Nach vielen Umsetzungen des Steinspieles, das ursprünglich aus dem Reich der Mitte kommt und schon seit mehreren Jahrhunderten existiert, kommt besagtes Mahjongg auch auf die Wii. Doch kann es auch auf lange Sicht sowohl Gelegenheits- als auch anspruchsvolle Spieler zufriedenstellen?
Die Spielmodi:Schon beim ersten Mal im Titelbildschirm können alle drei Spielmodi angewählt werden; freischalten muss man lediglich einzelne Stages im Mahjongg-Abenteuermodus. Dieser ist mit einem Storymodus in anderen Spielen zu vergleichen, in welchem man gleichermaßen bekannte wie auch unbekannte Orte in ganz China bereist, wie z.B. die Chinesische Mauer, den Kaiserpalast und die Mogaohöhlen. Zwei nicht näher erläuterte Personen bereisen im Auftrag eines Museums ganz China, doch der Kaiser von China will die beiden mit Mahjongg-Partien auf die Probe stellen.
In nicht sonderlich aufwendigen Zwischensequenzen wird die "Story", soweit man eine in ein Puzzlespiel einbauen kann, weiter vorangetrieben. Den Schwierigkeitsgrad kann man von "Leicht" bis "Schwer" einstellen, sodass nach dem ersten Durchspielen auch noch Motivation vorhanden ist.
Im "Mahjongg Party"-Modus lässt sich das titelgebende Steinspiel mit bis zu vier Leuten spielen und durch verschiedene Spielsteinsets und 8 Mehrspielervarianten ist das Spiel durchaus abwechslungsreich. Doch wegen des Geduldsaspektes, den das Spiel für die Spieler voraussetzt, ist die Wahl der Mitspieler ein nicht unwichtiges Unterfangen. Gerade deswegen lässt sich hierbei weniger von "Casual" und "Hardcore-Gamer" sprechen, als dass man sich vielmehr Leute hinzuholen muss, die Zeit und Geduld mitbringen, wie das bei Puzzlespielen ist.
Im Mahjongg Solitaire-Modus kann man sein Lieblingsbrett aus über 50 verschiedenen auswählen und es spielen so oft man will. Natürlich kann man auch hier seine Spielweise und den Schwierigkeitsgrad von Grund auf variieren, und so hält jedes einzelne Brett für sich mehr Herausforderungen bereit, als man glaubt.
Doch genau hier gibt es den berüchtigten Haken, der irgendwo auftauchen muss: Allein ist die Motivation gering, das Spiel zu spielen, da es ganz eindeutig auf 2 oder mehr Spieler ausgelegt ist. Für leidenschaftliche Singleplayer und -Puzzler ist die Steinspielerei weniger geeignet, da sich scheinbar nirgendwo Rekorde speichern lassen, die ausschlaggebend für Spieler sind, sich dem Spiel intensiv zu widmen und Rekorde zu verbessern.
Steuerung, Grafik & Co.Die Pointer-Steuerung sowie die Rumble-Unterstützung sind gut gelungen. Anfangs noch leicht verwirrend, kommt man nach einiger Zeit schnell rein. Die Grafik ist recht schön, wenn man bedenkt, dass es im Puzzle-Genre nicht in erster Linie darauf ankommt. Der Sound ist mittelmäßig, da einem die meisten Melodien nach einer gewissen Zeit zu Kopfe steigen, aber dies ist durchaus wichtig. Insgesamt ist Mahjongg Party auf Präsentationsebene eher technisches Mittelmaß, kann hierbei allerdings auch leicht verschmerzt werden.
Das FazitFür einige Abende ist Mahjongg Party wohl unterhaltsam, aber das Spiel verliert leider recht schnell seinen Reiz. Sowohl im Singleplayer als auch im Mehrspielermodus kommt nach einer gewissen Zeit der Punkt, an dem man alles schon mehrmals hatte. Außerdem ist das Spiel nichts, was es gleichwertig nicht auch bei einer netten Runde Früchtetee und 4 Leuten am Esstisch geben kann. Für Interessierte und Profis mag das Spiel einige nette Stunden bieten, Alleingänger und Rekordfreunde sollten sich jedoch nicht mit dem Kauf beschäftigen.