Mit Beat the Beat - Rhythm Paradise erhält ein altbekanntes Spiel Einzug auf die Nintendo Wii und fordert die Spieler mit neuen und sukzessive immer schwerer werdenden Minispielen. Natürlich ist das Spiel auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten, aber auch ältere Spieler, wie ich, haben sicher ihren Spaß daran.
Zu Beginn kann man einen von vier Speicherständen auswählen und gelangt anschließend sofort in ein interaktives Einführungsvideo, welches die Grundmechanik des Spiels erklärt. Hierbei handelt es sich um zwei Rhythmus-Tests, die sehr detailliert und mit verständlichen Erklärungen aufwarten. Vorallem für Genre-Fremde äußerst gelungen, da man sich für das Verständnis des Spielers ausreichend Zeit nimmt, und es dennoch nicht zu langatmig wirkt.
IST WENIGER IMMER MEHR?Nachdem man diese Testphase absolviert hat, gelangt man zum eigentlichen Spiel. Es geht sofort weiter mit den ersten Minispielen, dem Hauptaugenmerk von Beat the Beat. Hinter jedem Bildchen versteckt sich eines von ungefähr 50 Minispielen, in welchem man passend zur Musik im Rhythmus Knöpfe der Wiimote drücken muss. Zum Beispiel muss man mit der Gabel im Takt Erbsen aufspießen, einem Maulwurfspärchen die heranfliegenden Bälle wegschießen oder wie in der Vorgängerversion in der Fabrik Teilchen zusammenbauen.
Auffällig ist, dass die Steuerung mehr als simpel gehalten wurde - es werden lediglich die Tasten A und B benötigt. Man drückt entweder die A-Taste zu dem vorgegebenen Rhythmus-Muster, oder beide Tasten gleichzeitig, um den Spielablauf mehr Varianz zu verleihen. An dieser Stelle ist jedoch anzumerken, dass im Vergleich zum Vorgänger, nämlich
der DS-Version, hier ein wenig die Individualität der Minispielsteuerung fehlt. Denn im ersten
Rhythm Paradise musste man den Stylus lange oder kurz auf den Touchscreen gedrückt halten, ihn über den Bildschirm schieben oder etwas auf dem Bildschirm "wegschnipsen". Bei dem Nachfolger für die Wii beschränkt man sich dabei lediglich auf die Tasten A und B, was zwar einen äußerst schnellen Einstieg ermöglicht, jedoch den Anspruch weit nach unten senkt.
Nichtsdestotrotz sind die Minispiele in Aufbau und Takt-Mustern variabel und abwechslungsreich. Auch die musikalische Untermalung, auf welche es bei diesem Spiel ja ankommt, ist stimmig. Sie passt meistens zu den Geschichten, die in den Minispielen erzählt werden, und hat zwar eher einen Retro-Touch (wie man es auch aus vergangenen Spielzeiten von Atari und Co kennt), aber das tut dem Spielvergnügen keinen Abbruch. Auch grafisch ist Beat the Beat natürlich keine Augenweide, denn zu sehen sind zumeist nur vektorbasierte und eingefärbte Formen im Comicstil. Aber die Entwickler haben versucht sich an
der DS-Version zu orientieren. Es gibt auch hier und dort ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie z.B. dem kleinen Äffchen oder anderen Personen aus
Rhythm Paradise.
SUPERBBeat the Beat ist allerdings keine schlichte Minispielsammlung, sondern man muss sich weitere Modi, Minispiele und Extras erarbeiten. Der Hauptmodus ist dazu immer in fünf Minispiele à mehrere Spalten aufgeteilt. Die ersten vier Spiele je Spalte müssen nacheinander absolviert werden, um das letzte einer Reihe frei zuschalten. Dieses stellt einen Remix der ersten vier Minispiele dar und verlangt das schnelle Wechseln und Umdenken zwischen den zuvor vier gespielten Rhyhtmus-Varianten. Um ein Minispiel zu bestehen, muss man eine gewisse Anzahl an erfolgreichen Treffern landen. Versagt man, muss das Minispiel erneut gespielt werden, damit das nächste frei geschaltet werden kann.
Verzweifelt man jedoch an einem Minispiel besteht zudem die Möglichkeit neue Minispiele mit Punkten frei zuschalten. So kommt kein Frust auf. Man muss jedoch zuvor überlegen, ob man nicht doch ein wenig üben oder dennoch die gesammelten Punkte investieren möchte. Zudem ist es ausreichend ein Spiel mit "Ok" zu bestehen um weiter zu kommen. Jedoch ist es ratsam immer den Titel "Superb" zu ergattern, damit man die daraus resultierenden Medaillen erhält. Diese dienen folglich um weitere Extras, Goodies und mehr verfügbar zu machen.
Nach längeren Spielphasen hat man außerdem die Chance, ein Spiel perfekt zu absolvieren, indem das jeweilige Bildchen im Menü besonders hervorgehoben wird. Allerdings muss man sich schon Mühe geben, denn nach drei Versuchen ist die Chance vertan und man muss auf sein Glück warten, bis das Spiel einem erneut die Möglichkeit bietet.
Neben dem Hauptmodus gibt es auch noch das Café, den Zweispielermodus und zusätzliche Bereiche. Neue Aufgaben werden frei geschaltet, man kann sich die Melodien der Minispiele anhören und in Endlosminispielen auf Highscore-Jagd gehen. Letztere werden unter anderem durch die bereits erwähnten Perfekt-Spiele ermöglicht.
FAZITIm Vergleich zu
Rhythm Paradise für den Nintendo DS hat sich nicht viel getan. Hier und dort sind ein paar Neuerungen, die Optik hat sich minimal verbessert bzw. es existieren schärfere Grafiken aufgrund der Unterstützung von HDTV. Die Soundkulisse ist nahe dem Klang vergangener Tage und die Minispiele sind allesamt neu. Schade ist, dass die Steuerung äußerst simpel ausfällt, denn mit der Wiimote (gern auch mit Wii MotionPlus) wären schöne Bewegungserkennungs-Muster möglich gewesen. Außerdem hätte der Zweispieler-Modus etwas umfangreicher ausfallen können.
Ob ich Beat the Beat als Kaufempfehlung aussprechen kann? Eher nicht, denn das Genre ist schon ziemlich speziell. Nicht jeder mag Musikspiele, und vor allem hat nicht jeder Rhythmusgefühl. Und ohne diesem geht es einfach nicht, dieses Game durchzuspielen. Aber all diejenigen, die sich für genau diese Faktoren begeistern und auch schon den Vorgänger kennen, können sich ohne Bedenken den Nachfolger
der DS-Version zulegen.