Cover: StarTropicsTHE LEGEND OF DR. J: THE ADVENTURES OF MIKE
Mike Jones möchte seinen Onkel besuchen. Diesen bekannten Archäologen kann Mike aber nicht vorfinden, als er auf C-Island eintrifft. Dr. J ist offenbar von Aliens entführt worden, wie Mike schnell heraus findet. Was tut Ihr? Natürlich in die Rolle von Mikey hüpfen und der Sache auf den Grund gehen um Onkel Dr. J finden, was denn sonst!? :)

Das Gameplay erinnert oft stark an eine Mischung aus Zelda 1 und Zelda 2 (beide für das NES): Ihr versucht, Mikey durch die insgesamt 8 Kapitel des Spieles zu lotsen. Dabei unterscheidet das Spiel in zwei Ansichten, die zum einen an die Oberwelt aus Zelda 2 erinnert, und zum anderen an die Dungeons aus Zelda 1. Darüber hinaus hat Mikey, wie auch der gute, alte Link, eine Lebensenergie, die durch Herzchen symbolisiert wird, und die natürlich mit der Zeit mehr und mehr werden. Dasselbe gilt für diverse Items, die Ihr einsetzen müsst: Es werden nach und nach mehr...

GEGEN MONOTONIE
Und das ist auch bitter nötig, denn den richtigen Weg durch jedes der 8 Kapitel zu finden, steht an oberster Stelle. Und Ihr ahnt es sicherlich: Ein ordentliches Kapitel ist nichts ohne einen schönen Endboss, der Euch das Leben schwer machen will! :) Ausserdem trefft Ihr freilich auch auf haufenweise "normale" Gegner, wie z.B. Feldermäuse, Ratten oder Zombies, die Ihr witziger Weise alle mit einem Jojo aus dem Wege pfeffert.
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Damit das auf Dauer nicht zu monoton wird, werden die Gegner später schwerer zu besiegen und bedürfen hin und wieder einem besonderen Schlagwerkzeug, sodass Ihr dann statt des Jojos auch mal einen Baseballschläger oder Ninjasterne benutzt; allerdings ist der Gebrauch stark limitiert, weshalb Ihr es vermeiden solltet, wie wild um Euch zu schlagen - denn sonst habt Ihr wieder nur das Jojo. :)
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20 LEBEN FÜR EIN KAPITEL
Und was wäre ein Zelda-like Game, wenn es nicht tonnenweise Fallen, kleine Puzzle, geheime Schalter oder Spezialgänge böte? Genau, gar nichts. Und weil das so ist, müsst Ihr nicht nur Eure Reflexe und Fingerfertigkeit unter Beweis stellen, sondern auch Euren Grips, um die immer komplexer werdenden Areale zu meistern. Anfänglich ist der Schwierigkeitsgrad dabei übrigens noch recht simpel und macht Euch mit dem Gameplay vertraut, doch nach etwa dem ersten Viertel der Spielzeit habt Ihr einigen Grund, hin und wieder mal Eure Fähigkeiten in Frage zu stellen, weil Ihr es einfach nicht packt.
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Um StarTropics nicht am Stück absolvieren zu müssen, speichert es jedes Mal automatisch den Spielstand ab, wenn Ihr von einem Abschnitt in den nächsten wechselt, und für jeden Abschnitt habt Ihr drei Leben. Verliert Ihr eines der Leben, fangt Ihr bei Eurem letzten Rücksetzpunkt von vorn an. Habt Ihr all Eure Leben verloren, müsst Ihr den letzten Spielstand laden.
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Denkt jetzt bitte nur nicht, dass das Spiel dadurch, dass es selbst andauernd seinen Fortschritt speichert, eine leicht zu knackende Nuss sei! Ab und zu verballerte ich insgesamt locker 15 oder 20 Leben für ein Kapitel. Jedoch nicht, weil das Spiel unfair wäre, sondern weil es einfach verdammt fordernd ist.
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FAZIT
Ich weiss, StarTropics ist nicht wirklich wie ein Zelda-Game und hat auch viele eigene Elemente - so kann Mikey z.B. springen -, doch irgendwie muss ich ja denjenigen unter Euch, die sich unter StarTropics nichts vorstellen können, erklären, wie sich das Spiel spielt! :) ...und das Gameplay ist nun mal recht ähnlich.
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An die Brillianz eines Zelda langt StarTropics jedoch nicht ganz ran, das muss ich fairerweise einwerfen, denn dafür verläuft es mir zu linear. Die Rätsel sind meistens auch recht offensichtlich und hin und wieder muss man mit ALLEN Personen sprechen, bevor es weiter geht. Und die reine Durchspielzeit liegt bei nur grob 5-6 Stunden; zuzüglich 2-3 Stunden für Fehlversuche und dergleichen.
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Doch das soll nicht bedeuten, dass StarTropics mir keinen Spaß gemacht hätte; ganz im Gegenteil, ich hab mich sauwohl gefühlt und wurde, wie es damals üblich war, stark gefordert, aber nicht überfordert, bekam einen hübschen Soundtrack bei einer - für NES-Verhältnisse! - echt guten Grafik geliefert, und hatte am Ende das Gefühl, dass ich immer noch wie ein Profi zocken kann, wenn's drauf ankommt! :)
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Für Retrofans wie mich ist StarTropics echt ein schönes Stück Software. Wer einem "Zelda im Inselstyle" und dem urigen NES-Charme einiges abgewinnen kann, sollte sich und seine Wii, oder natürlich sein NES, mit diesem Titel beglücken.
Jörg Singleplayer: 76%

Verfasst von Jörg am 04.09.2015,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 20.08.1992