Cover: TerrariaTerraria ist schwer zu erklären, denn im Grunde bietet es eine Palette von praktisch unendlichen Möglichkeiten; und von vielen Genres ist etwas dabei: Jump'n'Run, RPG, Lebenssimulation, Aufbausimulation, Erkunden, Strategie... Es ist wirklich nicht leicht zu erklären, was man in Terraria alles anstellen kann! Für diejenigen, denen allerdings Minecraft ein Begriff ist, ist die Erklärung leicht: Terraria ist simpel formuliert Minecraft in 2D-Seitenansicht. Wo allerdings der Fokus von Minecraft eher auf Erforschung und Rohstoffabbau liegt, liegt er bei Terraria eher beim Bekämpfen von Monstern und dem Erstellen von immer besseren Waffen und Werkzeugen.

Dabei sollte man sich vom 16-Bit-Look keineswegs täuschen lassen und glauben, dass dies ein kleines Spiel mit einer Handvoll Level wäre, das an Simplizität nicht zu übertreffen wäre. Das Gegenteil ist der Fall, denn Terraria bietet kein Spielziel im eigentlichen Sinne: Man könnte 50 Jahre Terraria spielen und doch nicht an ein Ende gelangen, oder ein Spielziel erreichen. Warum? Terraria hat kein Spielziel! Man setzt es sich höchstens selbst.

Die vordergründige Aufgabe, wenn man so will, ist: "Gestalte Dir die Welt vollkommen so, wie sie Dir gefällt!" So baut man Metalle, Holz, Sand, Erde und vieles mehr ab, gräbt sich dabei tief in die Erde oder mitten durch einen großen Hügel, fällt Bäume, errichtet Häuser, schreinert Möbel, aber auch Werkbanken, Schmelzöfen und und und... Was immer wir bauen, es erfüllt (meistens) einen Zweck, der uns ermöglicht, noch mehr zu bauen, noch mehr und noch schneller zu erkunden, graben, fällen...
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Aber, wie eingangs erwähnt, das Kämpfen gegen Monster ist wichtig. Allerdings sind die Kämpfe eher rudimentär gehalten. Wir wählen zum Beispiel das Schwert als Waffe aus, stellen uns dem Feind, stellen uns davor und schwingen kräftig mit Schwert, hin und wieder weichen wir aus, springen auf einen Vorsprung, warten auf einen günstigen Moment, und greifen wieder an.
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So werden wir immer stärker, sammeln immer mehr Fähigkeiten und immer mehr Rohstoffe an, bauen immer stärkere Waffen, immer haltbarere Rüstungen, immer bessere Werkzeuge, immer größere Häuser, immer bessere Hilfsmittel, um daraus letzten Endes immer wieder neue Waffen, Werkzeuge, Häuser und so weiter zu erschaffen...
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Allerdings ist dies mit einer einigermaßen steilen Lernkurve verbunden. Ich kannte Terraria bis zur ersten Spielerfahrung auf dem 3DS nur als Namen; ich hatte vorher nie Let's Plays gesehen oder Rezensionen dazu gelesen. Deshalb wusste ich vorher nicht, was mich erwartet, und entsprechend erschlagen war ich zunächst von all den Möglichkeiten und Menüs, all den Fähigkeiten und den abermals neuen Fähigkeiten, wenn man dieses erlernte, man jenes erlangte, man dieses erschuf, oder man jenes erbaute... Es ist darum wirklich notwendig, dass man sich vorerst 1-2 Kennenlern-Stunden im Tutorial-Modus genehmigt. Das Tutorial erklärt einigermaßen verständlich, was wie funktioniert und bringt einem so auch nahe, wie man sich in den Menüs zurechtfindet, was wozu da ist und was man wo warum anwenden muss. Man sitzt da, fällt zwar Bäume, sammelt jede Menge Holz, erntet Erze und all das, überall sieht man Icons und Zahlen daran, die immer mehr und mehr steigen, hier und dort eine Fackel, die Landschaft verändert sich peu a peu - aber was genau tue ich hier eigentlich? Warum tue ich es? Was ist das Ziel? Wen muss ich besiegen? Was muss ich finden oder erbauen? Wen oder was muss ich letztendlich erlösen oder retten?
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Ohne das Tutorial hätte ich jedenfalls irgendwann einfach aufgegeben, ganz ehrlich... Denn die Anleitung gibt zwar mit vielen Worten ungefähr wieder, was in etwa in Terraria passiert, aber so ganz genau erklärt wird es eigentlich nicht. Schon gar nicht, wenn man wissen will: "Wie baue ich einen Schmelzofen?" oder "Wie baue ich ein Haus?"
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TECHNIK
Erstaunlicherweise funktioniert Terraria auf dem 3DS sehr gut. Ich hätte im Vorfeld eigentlich erwartet, dass die Screens zu klein wären oder es zu wenig Buttons gäbe, aber das Entwickler-Team hat es sehr gut hinbekommen, Circle Pad, Steuerkreuz, Buttons und Touchscreen sinnvoll zu belegen, und wenn man sich eine kleine Weile eingearbeitet hat, benutzt man alle Elemente bald völlig intuitiv. Egal, ob man läuft und springt, kämpft, baut, gräbt, hackt... Hätte ich wirklich nicht gedacht, aber - nach einer kleinen Weile der Eingewöhnung! - klappt das alles wirklich super.
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Grafik und Sound sind, wenn auch mit voller Absicht, eher zweckmäßig und simpel gehalten, passen aber gut zusammen und ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Außerdem ist die Grafik sehr kontrastreich und recht farbenfroh, und der Sound hat einige Akzente, die man gern mal nebenher mittüdelt.
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Auf dem oberen Bildschirm findet sozusagen immer die Action statt, man sieht seinen Charakter und den Welt-Ausschnitt, in dem er sich gerade befindet. Allerdings ist die Welt riesig; wirklich riesig. Man kann in alle Himmelsrichtungen graben und/oder emporbauen, hier abtragen, dort neu aufschichten...!
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Und sollte man doch einmal das Gefühl haben, in seiner Welt nicht mehr so recht voranzukommen, oder man hat sich irgendwo verbaut oder sowas, dann wählt man entweder einen anderen der drei Spielstands-Slots aus und startet neu, und bekommt so auch immer wieder eine komplett neue Ausgangs-Welt generiert, oder man löscht seinen Spielstand und startet von vorn.
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Auf dem unteren Screen ist das zu sehen, was man geade zu sehen wünscht. Man kann etwa einen Zoom darstellen lassen, der dabei hilft, besser zu erkennen, was man gerade wo baut und so gewissermaßen pixelgenau agieren oder Details erkennen. Oder man kann sich durch die Menüs navigieren, das Inventar verwalten, neue Dinge aus vorhandenen Dingen erschaffen und so weiter und so weiter.
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Ebenfalls in Terraria integriert ist ein lokaler Mehrspieler-Modus für bis zu 4 Personen gleichzeitig. Hier spielen dann alle in derselben Welt, wobei Spieler/in 1 das Spiel erstellen muss, also quasi den Server macht, und die Anderen treten dann bei - müssen dafür aber das Spiel selbst besitzen; es gibt also keine Download-Play- oder Online-Funktionalität. Der Multiplayer bietet dieselbe Spielerfahrung wie der Einzelspieler, doch kommt etwas mehr Spaß auf, weil eben alle Spieler/innen innerhalb derselben Welt agieren und sich auf Wunsch auch gegenseitig bekämpfen können.
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FAZIT
Terraria ist ein netter Titel, keine Frage. Ich muss aber trotz des eher positiven Gesamteindrucks zugeben, dass ich nach nun 15, 16 Stunden Spielzeit irgendwie keine Motivation mehr habe, weiterzuspielen. Ich bin nicht der Typ Spieler, der gern ein Bild malt und immer weiter und weiter daran malt! Ich bin eher der Typ Spieler, der auf einem fertigen Bild die Fehler sucht und dafür Punkte bekommt, oder derjenige Typ Spieler, der geraubte Bilder wiederbeschaffen muss und sich eine Taktik dafür zurechtlegt, um am Ende die Mission mit bestmöglicher Bewertung abzuschließen...
Jörg Singleplayer: 70%
Multiplayer: 70%


Verfasst von Jörg am 21.12.2015,
bemustert durch 505 Games
für bis zu 4 Person/en
Release am 10.12.2015