TUTORIAL SEI DANKIn Form einen blauen Punktes, der euren Trainer darstellt, erklärt Nintendo euch zunächst Schritt für Schritt, was man alles braucht, um auf der Switch nach dem Sandbaukasten-System ein Spiel zu entwerfen. Diese Tutorials sind in 5 unterschiedliche Spiele unterteilt, die ihr nach und nach programmieren werdet. Zugleich fällt auf, dass ihr kaum mit irgendwelchem Programmiercode, Compiler, Assembler oder sonstigem Zeug zu tun haben werdet, sondern alles wird visuell dargestellt.
Man fühlt sich wie in der Muppet Show der Spieleprogrammierung. Jeder Schritt wird seeeeeehr - und ich meine seeeeeeehr! - deutlich erklärt. Für mich ist das manchmal sogar ein Tick zu viel, auch wenn ich verstehen kann, wieso siees getan wird. An manchen Stellen hätte ich mir diese logischen Schritte oder Anmerkungen lieber etwas weniger gewünscht, um etwas schneller voranzukommen, wenn ich es doch bereits verstanden habe. Zu Beginn muss euch jedoch klar sein, dass ihr die ersten beiden Tutorials machen MÜSST, bevor ihr überhaupt selbst Hand an freien Kreationen anlegen, bzw. Level von anderen herunterladen könnt.
GANZ SCHÖN VIEL DABEIDie Auswahl an Möglichkeiten ist sowohl reichlich, als auch begrenzt. So könnt ihr Objekte erstellen, ihre Funktionen verändern, wie zerstörbar, zerstörend, Erscheinungsintervall, Farbe, Größe und so weiter und so fort.
Andererseits gibt es keine Möglichkeit, eigene Bilder zu importieren, Musikstücke zu nutzen oder andere externe Quellen einzubinden. Außer Maus und Tastatur, wenn jemand dies nutzen möchte. Dennoch könnt ihr in-game eigene Hintergründe, Charaktere und dergleichen kreieren, mit dem integrierten Designtool.
Eurer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob ihr einen 2D-Puzzler, ein Jump'n'Run oder doch etwas aus der Egoperspektive machen wollt, einen Shooter, Adventure, Sport oder anderes: Ihr seid der Schlüssel zum Programmiererfolg.
Durch Eingang, Mitten, Ausgang und Objekten habt ihr Kategorien, um gewisse Programmierbausteine zu nutzen. Das klassische oder "If... ...else..."-Prinzip findet ihr natürlich auch hier wieder. So können Timer oder auch Sterbebildschirme gebaut werden, à la : Wenn Figur A zerstört wird, starte den Level neu. Dies wird einfach wieder durch Linien miteinander verbunden.
Je komplexer ihr euer Spiel baut, desto verrückter sieht dann die Progrogrammieroberfläche aus. Das könnte durchaus etwas unübersichtlich werden, da eben alles visuell durch Linien miteinander verbunden ist. Sowas ist in der Programmierung via richtigem Code vielleicht etwas strukturierter. Sorgt also dafür, dass ihr die einzelnen Elemente sinnvoll auf der Oberfläche verteilt.
Was jedoch etwas umständlich daher kommt, ist die Möglichkeit nach anderen Kreationen im Nintendo Spieleruniversum zu suchen. Ihr habt keine Vorauswahl, sondern müsst gezielt IDs eingeben, um die Spiele anderer Entwickler finden zu können. Somit bleibt euch nichts weiter übrig, als im Internet IDs in VIdeos, Bilder zu suchen, um deren Spiele spielen zu können.
GRAFIK UND SOUNDGenerell kann man sagen, dass ihr einen kunterbunten Baukasten erhaltet, der mit allerlei Liebe zum Detail gespickt wurde. Die Einheiten stellen sich vor, machen lustige Bewegungen und Grimassen. Der Programmierpart erstrahlt mit knalligen Farben und alles ist klar voneinander zu unterscheiden. Zumindest meistens, denn je mehr Elemente und Verbindungen zueinander, desto wuseliger wird das Gesamtwerk in der strukturierten Darstellung. Die Spielewelt ist daher sehr unterschiedlich gestaltet. Mal habt ihr es mit 2D-, mal mit 3D-Welten zu tun. Die Grafik ist glasklar und da es sich nicht um sonderlich aufwendige, hardwarehungrige State-of-the-art-Games handelt, läuft alles wunderbar.
Die Musikauswahl ist reichlich und sollte jeden Geschmack zumindest in etwa treffen können. Jede Programmiereinheit macht ihre Geräusche, mal tief, mal quietischig, und verbreitet dabei den typischen Nintendo-Charme. Hinzukommt, dass #t euch immer wieder lobt, wie gut ihr die einzelnen Lektionen gemeistert habt, was euch regelmäßig ein gutes Gefühl vermittelt.
FAZITWie auch Mario Maker, lebt Spielestudio von eurer Kreativität. Wer nicht so gut darin ist, sich eigene Spiele auszudenken oder eigene Ideen umzusetzen, hat immerhin die Möglichkeit, die tollen Tutorials zu nutzen oder Kreationen von anderen aus dem Internet zu spielen. Schade, wenn auch nachvollziehbar, ist, dass Spielestudio limitiert und limitierend ist: Ihr müsst mit dem arbeiten, was euch geboten wird. Denn so spaßig und lehrreich die Zeit mit Spielestudio ist, letztlich wirken alle Kreationen eher wie kleine, wenn auch feine, Techdemos und man wünscht sich bald, doch mehr erreichen zu können.