Cover: MySims SkyHeroesVorwort
Ich habe schon Stunden, vorwiegend an meinem PC, verbracht, um meinen Sims die ultimative Lebensaufbahn zu verpassen. Viele der erstellten Charaktere lagern noch jetzt auf meiner Festplatte. Wenn ich nicht meine Sims durch meine Nachbarschaft führe, setzte ich mich auch sehr gerne hinter das virtuelle Steuerhorn einen Propellerflugzeuges, daher war ich sehr erstaunt und angetan von der Idee, beides zu mischen. Nun, es war mir klar, dass es weder ein Reinrassiger Sim-Titel, noch ein Flugsimulator sein würde, aber Arcade muss ja nicht schlecht sein.

Vom Menü bis zum ersten Flugzeug
Das Menü ist sehr übersichtlich gestaltet und erklärt sich fast von selbst. Es gibt die Spielmodi Solospiel, Multiplayer und Schnelles Spiel. Wobei der Storymodus von allem den größten Teil ausmacht, was ich im Nachhinein etwas schade finde, aber dazu später mehr. Wenn man die Solokampagne startet, so ist es möglich, sich in guter alter Simsmanier einen Sim zu basteln. Klar, dieselben Optionen wie bei "Die Sims" stehen nicht zur Verfügung, dennoch lässt sich ein wenig Individualität in das Aussehen der Charaktere zu bringen. Durch Veränderung der Haarfarbe, der Hautfarbe und Accessoires wie Sonnenbrillen usw.

Etwas schmunzeln musste ich, als ich feststellte das es den Haartyp "Cruise" gibt. Für die jüngeren Leser: Damit ist der Schauspieler Tom Cruise gemeint der in dem Spielfilm Top Gun mitspielte, wo es um eine militärische Flugzeugakademie ging. Nachdem man seinen Sim kreiert hat, kann man sich für ein vorgefertigtes Flugmodel entscheiden, oder man kann jedes Teil - sprich Flügel, Rumpf usw. - der vorhandenen Flugmodelle miteinander kombinieren und sich somit sein eigenes, individuelles Fluggerät erstellen. Im Verlauf des Spiels spielt man sich immer neue Teile frei, so werden bald die Kombinationsmöglichkeiten so groß, das jedes Flugzeug vollkommen individuell werden kann. Auch eine farbliche Änderungsmöglichkeit unterstreicht dies noch. Das Gestalten der Flugzeuge ist simpel und geht schnell von der Hand. Man braucht dafür nicht das Handbuch zu durchblättern, da es sich von selbst erklärt.
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Keine Story zum Abheben, aber solide
Die Geschichte von MySims: Sky Heroes ist sehr schnell erzählt. Die Welt der Sims wird im Griff einer bösen Piratenbande des Morcubus gehalten, die den freien Handel durch die Lufthoheit unterdrückt, und so die Weltherrschaft an sich reißen will. Ihr schlüpft in die Rolle eines SkyForce-Piloten, die dies verhindern wollen. Klingt jetzt nicht besonders einfallsreich, ist es auch nicht, aber für das Spiel reicht es völlig aus. Was eher ins Gewicht fällt, sind die Dialoge, durch die die Geschichte transportiert wird. Ich hab es leider so empfunden, dass die Dialoge oft viele nichtssagende Nebeninfos enthielten, die oft für den Verlauf des Spieles nicht zwingend notwendig waren und sind. Klar, ein bisschen schmückendes Beiwerk ist schon nicht verkehrt, aber mich hat es nur irgendwann nicht mehr interessiert und die A-Taste wurde schneller gedrückt, als das Dialogfenster aufploppen konnte. Ab und zu enthielten sie aber wertvolle Tipps, wo eine Sondermission zu spielen ist, und Andeutungen, worum es dabei geht, und was man dort eventuell freigeschaltet bekommen könnte. Jede Menge lesen muss man schon deshalb, weil die Sims natürlich im bekannten Sim-Kauderwelsch reden, und kein Mensch ein Wort wie "brawana" direkt übersetzten kann, da es sich merkwürdiger Weise oft für viele (menschliche) Wörter wiederholt. Womit wir da beim nächsten Kritikpunkt wären: Viele Sprachsamples wiederholen sich wirklich erstaunlich oft und das wirkt akustisch etwas ernüchternd, wenn man dieselben Wortphrasen in jedem zweiten Dialog hört, auch wenn es primär um den Text geht. Mir kam es sogar so vor, als ob es bei den Sims auf der Wii wesentlich weniger Wörter gibt, als auf dem PC. Die beinharten Sim-Fans mögen es mir verzeihen sollte es vielleicht doch nicht stimmen. Was mir insbesondere beim Story Modus auffiel, ist, das Dialoge auch während des Fluges per Text ins Bild gegeben werden, was nicht nur störend und irritierend, sondern auch besonders im Tutorial sehr nervig ist, weil mein keine Zeit hat, diese zu lesen, da man mit dem Steuern des Fluggerätes beschäftigt ist.
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Manchmal zum Gähnen leicht und dann wieder zum ins Nunchuck-Kabel beißen schwer
Die Überschrift verrät es schon, Sky Hereos kann sich zwischen leicht und anspruchsvoll nicht entscheiden. Die kleinen Missionen die zuweilen immer nur aus Dogfight oder Rennen bestehen, was nicht gerade abwechslungsreich ist, sind doch eher simpel und schnell gelöst. Ganz anders sieht das bei den Hauptmissionen aus. Die sind oft sehr spannend und gut gemacht, vom Missionsverlauf her aber, erhöhen sie die Schwierigkeit auf einen Schlag doch sehr drastisch. Und dabei fiel mir noch etwas anderes auf, nämlich, dass die KI sich oft nicht gerade geschickt verhält. Sie fliegt gegen Mauern oder grast immer dieselben Strecken ab. Aber da auch es keine Schadensmodelle im eigentlichen Sinne gibt, können die also Gegner mal eben gegen die Mauern donnern, und dann locker mal umdrehen und gleich eine volle Breitseite auf einen abfeuern. Sehr ärgerlich! Meistens treffen diese Raketen dann auch noch sehr schnell - da kann man noch so mit der Wiimote umherwedeln wie man will. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren, die man für das Erreichen der Goldmedaillen bitter nötig hat, um weitere heiß begehrte Upgrades und Powerups freizuschalten, um es beim nächsten Mal etwas leichter zu haben. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass feindliche Raketen trotz Ausweichmanöver doch öfters treffen, als die eigenen.
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MEHRspieler wäHren besser
Ich dachte mir bei Sky Heroes, als ich es das erste Mal im Story Modus spielte, dass es doch ein sehr witziges Multiplayergame sein müsste, und freute mich schon auf erste Runden im Wifi. Doch was musste ich feststellen? Tja, das Spiel spielt sich ganz passabel im Multiplayer, aber bis man mal jemand anderen im Wifi gefunden hat, vergehen Jahrtausende. Ich bin immer zu ganz verschiedenen Zeiten online gegangen, um mir darüber ein Urteil zu erlauben, und es war immer das Gleiche: Es sind kaum Spieler online. Kurz: Theoretisch gibt es einen Onlinemodus für bis zu 6 Leute, aber praktisch muss man schon Glück haben, wenn man überhaupt ab und zu mal 1 oder 2 Mitzocker antrifft! Wenn man auf Nummer sicher gehen will, muss man sich mit seinen Freunden direkt in einem separaten Spielraum, den man selber erstellen kann, verabreden. Oder man setzt sich zu zweit, mehr Spieler sind leider nicht möglich, vor die Wii und spielt per Splitscreen. Ich hätte mir auch etwas mehr Abwechslung in den Modi gewünscht. Man muss ja das besagte Rad nicht immer und immer wieder neuerfinden, aber ein Capture-The-Flag usw. hätten dem Multiplay gut getan.
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Fazit
Es ist wirklich kein absolutes Glanzstück, aber ich mag das Spiel, weil es einfach die eigene Kreativität fördert und dabei noch einiges an Action bietet. Es ist mal wieder etwas anderes, als in der letzten Zeit auf den Markt gekommen ist, dennoch finde ich, dass es sehr viele Macken und Kanten hat, die man einfach nicht ignorieren kann. Ärgerlich! Denn diesen Kommentar gebe ich schon meiner Meinung nach viel zu oft ab. Viele Spiele sind heutzutage nicht konsequent entwickelt.
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Denn wenn man noch etwas an MySims Sky Heroes gebastelt hätte, wäre sicher etwas sehr viel besseres dabei rausgekommen. Da hätte nur eine etwas bessere KI und ein bisschen mehr Abwechslung im Story- und Multiplayermodus gefehlt. Denn dann hätte man auch eine klare Kaufempfehlung aussprechen können.
«BlackWolf1981» Singleplayer: 70%
Multiplayer: 50%


Verfasst von «BlackWolf1981» am 25.10.2010,
bemustert durch Electronic Arts
für bis zu 6 Person/en
Release am 30.09.2010