Cover: Swords & Soldiers II: ShawarmageddonAUTARK
Nachdem vor Kurzem erst Swords & Soldiers erschien, folgt gleich darauf Swords & Soldiers II: Shawarmageddon. Die Unterschiede zum Erstling sind, sofern es das Tower-Defense-meets-Echtzeitstrategie-Gameplay betrifft, marginal. Wieder müssen wir uns von links nach rechts zur Basis des Gegners durchackern, indem wir Gold farmen und daraus Einheiten erstellen. Die Einheiten agieren dann völlig autark, laufen schnurstracks in Richtung gegnerischer Basis und dreschen auf alles ein, was sich ihnen in den Weg stellt... Alle Mechaniken bleiben also unverändert, wurden aber verfeinert und eine Spur besser ausbalanciert. So werden drei Völker geboten: Wikinger, Dämonen (inklusive Skeletten, Untoten und so weiter) und Perser.

Alle drei Fraktionen spielen sich gleich, bringen aber unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Die Dämonen können in Überzahl auftreten, dafür ist eine einzelne Einheit zumeist eher relativ schwach. Die Perser können das Gegenüber richtiggehend mürbe machen, mit ihren in der Luft schwebenden Fakiren, oder sich tarnenden Einheiten, die man erst sieht, wenn sie direkt vor einem stehen. Die Wikinger dagegen sind vor allem stark und kräftig und haben auch zwei, drei Einheiten, die mit einem Hieb mehreren Einheiten gleichzeitig schaden können.

Neben diesen zentralen Unterschieden bieten alle Völker aber auch unterschiedliche Strategiepools. Denn jede enthaltene Einheit ist für sich meistens einzigartig, das heißt, eine Einheit wie den Highlander gibt es nur bei den Wikingern, ein entsprechendes Gegenstück bieten Perser und Dämonen nicht. Insgesamt ist die Einheitenvielfalt eine große Stärke, und abseits der Einzelspielermissionen kann man sich seine Wunschtruppe aus dem Gesamtpool der Einheiten zusammenpuzzeln, wenn man nicht einfach die Standardeinheitenkonfiguration haben möchte. Auch die Art und Weise, wie beispielsweise Mana oder Lebensenergie der eigenen Einheiten wiederhergestellt wird, ist jeweils anders, aber gleichzeitig gibt es für viele Dinge immer mehrere Wege. Die Wikinger etwa bieten Köche, die hinter den anderen Einheiten herlaufen und sie mit Essen bewerfen, wenn sie Schaden nehmen, was ihre Lebensenergie regeneriert, aber man kann auch einen Heilzauber wirken, sofern gerade Mana übrig ist.
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KAMPAGNE
Der Vorgänger Swords & Soldiers bot 4 Völker mit je 10 Einzelspielermissionen, hier ist es eine große Kampagne mit insgesamt 30 Missionen, bei der die Einheiten der Völker sich vermischen. Obwohl man selbst also im Kern immer die Wikinger spielt, gesellen sich, durch eine nebenher erzählte Geschichte plausibel gemacht, immer wieder Einheiten der Dämonen und Perser hinzu, sodass man alle Einheiten kennenlernen kann, sowohl was ihre Stärken, als auch, was ihre Schwächen anbelangt. Mögen es unter dem Strich 10 Missionen weniger sein, bietet aber jede Mission je drei Achievements, die erreichbar sind: 1) Mission abschließen. 2) Eine Bonusanforderung, wie etwa, Einheit X nicht zu verwenden oder mindestens Goldmenge Y geschürft zu haben. 3) Ein vorgegebenes Zeitlimit, innerhalb welchem man die Mission meistern muss. So ist der Wiederspielwert recht groß, denn alle drei Anforderungen einzusacken, ist gerade bei späteren Aufgaben eine knackige Angelegenheit - im Besonderen das Zeitlimit zu meistern.
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Witzig ist auch die Geschichte, die um die Einzelspielermissionen herumgestrickt wurde; sehr unterhaltsam. Lediglich, wenn mitten im Gefecht plötzlich Texttafeln erscheinen, die nicht wegdrückbar sind, sondern nach einigen Sekunden von allein verschwindet, kann es schon mal ärgerlich werden, wenn dadurch gerade notwendige Bildbereiche überdeckt werden, denn die Action geht währenddessen ja weiter. Dennoch macht die gut 15 Stunden andauernde Kampagne großen Spaß und verlangt immer wieder neue Ideen, wie man am besten vorgehen sollte - obgleich einige Missionen wirklich knallhart sind und gleich von Anfang derartig großen Druck machen, dass man dem kaum standhalten kann. Auch habe mich bei einigen Missionen geärgert, als ich nach langem Gezeter und nur noch knappem Ressourcenvorrat doch irgendwie den Gegner bezwingen konnte, nur um dann zu erfahren, dass das nur die eine Hälfte war - und es geht nahtlos in die zweite über. Mit andern Worten: Die Mission geht noch weiter - und natürlich kriegt man jetzt erstmal wieder die Nase verbeult, denn man rechnete ja nicht damit und hat sich darum nicht vorbereitet.
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Zwei Minispiele werden ebenfalls geboten. Eines handelt davon, dass mitten auf dem Feld ein Schaf steht, das nicht von den Gegnern erwischt werden darf. Diese kommen von rechts und links ins Bild und laufen auf das Schaf zu. Wir müssen die Gegner nun mit Blitzen niederstrecken. Dumm nur, dass es mit jedem Blitz hektischer und hektischer wird, und nicht selten ist die Runde irgendwann vorbei, weil man selbst das Schaf erwischte. Am Ende wird dann natürlich festgehalten, wieviele Punkte man sammeln konnte, welche dann in die offizielle Onlinehighscoreladder eingetragen wird. Im anderen Minispiel st man als prügelstarker Wikingerheld unterwegs und muss herumstehende Gegner in die Luft kloppen. Gelingt es, diese beim Herunterfallen gleich wieder hochzubugsieren, gibt es einen Punktecombobonus. Und bekam man es hin, in einer Stufe ausreichend Punkte zu sammeln, darf man eine weitere Stufe spielen und so weiter. Wenn nicht, ist das Spiel vorbei und die erlangte Gesamtpunktzahl wird online in einer Liste vermerkt.
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MEHRSPIELER
Überhaupt ist "Online" bei Swords & Soldiers II: Shawarmageddon ein gutes Stichwort, denn was dem ersten Teil fehlte, bietet der zweite: Onlinepartien! Und diese laufen absolut rund und ohne Lags ab - zumindest bei all meinen bisherigen Sessions. Gespielt wird der ganz normal, also beide Seiten wählen ein Volk (oder lassen es per Zufall bestimmen), dann startet Spieler 1 links, Spieler 2 rechts - und auf geht's. Ein wenig schade finde ich allerdings, dass viele Runden häufig nur wenige Minuten dauern. Wenn es mal 5 Minuten werden, ist das schon viel, von 10 Minuten ganz zu schweigen.
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Im Kontrast dazu steht das lokale Spielen mit einem menschlichen oder computergesteuerten Gegner. Denn hier kann man nicht nur ebenfalls aus allen 3 Völkern wählen, sondern sich auch selbst seine möglichen Einheiten selbst zusammenstellen. Zugegeben, die Maps sind in bei beiden Modi relativ ähnlich strukturiert, aber bieten genug Weggabelungen und ausreichend taktische Abwechslung.
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TECHNIK
Insgesamt bedient sich Swords & Soldiers II: Shawarmageddon desselben Look and Feels wie sein Vorgänger. Die Grafik ist wunderbar, die Musiken sind es ebenfalls. Nichts clippt oder ruckelt, und die Stimmungen, wiedergegeben durch die Tracks, sind super. Ebenso wie die witzigen Soundeffekte oder Sprachsamples der Einheiten, wenn sie angreifen, erstellt werden oder dahinscheiden. An dieser Stelle also schon mal ein großes Lob!
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Die Steuerung ist, wie schon beim Erstling, zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem mit nur einem quergehaltenem Joy-Con. Aber nach wenigen Minuten sitzt das Konzept und es klappt alles sehr gut. Vor allem, weil man selbst eigentlich eher für das Ressourcenmanagement zuständig ist, denn die Einheiten agieren eben völlig selbstständig; abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen.
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FAZIT
Swords & Soldiers II: Shawarmageddon gefällt mir noch besser als der erste Teil. Es wurde an sovielem geschraubt, gerade an der Kampagne, wow! Dazu Online-Multiplayer und lokaler 2-Player. Bei Swords & Soldiers II: Shawarmageddon wird viel Abwechslung geboten.
Jörg Singleplayer: 84%
Multiplayer: 86%


Verfasst von Jörg am 03.03.2019,
bemustert durch Ronimo Games
für bis zu 2 Person/en
Release am 01.03.2019