Cover: Teenage Mutant Ninja TurtlesLeonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo sind keine historischen Persönlichkeiten, auch wenn es die Namen vermuten lassen. Nein, hier handelt es sich um die Teenage Mutant Ninja Turtles, die ebenso TMNT abgekürzt werden. Die mutierten Schildkröten hatten 1984 ihren ersten Auftritt in einem US-Comic. Dank ihrer zunehmenden Beliebtheit bekamen die Fans nicht nur Merchandise Artikel, sondern auch eine Trickfilmserie. Doch wenn etwas so einen großen Erfolg aufweisen kann, wie die Teenage Mutant Ninja Turtles, darf auch das passende Videospiel nicht fehlen. Fünf Jahre nach ihrem Debüt erschien endlich das gleichnamige Videospiel und ließ die Fans in die Rollen der Schildkröten schlüpfen.

Dabei bedient sich das erste Videospiel der TMNT keiner großen Hauptstory, sondern ist in kleinere Episoden unterteilt. So rettet ihr die Nachrichtensprecherin April O' Neil, entschärft Bomben im tiefen Gewässer, oder tretet eurem Erzfeind Schredder gegenüber.

Beginnen tut das aktionsreiche Abenteuer auf der Oberwelt, die aus der Vogelperspektive begutachtet werden kann. Das Ganze wirkt wie eine große Karte, auf dener man von Gebäuden umschlossen ist. Um den Weg fortsetzen zu können, begeht ihr die Kanalisation, die über ein schwarzes Loch gekennzeichnet ist. Nun beginnt das Spielgeschehen rund um eure Helden in 2D. Dabei übernehmt ihr die Rolle eines beliebigen Turtles. Je nach Wunsch oder Bedarf kann dieser auch jederzeit gegen einen seiner Turtle-Kollegen ausgetauscht werden. Dazu muss lediglich in das Pausenmenü gewechselt werden. Gerade wenn die Energieanzeige sich dem Ende neigt, ist ein Kameraden-Wechsel die einfachste Lösung.
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Ein Ninja ohne Waffen ist kein Ninja
Um aber nicht leichte Beute für gegnerischen Truppen zu sein, weiss sich so ein Ninja Turtle dankt Ninjutsu und eigener Waffe zu verteidigen. Dabei kommen auch die unterschiedlich Charaktere zum Einsatz, denn jede Schildkröte zeichnet sich nicht nur durch seine Maskenfarbe aus, sondern bietet auch eine spezielle Waffe. So kämpft Leonardo mit seinen starken Katana-Schwertern, Donatello nutzt seinem langen Bo für Distanzangriffe, Michelangelo führt zwei flinke Nunchucks mit sich und Raphael hat seine beiden handlichen Sais, um sich zu verteidigen. Zu dem Standard-Arsenal gibt es noch Bumerangs und Wurfsterne in den einzelnen 2D Bereichen zu finden. Diese sind in ihrer Anzahl aber leider begrenzt, daher sollte man sparsam damit umgehen.
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Natürlich gehört zu einem Titel wie diesem der ein oder andere skurrile Gegner. Dabei fällt aber gleich ins Auge, dass diese nicht authentisch mit der Comic- oder Trickfilmserie sind - Steingolems und Kettensäge-Schlächter sind zumindest mir nicht bekannt. Hin und wieder kreuzen zumindest noch Fuss-Soldaten euren Weg und verleihen dem Spiel noch ein wenig Turtle-Feeling. Zu den wenig bekannten Gestalten die sich unseren Turtles in den den Weg stellen, kommen noch Endbosse hinzu. Dabei handelt es sich beispielsweise um Bebop und Rocksteady, die ebenso der Trickfilmvorlage entsprungen sind.
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Turtle-Power???
Mit Waffe im Gepäck und klarem Ziel vor Augen, setzt ihr euren Weg fort. Die Gegner, auf die ihr dabei trefft, kommen gerne in größeren Gruppen auf euch zu. Dabei ist sind deren Anzahl und Verteilung nicht immer fair. Zwar kann man sich gerne hinter Kisten verstecken, die Angriffe selbst können aber selten aus der schützenden Position heraus getätigt werden. Da kann man von Glück reden, dass die Feinde, egal ob auf dem Boden, oder aus der Luft, mit einer gering-intelligenten KI bestückt sind. Wenn trotzdem manch unfaire Situation zu euren Ungunsten ausgeht und auch kein rettendes Stück Pizza (stellt Lebsnenergie wieder her) in Sicht ist, dann kommt man eventuell nicht drum herum, einen Turtle zu opfern. Doch im Verlaufe des Spieles sind diese an gewissen Orten und gefesselter Position wiederzufinden. Eine einfache Berührung reicht dann aus, sie wieder ins Team aufzunehmen.
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Und eines muss man dem Spiel lassen, es gibt sich sehr viel Mühe, den Spieler bei Laune zu halten. Das zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Missionen sehr abwechslungsreich gestaltet sind. So kämpft ihr euch nicht nur durch die Kanalisation oder taucht in tiefen Gewässern herum, auch eurer Turtles-Bus möchte durch die engen Straßen gesteuert werden. Das ganze darf in einer angenehmen Grafik genossen werden, die gerade in den 2D-Passagen wundervoll in Szene gesetzt wurde. Den Sound möchte ich allerdings gerade mal etwas mehr als durchschnittlich bezeichnen.
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Meine Meinung
Das ganze Spiel fordert euch bis zur letzten Minute und verlangt zudem einiges an Taktik und Geschick. Je nach können darf mit einer Spielzeit von 2-4 Stunden gerechnet werden, darum finde ich den ersten Konsolen-Auftritt der TMNT recht gelungen.
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Sicher weisst das Spiel einige schwächten auf, die gerade vermehrt bei den Gegenspielern zu finden sind. Aber der optische Eindruck und die abwechslungsreichen Level wiegen dieses Manko wieder auf. Viel kann man dem Spiel also wirklich nicht vorwerfen und für 6 Euro bekommt man ein nettes Gameplay, an dem sich nicht nur Fans der Serie erfreuen können.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 77%

Verfasst von «Zuckerbrot» am 21.08.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 17.08.1989