Cover: Wave Race 64Eine Spritztour gefällig?
In Wave Race 64 seid auf einem Jetski unterwegs und könnt unter anderem zwischen der Meisterschaft, dem Zeitfahren oder dem Stunt-Modus wählen. Habt ihr euch für eine dieser drei Möglichkeiten entschieden, kommt ihr auch schon ins Menü, bei dem ihr euch den passenden Fahrer aussucht. Zur Auswahl stehen vier Jetski-Piloten, die sich in ihren Attributen stark voneinander unterscheiden, was ihr auch in den ersten Rennen schnell feststellen werdet. So liegt beispielsweise ein Fahrer besser in den Kurven, ein anderer ist dafür schneller in der Beschleunigung.

Wenn ihr nun die Meisterschaft startet, tretet ihr gegen die drei nicht von euch gewählten Fahrer auf einem von euch gewählten Schwierigkeitsgrad an. Euer Ziel ist klar: Platz 1 in der Wertung und den dazugehörigen Pokal. Doch stellt euch das nicht so einfach vor, denn schon im leichtesten Schwierigkeitsgrad kommen einige Hürden auf euch zu. Nicht nur sind die anderen Fahrer sehr gut in ihrem Fahrstil, auch schwimmende Kisten oder andere Hindernisse erschweren euch den Weg ins Ziel und natürlich auf Platz 1 der Rangliste.

Zudem braucht ihr auf Abkürzungen nicht hoffen, denn das Spiel fordert noch eine Besonderheit von euch: In den abgegrenzten Wasser-Strecken befinden sich Bojen, die jeweils mit einem Buchstaben bestückt sind. Die Bedeutung ist recht simpel, denn das "R" steht für rechts und das "L" für links. Für euch heißt das, die vorgegebene Strecke im Slalom zu fahren, denn an den Bojen mit den Bezeichnungen "L" und "R" müsst ihr dementsprechend vorbeifahren. Misslingt euch das, wird jede ausgelassene Boje als Fehler angerechnet, und der fünfte Fehler in einem Rennen bedeutet gleichzeitig euer Ausscheiden.
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Eine weitere Schwierigkeit ist es, nicht aus der Kurve zu fliegen, oder mit Konkurrenten aneinanderzugeraten. Dies wirft euch nicht nur aus der Spur, sondern noch schneller vom Jetski, was euch wiederum wertvolle Zeit kostet. Wer dann nicht noch kontinuierlich in den oberen Rängen mitfährt, sieht schon vor Beendigung aller Strecken das gefürchtete Game Over. Wer es dennoch, schafft, alle 8 verschiedenen Wasser-Parcours im schwersten Modus mit einem Sieg abzuschließen, bekommt noch ein ganz weiteres Bonbon: Wieder warten die bekannten Kurse auf euch, nun allerdings spiegelverkehrt.
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Juhu, ich bin ein Stuntman
Beim Zeitfahren ist die Uhr euer größter Feind und eure Rekorde werden in Highscoretabellen festgehalten, doch das wahre Highlight von Wave Race 64 ist der Stunt-Modus. Die Stunts selbst lassen sich mit einigen Tastenkombinationen ausführen, für die der Analog-Stick benötigt wird. Zum Beispiel stellt sich euer Fahrer auf sein Jetski, wenn ihr den Stick 360 Grad gegen den Uhrzeigersinn dreht, ein weiterer Stunt erfolgt, solltet ihr die Drehung im Uhrzeigersinn vollziehen. Jeder erfolgreicher Move beschert euch Punkte.
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Zusätzlich müsst ihr noch Ringe durchfahren, die teilweise in recht ungünstigen Positionen ihren Platz haben. Glücklicherweise findet sich z.B. immer eine geeignete Sprungschanze in der Nähe, die es euch ermöglichen die höhergelegenen Ringe zu durchqueren, solltet ihr den richtigen Absprung hinbekommen. Selbstverständlich lassen sich die Sprungschanzen auch perfekt für tolle Stunts nutzen, um euer Punktekonto weiter anzukurbeln. Doch wer denkt, er könnte sich unendlich austoben, ist schief gewickelt, denn dem Stunt-Modus ist ein Zeitfenster gesetzt, das sich leicht erhöht, sofern ihr einen Checkpoint erreicht habt. Also ist neben Ringen und Stunts auch das Gaspedal gefragt...
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Anno 1997
Wenn man bedenkt, wie alt Wave Race 64 inzwischen ist, kann man sich ungefähr vorstellen, was es 1997 für ein Augenschmaus gewesen sein muss. Das Wasser ist optimal dargestellt und bietet nicht nur realistische Spiegelungen, sondern auch eine recht genaue Physik. Eine wundervolle Umgebung rundet das Gesamtbild ab und lässt euch die Kurse nicht nur am Tag, sondern ebenso bei Dämmerung oder tiefster Nacht erkunden. Nicht selten begleiten euch sogar Delphine durch die vereinzelten Stecken und geben dem ganzen noch einen weiteren Blickfang. Leider nur wirken die Jetski-Fahrer sehr eckig und kantig, doch das war in der Zeit des Nintendo 64 normal.
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Der Sound ist wie das gesamte Spiel recht spritzig und passt sich wunderbar den verschiedenen Strecken an. Damit auch noch ein wenig Rennspiel-Atmosphäre aufkommt, wirft ein Sprecher immer noch die passende Kommentare wie "Maximum Speed" ins Spielgeschehen hinein.
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Das Ganze darf sogar mit Freunden im Mehrspieler genossen werden. Dazu tretet ihr im Splitscreen gegeneinander an und versucht, vor dem anderen das Ziel zu erreichen und euch mit immer cooleren Stunts zu überbieten. Aber auch wenn das Nintendo 64 für bis zu vier Spieler gleichzeitig ausgelegt war, dürfen sich bei Wave Race 64 nur zwei Personen miteinander messen. Trotzdem bringt auch das schon genügend Spass.
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Fazit
Zwar bietet Wave Race 64 nicht den gewünschten Umfang, was gerade bei der Anzahl der Strecken - 9 - , sowie den Fahrern - 4 - auffällt, trotzdem schafft es das Spiel, diese Mängel gekonnt in den Hintergrund zu drängen. Selbst nach Jahren weiss die durchaus gelungene Spielidee zu begeistern, denn gerade die Stunt-Modi und der Multiplayer hält euch über Wochen bei Laune.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 80%
Multiplayer: 83%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 13.01.2016,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 29.04.1997