Außerirdische Käfer infiltrieren die Einrichtung und Ihr als der Kammerjäger musst den unerwünschten Krabblern in 30 Leveln den Garaus machen. Und das geht so: Es gibt unterschiedliche Käferarten, das heißt, jede Art hat ihre spezifischen Bewegungs- und Angriffsmuster. Die Einen hüpfen einfach nur hin und her, die Anderen fliegen herum, stürzen hin und wieder aber zu Boden um Euch Schaden zuzufügen und wieder andere prallen wie Billardkugeln überall ab und sind dadurch schwer zu erwischen. Außerdem teilen sich viele Käfer in jeweils zwei kleinere Versionen ihrer selbst auf, wenn sie erledigt wurden.
Der Kniff aber ist, dass Ihr nicht schweben oder in jede beliebige Richtung feuern könnt, sondern lediglich nach links und rechts laufen und gerade nach oben schießen - weshalb The Bug Butcher ein wenig an den Klassiker Space Invaders erinnert. Eure Gegner erscheinen in Waves, entweder von links, rechts, oben oder unten. Von wo genau, wird Euch immer kurz zuvor angezeigt. Danach schweben, hüpfen und krabbeln sie solange im Raum herum, bis Ihr sie gekillt habt, oder sie Euch.
Besiegte Käfer hinterlassen außerdem immer etwas Geld und manchmal Items. Das können temporäre Power-ups für Eure Waffe sein, oder Sekundär-Waffen, die immer nur einmal benutzt werden können und zum Beispiel alle Gegner auf dem Screen kurzzeitig einfrieren. Ebenso könnt Ihr aber auch Lebensenergie wieder auffrischen oder schneller laufen, oder oder oder... Das aber nur, wenn Euer Combo-Zähler eine gewisse Mindesthöhe erreicht hat: Jeder besiegte Gegner lässt den Combo-Zähler um eins nach oben rechnen, aber bloß dann, wenn zwischen zwei Gegnern nicht zu viel Zeit verstrichen ist und man nicht von irgendetwas getroffen wurde. Ansonsten springt der Combo-Zähler direkt wieder auf 0.
Aufgeteilt ist The Bug Butcher in drei Spielmodi. In Einzelspieler-Missionsmodus "Arcade" spielt man in 5 Abteilungen (Settings) á 6 Level, wobei im jeweils letzten Level immer eine besonders starke Käferart auf Euch wartet, und es geht darum, Wave um Wave zu überleben, um einen Level am Ende geschafft zu haben. Am Ende jeden Levels gibt es je nach Leistung, also Höhe des Combozählers und dergleichen eine Wertung sowie einen Eintrag in die Online-Highscoreliste zum Direktvergleich mit anderen.
Der Modus "Panik" kann allein oder kooperativ zu zweit gespielt. Das Gameplaykomzept ist unverändert, aber es geht jetzt darum, eine der Abteilungen auszuwählen, und so lange zu spielen, bis man entweder keine Energie mehr hat oder die Zeit ausgelaufen ist. Um dem entgegenzuwirken, hinterlassen besiegte Gegner regelmäßig Uhren-Items, die beim Einsammeln je 3 Sekunden auf Eure Uhr addieren, und hin und wieder gibt es sogar Energieauffrischungs-Items, die immer einen Eurer Energiepunkte wiederherstellen. Es ist allerdings viel schwieriger nicht zu sterben, als die gesamte Zeit verstreichen zu lassen. Auch hier gibt es eine Online-Highscoreliste für den Vergleich mit dem Rest der Welt. Und so gelungen das selbst im Zweispieler funktioniert, einen dedizierten Online-Multiplayer gibt es nicht; nur den lokalen.
TECHNIKDie Grafik ist wirklich hübsch und kommt im Comic-Cartoon-Look daher, der wunderbar zum Gameplay und vor allem der genialen Musik passt. Diese erinnert stark an die guten, alten Amiga-Demo-Tracks, mit diversen Layern und im Mid-Tempo-Bereich. Wirklich super. Die Steuerung funktioniert anstandslos. Steuerkreuz oder linker Analogstick um nach links und rechts zu laufen, A-Button zum Feuern. Man kann A sogar gedrückt halten - sehr praktisch. Dennoch habe ich hier einen Kritikpunkt, der Dash liegt auf B, was nicht per se ein Problem ist, im Eifer des Gefechts aber doch manchmal nicht wie gewünscht von den Fingern flutscht. Oft wünschte ich, den Dash auf zum Beispiel R umlegen zu können - eine Funktion um Umbelegen der Buttons lässt sich aber leider vermissen.
Englisch ist als Sprache voreingestellt, und auch, wenn es nicht allzu viel Text gibt, sind die Dialoge dennoch witzig und unterhaltsam, und es wäre schade, wenn man sie aufgrund mangelnder Englischkenntnisse verpassen würde. Zwar kann man aus vielen Sprachen auch Deutsch auswählen und die Übersetzung ist gut wie sie ist, doch es nervt, die Sprache bei jedem Spielstart neu einstellen zu müssen. Aber ich bin mir sicher, dass dies bald weggepatcht werden wird.
FAZITThe Bug Butcher ist eine dieser Perlen, die man im Wust des reichhaltigen Switch-Spieleangebots schnell mal übersieht. Und das wäre schade, denn das Gameplay macht richtig Spaß und der Schwierigkeitsgrad ist fordernd. Und wer was für Highscorejagden übrig hat, wird hiermit so einige Zeit beschäftigt sein. Schade nur, dass es keinerlei kooperative oder kompetitive Online-Multiplayer-Modi gibt, denn dann wäre The Bug Butcher der ultimative Dauerbrenner.