DIREKT LOSSo simpel der Name ist, so korrekt ist er. "Tennis" für den Game Boy bietet Tennis. Nicht mehr, nicht weniger. Keine Erfahrungspunkte, um den eigenen Charakter zu leveln, keinen Story-Mode, kein virtuelles Geld, um sich bessere Ausrüstung zu kaufen, keine Auswahl aus verschiedenen Charakteren, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben, keine geheimen Boni, die man durch gutes Spielen freischalten kann.
So startet Ihr also "Tennis", wählt dann auch schon direkt zwischen dem Einzel- oder dem Zweispieler-Modus, bestimmt im Einzelspieler die Spielstärke der CPU, und dann geht's auch direkt los. Im Zweispieler-Modus - den auf dem 3DS _NICHT_ gibt! - bestimmt natürlich Euer Gegenüber durch dessen Erfahrung, wie schwierig es für Euch ist, zu gewinnen. Im Einzelspieler wählt Ihr aus vier Stufen aus, die sich vorallem aber in den Spielgeschwindigkeit differenzieren. Auf Stufe 1 ist das Ganze doch ziemlich gemächlich, wohingegen auf Stufe 4 der Ball sehr flott über den Court saust.
Gespielt wird immer in 2-aus-3-Sätzen-Matches, das heisst, wer zuerst seinen zweiten Satz gewonnen hat, hat auch das Spiel gewonnen. Dabei wird dann nötigenfalls auch bis zum Tiebreak gespielt und dieser, sollte es auch hier nicht anders gehen, solange hinausgezögert, bis dort (also im Tiebreak) jemand mit zwei Punkten führt.
IM ERNSTTja, und das war's auch wirklich schon. Im Ernst! Keine Tennis-Doppel, keine Auswahl, ob man vielleicht auch mal nur einen einzigen, oder man vielleicht auch bis zu 10 Sätze spielen will. Ebenso gibt es keinen Turnier-Modus. Ihr habt die CPU mit 2 Sätzen besiegt? Dann landet Ihr am Anfang und könnt bei Bedarf einfach nochmal gegen sie spielen - egal, ob auf derselben oder einer anderen Schwierigkeitsstufe.
Allerdings ist die Steuerung wirklich gelungen. Mit dem Steuerkreuz bewegt Ihr Eure Figur und mit A und B schlägt Ihr mit dem Schläger zu. A macht schnelle und/oder flache Bälle, B sorgt für langsame und/oder hohe Bälle. Das ist so simpel, dass man es sofort versteht und auch rasch dazu übergeht, die Richtung, in die der Ball geschlagen werden soll, ebenfalls mit dem Steuerkreuz zu bestimmen und so dann baldige Erfolge feiert.
Doch hat diese Sache auch einen Pferdefuss: wenn man das Spiel verstanden und die Schwächen und Spielweise der CPU durchschaut hat, spielt man "Tennis" mit verbundenen Augen und gewinnt jedes Mal ohne große Probleme mit 6-0 und 6-0, auch auf Stufe 4. Das passiert zwar nicht am ersten Tag, aber es passiert relativ bald.
TECHNIKDie Grafik ist zwar nicht gerade nur zweckmäßig gehalten, aber mehr als dass man alles voneinander unterscheiden kann, ist es auch wieder nicht. Selbiges gilt für den Sound. Eine nette Melodie, die in einer Dauerschleife durchläuft, ein bisschen Publikumsgeklatsche nach einem Punkt und das Plock-Geräusch, wenn der Schläger den Ball trifft... Echt ganz ok, reisst aber nicht vom Hocker.
FAZIT"Tennis" ist, für eines der allerersten Game-Boy-Spiele überhaupt, erstaunlich gut konzipiert, was das Gameplay angeht. Denn es darf nicht vergessen werden, dass wir uns hier Ende der 80er Jahre befinden, und da waren Hard- und Software eben noch ziemlich simpel gehalten. Und solange, wie man die CPU noch nicht durchschaut hat, hat man auch seine Freude an "Tennis". Dann aber ödet es an, weil man auf dem 3DS eben leider nicht gegen Freunde im 2-Spieler-Modus antreten kann.