Cover: SEGA AGES Virtua RacingOPTISCHES RENNSPEKTAKEL
Mit den heutigen Standards kann die Optik selbstverständlich nicht mehr mithalten. Damals leistete Virtua Racing allerdings Pionierarbeit und ist nach wie vor sehr gut spielbar. Die Spielmechanik ist leicht erlernbar, aber klassischerweise schwer zu meistern. Mehr als Gas geben, Bremsen und Lenken ist als Anfänger nicht nötig und dennoch macht das Spiel daraus keine leichte Aufgabe. Kurven können sehr selten mit durchgedrücktem Gaspedal genommen werden und eine Kollision mit anderen Fahrern oder Fahrbahnbegrenzungen lassen deinen Wagen rotieren oder gleich vom Boden abheben. In beiden Fällen sorgt es für einen gehörigen Zeitverlust und dies endet meist in einem vorzeitigen Game Over.

Anfänger dürfen einen Helfermodus aktivieren, der die gegnerischen Fahrzeuge passierbar macht. Suchst du eine zusätzliche Herausforderung, lässt sich der Automatik-Modus durch manuelles Schalten mit sieben Gängen ersetzen. Leider ist diese Einstellung etwas kryptisch aktivierbar, da es am Automaten mit der Starttaste und dem Gaspedal hinzugeschaltet werden konnte - was auf der Switch in gleichzeitiges Drücken von X und A hinausläuft. Während des Spiels lässt sich die Sichtweise in vier unterschiedlichen Perspektiven festlegen. Zusätzlich gibt es noch weitere Einstellungsmöglichkeiten, wie etwa die Wahl aus normalen Rennen (mit 5 Runden) oder dem Gran-Prix-Modus (der 20 Runden beinhaltet), die favorisierte Farbe deines Fahrzeuges kann festgelegt und zwischen vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden darf gewählt werden. Immer noch nicht genug? M2 hat sogar Motion Control draufgepackt, um etwas näher an das Arcadefeeling mit dem Lenkrad heranzukommen. Im Handheld-Modus gelingt das allerdings nur bedingt, weil man ja dauernd den Bildschirm hin- und herdreht. Highscores für Runden- und Streckenzeiten können online eingesehen und verglichen werden und auch ein Review-Modus ist im Hauptmenü enthalten.

Nicht nur die Rundenzahl macht zwischen beiden Rennvarianten den Unterschied, auch die Fahrphysik wird um einen neuen Aspekt erweitert. Musst du im normalen Rennen nur möglichst genau auf der Strecke bleiben um zu gewinnen, lässt dich der Grand Prix auf den Reifenverschleiß achten. Durch Bremsen und das Fahren im Kiesbett nutzen sich diese nämlich ab und führen über lange Sicht zu dem Problem, in der Kurvenlage keine Kontrolle mehr zu haben und einemnsignifikanten Abfall der Geschwindigkeit zu erleiden. Nur ein Stop in der Boxengasse schafft da Abhilfe, will aber dank der tickenden Uhr und dem gegnerischen Fahrerfeld gut überlegt sein.
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Auf der Nintendo Switch dürfen sich übrigens acht Personen zum gemeinsamen Rennen einfinden - und das sowohl lokal, als auch online. Es müssen hierbei allerdings auch ein paar Abstriche gemacht werden. Für den Tisch-Modus würde ich den 8-Spieler beispielsweise nicht empfehlen, denn auch auf dem Fernseher wird es reichlich eng. Zudem ist so jede Person an die Steuerungsvariante mit Single-Joy-Con gebunden. Sind es jedoch ein paar weniger Mitspieler, lassen sich die Controller und Bildschirmdarstellung des Splitscreens noch ein wenig anpassen. Online lässt sich ein Raum erstellen oder beitreten, wobei diese durch vierstellige Passwörter geschützt werden, falls man unter sich sein möchte. Alternativ kann auch einfach einem zufälligen Rennen beigetreten werden. Verlässt ein Host allerdings das Spiel, wird auch die Lobby geschlossen und je nach Verbindungsstärke gerät das Spiel gerne mal ins Stocken. Ein nettes Detail sind die jederzeit sichtbaren Bildschirmausschnitte der anderen Fahrer. Sofern man sich während des Rennens darauf konzentrieren kann, weiß man genau, was die anderen gerade treiben.
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FAZIT
Man muss nur eine Vorliebe für Rennspiele mitbringen, dann führt kein Weg am Klassiker SEGA AGES Virtua Racing vorbei.
Simon Singleplayer: 75%
Multiplayer: 73%


Verfasst von Simon am 28.06.2019,
bemustert durch Sega
für bis zu 8 Person/en
Release am 27.06.2019