Jeder kennt das: Im jungen Alter wühlt man sich oft durch Berufe, die man immer schon einmal werden wollte: Eisverkäufer, Polizist, Feuerwehrmann...
Wer schon immer einmal davon geträumt hat, seinen eigenen Bauernhof zu besitzen und zu bewirtschaften, der soll in "Der Bauernhof" von astragon jetzt auf seine Kosten kommen. Denn nach den Ablegern für PC und den Nintendo DS ackert man jetzt neuerdings auch auf der Wii herum. Der erste Spatenstich für einen großen Erfolg auf der Wii? Oder eher was für den Schweineeimer?
Begeben wir uns auf eine wunderbare Reise in die Tiefen eines schmuddligen Dorfes, in dem harte Arbeit noch groß geschrieben wird - dem oben genannten Bauernhof. Durchfliegt man das Hauptmenü des Spiels wird man früher oder später bei dem Menüpunkt "Spiel starten" landen, da dort nichts anderes außer den Mitwirkenden und Tutorials auswählbar ist. Die Tutorials werden im Spiel selbst allerdings auch noch einmal abgespielt, wenn man es denn möchte. Noch schnell den Schwierigkeitsgrad auswählen und schon startet das Spiel. So findet man sich auch schon prompt als Bauer Hans auf dem Bauernhof wieder und bekommt erst einmal Informationen, wie das Spiel abläuft. Mit Hilfe des Nunchucks kann sich Bauer Hans über sein Grundstück bewegen, mit der Sensorik der Wiimote lassen sich bestimmte Dinge wie Felder, Tiere, Gegenstände, Gebäude oder Personen per A-Taste anklicken.
Klickt man ein Feld an, bekommt man Hinweise über beispielsweise Unkrautanteil, Feuchtigkeit oder dem Saatgut. Durch richtige Bewirtschaftung kann das Feld letztendlich geerntet werden. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, für den viele verschiedene Gegenstände benötigt werden. Diese kann sich Bauer Hans auf seinem Bauernhof zusammensuchen und sie mit der Wiimote in ein Fenster ziehen, in dem alle Hilfsmittel aufgelistet sind. Zum Bewirtschaften eines Feldes muss dieses mit der Hilfe von Gießkannen begossen, Dünger eingesetzt, Saatgut verteilt und das Ackerland mit dem Spaten umgegraben werden. Am Ende der ganzen Prozedur kommt schließlich die Ernte, die sich dann auch sogleich im Vorratslager stapelt.
Besitzt man von seinen Ressourcen zu viel oder zu wenig, kann man in die Stadt fahren, um dort Lebensmittel, Tiere oder Mitarbeiter zu kaufen bzw. zu verkaufen. Die Tiere, die man auf seinem Bauernhof hält, verkaufen sich dabei besser, wenn sie ausgewachsen sind. Wie auch schon beim Feld muss man auch die Tiere gut versorgen, indem man sie füttert. Die nötigen Materialien dafür sucht man sich auf seinem Bauernhof oder in der Stadt zusammen. Als Gegenleistung bekommt man dafür von seinen Kühen Milch, wenn man sie melkt und von den Hühnern Eier.
Alle Aktionen wie melken, säen oder gießen können sehr viel schneller ausgeführt werden, wenn man die unten am rechten Bildschirmrand stehenden Kombinationen richtig ausführt. Hierfür muss die Wii-mote und/oder der Nunchuck in eine bestimmte Richtung bewegt werden, damit Bauer Hans einen Zahn zulegt. Neben ihm lassen sich auch noch andere Arbeiter steuern, von denen einige auch erst in der Stadt angestellt werden müssen. So kann zeitgleich ein Arbeiter die Tiere füttern, ein anderer die Felder bewirtschaften oder aber auch beide eine Aktion zusammen ausführen. Das ist vor allem wichtig, weil die Arbeiter selbstverständlich auch Gehalt am Ende eines Tages verlangen - und da tut man gut, am Ende des Tages möglichst viel verdient zu haben.
Die große Ernte?Der Spieler kann mit Hilfe des Schwierigkeitsgrades selbst bestimmen, von welchem Level sein Bauernhof starten soll. Einfach, normal und schwierig stehen hier zur Auswahl. Wählt man die höchste Stufe, startet man mit weniger Geld, Tieren, Hilfsmitteln und Unterstützung im Vergleich zu den anderen zwei Schwierigkeitsgraden in das Spiel. So ist Flexibilität geboten und Eingespielte wagen sich durch die Unterschiede eventuell noch ein zweites Mal an das Spiel. Zudem gibt es viele verschiedene Arten von Rohstoffen, Saatgut und sonstigen Hilfsmitteln, sodass man seine Felder abwechslungsreich bewirtschaften kann.
Da es aber leider ansich immer dasselbe Prinzip ist, ist vielleicht Abwechslung bei der Saatauswahl, aber nicht im kompletten Spiel geboten. Auch die Ladezeiten beim Ortswechsel zwischen Stadt und Bauernhof nerven etwas. Grafisch ist das Spiel in Ordnung, aber auch kein Hingucker, gutes Mittelfeld also.
Ein Verkaufsschlager wird es sicher nicht, aber dennoch für den ein oder anderen bauernhofbegeisterten eine Überlegung wert, das Spiel wenigstens einmal anzutesten.