gefällt mir die deutsche Synchronisation. Die originalen Stimmen der belieben Serie sind hier mit sehr viel Witz und einem ständig coolen Spruch vertreten.
Screenshot Screenshot
Ich möchte auch noch erwähnen, dass sich das ganze Spiel sehr kinderfreundlich gestaltet. Nie erlebt ihr unfaire oder zu schwere Spielmomente. Ebenso bleiben die Dialoge sauber, sind aber durchweg auf einem Niveau, das Kinder nie überfordert. Der Sound ist da mehr unscheinbar, findet aber gegen Ende doch noch einige impulsive Klänge die schön anzuhören sind.
Screenshot Screenshot
Aber auch wenn sich das alles richtig super liest, gibt es doch ein Manko, das viele Lizenztitel betrifft. Denn dem tollen und abwechslungsreichem Spielprinzip fällt leider eine kurze Spielzeit zum Opfer. Bereits nach 8 Stunden und 24 knappen Leveln habt ihr alles erforscht und könnt das Paralleluniversum wieder verlassen. Da erfreut umso mehr, dass man auch gleichzeitig zu zweit die bizarren Dimensionen von Phineas und Ferb erkunden kann - immerhin etwas . Viele Dinge gehen nun aber nur noch gemeinsam, wie beispielsweise den Bauplan zu einem Hilfsmittel umwandeln, sodass Zusammenarbeit großgeschrieben wird.
Screenshot Screenshot
Fazit
"Phineas und Ferb: Quer durch die 2. Dimension" ist ein überraschend gutes Spiel. Die tollen Animationen und witzigen Charaktere können mehr als überzeugen. Gerne hätte ich einige Stunden mehr damit, verbracht die verschiedenen Dimensionen zu erkunden, aber leider lässt die kurze Spielzeit das nicht zu. Das neueste "Phineas und Ferb"-Abenteuer ist für Serienfans, Kinder und Kind-gebliebene genau das richtige für zwischendurch.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 76%
Multiplayer: 78%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 22.09.2011,
bemustert durch DeLaSocial
für bis zu 2 Person/en
Release am 22.09.2011