Nachdem der König sein Land durch einen würdevollen Tod verlassen hat, machen sich seine Tochter und ihr Verlobter auf den Weg, um seinen Sarg in die Katakomben unterhalb seines Schlosses zu bringen, um ihn dort zu beerdigen. Gerade, als sie am Grab ankommen, das sie sich für den verstorbenen Adeligen ausgesucht hatten, taucht sein Geist auf und macht den beiden auf humorvolle Art und Weise klar, dass er etwas Besseres verdient hätte und sie deshalb tiefer in die Katakomben reisen müssen, um ihm ein Grab zu bieten, welches einem Mann des königlichen Geschlechts würdig ist.
Gameplay und SteuerungSobald man ein Level sowie den Eingang, von welchem aus man es betreten möchte, auf der simplen Weltkarte ausgesucht hat, beginnt man damit, in diesem 2D-Plattformer den Sarg des Blaublütigen durch Höhlenkomplexe zu bewegen und einen Ausgang zu finden. Man selbst spielt entweder die Prinzessin oder ihren Gatten, welche den Sarg schieben oder mit einem Seil ziehen können, was auch die primäre Art und Weise ist, um vertikale Distanzen zu überqueren. Die große Herausforderung dabei ist, die Physik des Kastens mit Rädern auszunutzen, um ihn über Schluchten und andere Hindernisse zu manövrieren, ohne sich zu weit von ihm zu entfernen, da man sonst zu einem der fair platzierten Checkpoints zurückgesetzt wird. Man kann mit jeder Höhle, die man betritt regelrecht spüren, wie die Angelegenheit anspruchsvoller wird und neue Ideen etabliert werden, wie Ebenen, über die sich nur der Sarg beziehungsweise der Charakter bewegen kann oder Sprungflächen, die wie Trampoline agieren.
Während seiner Reisen in dem tiefen Untergrund hat man noch die Gelegenheit, Edelsteine zu sammeln, mit denen man in einem Geschäft an der Oberfläche seine Gadgets verbessern kann, die einem wiederum helfen, sich Gegnern entgegenzusetzen. Zwar haben feindlich gesinnte Kreaturen nicht die Möglichkeit, den Helden zu schaden, jedoch wollen sie einem jene Edelsteine rauben und in ihre Nester verschwinden. Abseits dessen besteht noch die Möglichkeit Kristalle, die deutlich wertvoller als alle anderen sind, und Blaupausen zu finden, die einem die Möglichkeit geben, neue sowie optionale Upgrades zu konstruieren, um einem dieses 7 bis 10 Stunden lange Abenteuer deutlich angenehmer gestalten zu lassen.
Es kann durchaus sein, dass man sich, an späteren Abschnitten des Abenteuers, weit über 20 Minuten in den einzelnen Abschnitten der Katakomben aufhalten wird, was allein stellenweise etwas langwierig erscheinen kann, aber mit einem zweiten Spieler auf der gleichen Couch zu einem ausgesprochen spaßigem Erlebnis wird. Tatsächlich ist es so, dass Super Chariot zwar auch allein spielbar ist und Spaß macht, aber offensichtlich für zwei Leute konzipiert wurde, was sich schon allein dadurch auszeichnet, dass man bestimmte Schätze allein nicht erhalten kann. Sobald der Kumpane seinen Controller registriert, kann er sofort an dieser ungewöhnlichen Escortmission teilnehmen und mit seinem Partner zu kooperieren, um den Sarg sicher zum perfekten Grab zu bringen.
Die spielbaren Figuren steuern sich beide identisch, was bedeutet, dass man sie mit dem Stick bewegen, mit A springen und mit X angreifen lassen kann, um Monster zu vertreiben. Die oben angesprochenen Gadgets, wie beispielsweise ein Schutzschild, lassen sich durch einen Druck auf die Y-Taste aktivieren und können nur vor dem Betreten eines Levels ausgetauscht werden. Nichtsdestotrotz ist ZR mit Abstand der wichtigste Knopf, da damit ein Seil aktiviert wird, wenn man sich nah genug an einem der Räder des Sargs befindet. Je nach Situation kann dieses Utensil genutzt werden, um Geschwindigkeit aufzubauen, den Behälter einfach zu ziehen oder selbst über Abgründe zu kommen, da man sich an dem Seil festhält, um nicht zu fallen. Sollte man dies doch tun, kann man die B-Taste für einige Sekunden gedrückt halten, um zum letzten Checkpoint zurückgesetzt zu werden und es einfach erneut zu versuchen.
Ästhetik und TechnikRein technisch gesehen ist Super Chariot ein sehr solider Titel, da er jederzeit flüssig läuft, sehr kurze Ladezeiten hat und alle Gameplay-Features so funktionieren, wie sie es sollten. Dazu bietet es eine bunte Optik, mit schönen, aber manchmal etwas zu dunklen Hintergründen und niedlichen Charakterdesigns. Interessant ist dabei, wie verschiedene Ebenen in der Tiefe ihre eigenen Themen haben, beispielsweise Eis- oder Lavawelten, um sie ein wenig voneinander zu differenzieren.
Das Highlight der gesamten Präsentation stellt jedoch der Geist des Königs selbst dar, da er zum einen wirklich passend vertont wurde und zu eigentlich jeder Situationen amüsante sowie stellenweise sarkastische Sprüche parat hat, um einem auf spielerische Weise zu vermitteln, in was für einer Situation man sich derzeit befindet. Speziell seine Kommentare zu den verschiedenen Gräbern, die ihm angeboten werden und die Reaktion seiner Tochter sowie ihres Verlobten sind sehr humorvoll, da sie irgendwann beide ganz genau wissen, was sie erwartet. Abgesehen von der fantastischen Sprachausgabe gibt es noch Musikstücke, die Untertagen gespielt wird, aber nicht der Rede wert ist, da sie eher zur Untermalung der Umgebung dient als alles andere.
FazitAllein ist Super Chariot zwar ein spaßiges Abenteuer, das Geschicklichkeit erfordert und sich zum Ende hin ziemlich streckt, aber mit einem weiteren Spieler wird es zu einem der besten kooperativen Erlebnisse, die es bisher auf der Switch gibt. Schade nur, dass es keinen Online-Mehrspieler bietet, um es mit Freunden, die nicht auf derselben Couch sitzen, genießen können.