Cover: The Book of Unwritten Tales 2Ich musste schon etwas schmunzeln. The Book of Unwritten Tales 2 erzählt vom Land Avantasien... Sollte das etwa irgendwie mit Tobias Sammet zusammenhängen? Erwarten mich hier jetzt Metal- und Hard-Rock-Songs? Nein, offenbar nicht. Die Namensähnlichkeit scheint nur zufällig zu sein. Denn es geht hier um etwas völlig anderes...

Es beginnt mit einer Sequenz, in der wir gerade mitten im freien Fall sind. Wir sind Nate - und wir stürzen gerade ab. Irgendwas ging offenbar gehörig schief - und während wir fallen, streiten wir uns mit einem Geist aus unserer Wunderlampe, der seine magischen Fähigkeiten nicht so recht kontrollieren kann. Köstlich!

Dann ein Szenenwechsel. Wir schlüpfen nun in die Rolle von Elfenprinzessin Ivo. Die bemerkt an sich derzeit Symptome, welche auf eine Schwangerschaft hindeuten: Fressattacken und Übelkeit vor allem. Doch damit nicht genug, sie muss sich mit ihrer Mutter herumschlagen, die natürlich alles besser weiss, und ihr Zimmerkamerad, ein gut gelaunter Vogel, gibt auch ab und zu ein Bonmot zum besten. Aber moment mal. Schwanger? Wie kann das sein? Mit Nate war doch gar nichts! Oder doch? Nein, das kann nicht sein! Das ist wohl nur ein böser Zauber. Um dem auf die Spur zu kommen, begibt sich Ivo nach Seefels.
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Somit ergibt sich also peu a peu ein Point-&-Click-Adventure, das eine gekonnte Mischung aus Humor und Rätseln darstellt. Ganz auf die klassische Art und Weise, ähnlich, wie man es von Genregrößen wie etwa Monkey Island oder Maniac Mansion kennt.
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Ich für meinen Teil muss aber sagen, dass ich The Book of Unwritten Tales 2 vor allem des Humors wegen empfehle. Die Rätsel sind sich häufig sehr ähnlich und sie benötigen auch nicht unbedingt viel Hirnschmalz, weshalb ich sie meistens eher als Fleißarbeit ansah. Ohne wirkliche Aha-Effekte und Überraschungs-Momente bringt ein Rätsel einfach nicht viel Freude, sondern fühlt sich eigentlich eher hinderlich an, wenn man bloß weiterspielen will, weil man ohnehin weiss, was man jetzt gleich zu tun hat. Deshalb ist es gerade die Story selbst, welche in The Book of Unwritten Tales 2 mit viel Humor erzählt wird, ohne jemals in Klamauk- oder Slapstick-Gefilde abzurutschen.
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Dennoch ist The Book of Unwritten Tales 2 auch eeeetwas zu langatmig. Rund 20-22 Stunden habe ich benötigt. Eigentlich eine großzügige Spielzeit, vor allem für ein Point & Click, aber wenn man nur der schlagfertigen Dialoge und spaßigen Konversationen wegen weiterspielt, sind 20 Stunden eine Menge Holz.
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Ferner ist The Book of Unwritten Tales 2 nicht wirklich ein "Point & Click", denn man pointet nicht, man clickt nicht und man tippt auch nicht. Das GamePad wird nur dazu benötigt, die Ansicht zwischen TV und GamePad-Screen umzuschalten, falls man Off-TV zocken will. Wieso man allerdings nicht das GamePad oder die Wiimote als Pointer zumindest optional einbezog, verstehe ich absolut nicht. Es würde vieles vereinfachen und intuitiver werden lassen. Stattdessen muss man mit dem linken Analog-Stick herumwählen und mit A bestätigen. Das funktioniert rein technisch sehr gut, aber es ist dennoch lästig, wenn man die Möglichkeiten vor sich liegen hat, aber nicht einzusetzen in der Lage ist. Zumal der Titel ja ein PC-Port ist, wo im Original - mit der Mouse - gepointet wird.
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Grafisch ist alles in Butter. Alles ist schön bunt, super animiert, Glitches gibt's auch keine. Beim Sound ist es genauso: Gut produziert, einiges regt zum leisen Mitdüdeln an, drängt sich aber nie in den Vordergrund, sodass man nicht vom Gameplay oder den Dialogen abgelenkt wird. Die Sprecher/innen sind 50:50. Da gibt's häufig echte Glanzleistungen, manchmal aber auch nur eher zweckmäßige Einsätze. Was leider auch oft deutlich zu hören ist, ist, dass geixt wurde. Das lässt sich bei so wahnsinnig viel Text vermutlich nicht vermeiden, aber dennoch fällt es häufig auf.
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FAZIT
Wie ich bereits erklärte: The Book of Unwritten Tales 2 ist meiner Meinung nach eher des gelungenen Humors wegen zu empfehlen, denn die Rätsellösungen sind oft sehr naheliegend und daher auf Dauer etwas lästig. Die Steuerung, wenn auch soweit in Ordnung, hätte man außerdem zumindest optional an die Touch- und/oder Point-Fähigkeiten der Hardware anpassen sollen - ja... sogar müssen!
Jörg Singleplayer: 74%

Verfasst von Jörg am 11.07.2016,
bemustert durch THQ Nordic
für bis zu 1 Person/en
Release am 09.06.2016