In diesem side-scrollenden Metroidvania seid ihr ein Taucher, der unter Wasser lebt und auch die Welt nicht aus der klassischen Oberwelt, wie wir sie kennen, besteht. Ihr seid eher von außerirdischen Artefakten und Technik umgeben. Das Abenteuer beginnt damit, dass eine riesige Eisschicht auf euch herabstürzt und euer Labor zerstört. Macht euch auf, der Sache auf den Grund zu gehen.
Der Fokus in Shinsekai: Into the Depths liegt dabei vor allem auf Erkundungen, als auf Kampf. Die Geschichte wird nicht erzählt, sondern in Bildern und dem Gesamtgeschehen von euch erlebt. So beginnt Ihr damit, die Basics kennenzulernen. Ihr bewegt euch mit dem Stick und bekommt zugleich die wichtigste Komponente erklärt: Sauerstofftanks.
Per B-Taste könnt ihr einen Schub erzeugen, der euch durch das Wasser gleiten lässt. Dadurch wird jedoch von eurem Sauerstoffvorrat Gebrauch gemacht. Doch Ihr werdet immer wieder Stellen mit Luftblasen finden, aber auch Speicherpunkte, an denen ihr die Tanks wieder auffüllen könnt. Normalerweise habt ihr nur wenige Tanks zur Verfügung, ihr könnt aber unterwegs weitere finden. Seid ihr allerdings zu übermütig und eckt an irgendwelchen Felsen an oder befindet euch nur kurze Zeit auf dem gefährlichen Eis, nehmt ihr Schaden und die Tanks können brechen, bzw. zerstört werden.
Ihr könnt per Y-Taste mit der Brechstange einen Schlag ausführen und Unterwassertiere und sonstige Angreifer schlagen. Allerdings dient dieses Werkzeug auch als Sonar. Haut ihr auf den Boden, könnt ihr nach einer Druckwelle erkennen, wo es wichtige Punkte zum Erkunden gibt. Denn es ist wichtig, Ausgrabungen von zum Beispiel Mineralien oder Materialien zu machen. Das kann von Wänden sein, die ihr dann per A-Taste ausgraben müsst oder auch Reste von Gegnern. Dabei wandern all eure Materialien ins Menü, wo ihr Waffen, Objekte, Entdeckungen und Verbesserungen sehen könnt.
Bei den Verbesserungen könnt ihr rote Materialien in euren Anzug investieren. Dadurch wird die Druckbeständigkeit erhöht und ihr könnt in tiefere Ebenen abtauchen, was ein logisches Element des Metroidvania-Stils darstellt. Weiterhin könnt ihr im nächsten Menü eure Widerstandskraft gegen Eis verstärken, ebenso wie Schub, Tanks und so weiter.
Als Waffen habt ihr nicht nur eure Standardwaffe, sondern auch eine Art Harpune, mit der ihr ganze drei Pfeile abschießen könnt. Den Schusswinkel steuert ihr über den rechten Stick und feuert dann ab. Eure Waffen werdet ihr dringend brauchen, denn die Unterwasserwelt beherbergt jede Menge bösartiger Tiere, wie Haie, Krebse, Tintenfische, Quallen und mehr. Um euch diesen Kreaturen zu erwehren, werdet ihr allerdings noch weiteres Equipment, wie Drohnen oder ein U-Boot bekommen...
So gilt es also, die Welt zu erkunden, Artefakte zu entdecken, Bosse zu bekämpfen und viele Wege abzugrasen. Die Unterwasserwelt ist angenehm mystisch, Gameplay und Atmosphäre sind packend, einige Abschnitte muten trotzdem manchmal etwas wirr an. Ihr findet regelmäßig Zeichnungen und kryptische Informationen, die es nicht gerade einfach machen, der Story zu folgen.
Die Grafik an sich ist wirklich sehr gelungen, nur leider hat Shinsekai: Into the Depths an mehreren Stellen mit Framerate-Problemen - besonders, wenn viel auf dem Bildschirm los ist - und hin und wieder kleinen Glitches und Clippingeffekten zu kämpfen. Die Wassereffekte sind toll und die Farbgestaltung der Welt ebenso passend zum Flair. Die Bewegungen des Tauchers fühlen sich naturgemäß schwerfällig, aber dennoch gekonnt an, was perfekt zu der bedrückenden Unterwasseratmosphäre passt. Dies gilt nicht immer für die Reaktion der Gegner. Diese agieren teilweise sehr zufällig, was ab und an etwas frustrierend sein kann.
Die Musik ist überwiegend sehr gelungen. Sie bietet nautische Klänge und teils beruhigende, aber auch treibende Tracks. Dennoch: Einige Melodien sind leider auch etwas nervig, weil sie im Kreis dudeln. Ansonsten lebt das Spiel eher von der etwas ruhigeren Atmo.
FAZITShinsekai: Into the Depths hat mich ab der ersten Sekunde gepackt. Die Atmosphäre, wie ein "Metroid unter Wasser", der Grafikstil, einfach alles. Ich wurde nicht enttäuscht und Capcom hat einen schicken Plattformer, der nicht so sehr auf Action, dafür aber auf Erkunden basiert, am Start.