Nach einer wundervollen Hochzeit mit seiner Liebsten auf dem offenen Meer auf einem Floß zu treiben, ist vielleicht nicht jedermanns Wunsch, aber in diesen Fall genau das, was der frisch verheiratete Master Higgins und seine Ehefrau Tina wollten. Alles wäre so schön geworden, wenn nicht ein plötzlich auftauchender Sturm die beiden vom Floß gerissen und voneinander getrennt hätte. Damit jedoch noch nicht genug - als Higgins und Tina an einem Strand aufwachten und zur Besinnung kamen, litten beide unter einem erheblichem Gedächtnisverlust. Tina hatte ein wenig mehr Glück als Master Higgins. Auf der Insel Waku-Waku gelang sie schon sehr bald in ein Schloss, verliebte sich in dessen König und strebte eine Hochzeit mit ihm an. Doch die Freude auf die Hochzeit währte nicht lange, denn bevor es zur selbigen kommen konnte, wurde Tina von einem riesigen Greifvogel verschleppt. Gerade in diesem Moment erspähte Master Higgins den Greifvogel am Horizont und machte sich deshalb, nichtsahnend, dass just in diesem Moment seine Geliebte entführt wurde, auf zum Schloss.
Ein kleines InselabenteuerSo schlüpft man im Spiel also sogleich in die Rolle von Master Higgins, der sich zuerst einmal im Schloss umhören muss, um letztendlich seine Tina wiederzufinden. Der König schickt ihn daraufhin zu sechs verschiedenen Inseln, durch die sich der Protagonist kämpfen muss, um sich dem Bösen stellen zu können. Per Floß bewegt sich der Charakter dabei auf einer Weltkarte, sodass er von einer zur nächsten Insel gelangen kann. Dabei trifft er nicht selten auf Gegner im Wasser, die er mit ein paar gezielten Hieben erledigen muss, um an Geld oder Tränke zu gelangen. Auf der ersten Insel findet man sich sogleich in einem 2D-Level wieder, in dem man ebenfalls Gegnern eins auswischen und Rätsel lösen muss.
Gleich zu Beginn muss Master Higgins einen Schalter finden, der umgelegt spezielle Blöcke sichtbar macht, auf welche man dann raufklettern kann - ähnlich wie die in
Super Mario World. Von solchen Schaltern gibt es insgesamt 5, die auf die einzelnen Inseln verstreut sind. Recht schnell gelangt Higgins dann auch zu neuen Waffen, zuallererst einem Silberschwert, sodass er nicht länger auf seine Fäuste angewiesen ist. Neben verschiedenen Waffen, wie zum Beispiel Wurfwaffen, die den Gegner auch aus der Ferne schaden können oder Feuerwaffen, die gerade in eisigen Gebieten mächtig austeilen können, erhält Master Higgins während seiner Reise auch zunehmend neue Rüstungen, Schilder und Magieattacken, die er auf unterschiedliche Weise im Spiel nutzen kann. Diese lassen sich im Inventarbildschirm ausrüsten, in dem sich auch die Weltkarte begutachten lässt und man das Spiel speichern kann.
Absolviert Master Higgins eine Insel, indem er deren Endgegner besiegt, winkt ihm ein besonderer Stein, der ihm den Weg zu neuen Inseln öffnet. Auf der Weltkarte selbst gibt es allerdings nicht nur die 5 verbleibenden Inseln, die unser Held besuchen kann, sondern kann er hier auch in eine Vielzahl kleinerer Areale reisen. Kleine Quellen beispielsweise bestehen lediglich aus einem Raum, in dem sich ein kleines Wasserbecken befindet. Tritt Master Higgins dort hinein, ist es ihm möglich, seine Energieanzeige wieder vollständig aufzuladen - erinnert manch einen vielleicht an die Quellen aus den The Legend of Zelda Spielen. Zusätzlich kann Higgins aber auch Orte vorfinden, in denen er neue Fähigkeiten, wie zum Beispiel größere Felsen verschieben zu können, erlernt. Mit diesen neuen Tricks kann Higgins somit von Insel zu Insel reisen und kommt seiner Geliebten immer einen Schritt näher.
Reif für die Insel oder für den Container?Obwohl Super Adventure Island II auf den ersten Blick nicht so eindrucksvoll aussah (und die Charaktere optisch sehr an Mario und Peach erinnern), hat es doch mehrere guter Aspekte, die das Spiel zu einer sehr guten Alternative machen. Angefangen bei dem Gameplay ansich, fordert Super Adventure Island in einem angemessenen Schwierigkeitsgrad einiges von dem Spieler ab. Lediglich mit einem Herzen, das ja schnell verbraucht sein kann, startet man in das Spiel und muss gerade deshalb sehr auf der Hut sein. Innerhalb eines Levels gibt es zudem noch einige versteckte Items, an denen man nicht zwingend vorbeikommt, sondern diese nur mit spielerischem Geschick überhaupt erst finden kann.
Auch die Rätsel in den Levels sind sehr vielseitig. So muss Higgins einen bestimmten Felsen beiseite räumen, damit ein Becken mit Wasser gefüllt wird, Steine müssen verschoben werden, um über gefährliche Stacheln zu gelangen, Eisbarrieren können nur mit einem bestimmten Feuerschwert zerschlagen werden...kurzum: ein geschultes Auge ist hier von Vorteil, wenn man weiterkommen will. Was nur etwas nervig sein kann, ist dass die Gegner, nachdem man sie besiegt hat, sofort wieder auftauchen und meist auch aus allen Ecken geschossen kommen. Leider ist das Spiel insgesamt doch recht kurz und kann (wenn man ein kluges Köpfchen ist) in wenigen Stunden bereits beendet sein.
Dennoch ist Super Adventure Island II ein Spiel, was mich persönlich (und das ist schon viel wert) bis zum bitteren Spielende am Bildschirm halten konnte und das obwohl es nun schon über 15 Jahre alt ist und es damals ursprünglich für das Super Nintendo erschienen ist. Wer also auf Abenteuerspiele steht, sollte sich dringendst überlegen, hier ein paar Nintendo Points zu investieren - sehr empfehlenswert!