Seers Isle ist eine Light-Novel, in welcher man verschiedenste Entscheidungsmöglichkeiten vorgesetzt bekommt, welche einen großen Einfluss auf die erzählte Geschichte haben. Das Spiel kommt ganz ohne Sprachausgabe daher und ist leider ausschließlich auf Englisch und Französisch spielbar, was ich persönlich sehr schade finde, da sich die Geschichte rund um die Gruppe im Spiel sehr turbulent entwickelt und unbedingt eine deutsche Übersetzung benötigt. Warum die Geschichte so turbulent ist, wollt ihr wissen? Nun ja, fangen wir einmal ganz von vorne an. Zu Beginn des Spiels treffen wir die Protagonisten in einem Boot an, der Sturm tobt und es naht ein Unwetter was seinesgleichen sucht. Kurzerhand stranden unsere Helden auf einer mystischen Insel, jedoch sind diese keinesfalls alleine, da sich zudem Geisterwesen auf dieser befinden.
Jeder Charakter hat dabei seine ganz eigene Persönlichkeit, jedoch haben alle ein gemeinsames Ziel: Ein echter Schamane zu werden! Zunächst einmal geht es aber an die Erkundung. Da sich allerdings einer unserer Mitstreiter verletzt hat, müssen wir mit Bedacht handeln und diesen sinnvoll einsetzen. Während also der Großteil das Unbekannte erforscht, kümmert sich Brandon um die Reparatur des Bootes. Die gefundene Treppe scheint offenbar deutlich zu steil für den Verletzten zu sein, woraufhin wir beschließen, mit dem Boot um die Insel zu fahren und einen neuen Weg zu finden. Die Geister auf der Insel taufen sich Seher bzw. Seers und deren Entdeckung hat oberste Priorität für die Truppe.
In kleinen Storyschnipseln erfahren wir nach und nach die Beweggründe jedes Einzelnen und tauchen immer tiefer in die Materie hinein. Dabei spielt die Beziehung zueinander und die eigenen Handlungsweisen einer jeder Person eine bedeutende Rolle. Die Geschichte ist in sieben Kapitel eingeteilt und wird mit jedem erreichten Kapitel intensiver. Zunächst wirkt zwar alles wie eine friedliche Geschichte, jedoch dreht sich dies spätestens ab dem dritten Kapitel, in welcher eine bedeutende Sache geschieht. Hierauf möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, um Spoiler zu vermeiden.
Zur Spielweise von Seers Isle gibt es nicht allzu viel zu erzählen, da das einzige Spielelement das Treffen der Entscheidungen rund um die Story ist. Dies bedeutet allerdings zugleich, dass es mehrere Enden im Spiel gibt, was den Wiederspielwert enorm erhöht. Die gesamte Geschichte wird durch künstlerisch ästhetische Artworks untermalt, was dem Spielgefühl einen großen Gefallen tut. Doch auch die Geschichte weiß zu überzeugen. Mit deren unerwarteten Wendungen und einem packenden Handlungsstrang weiß Seers Isle stets zu überzeugen. Leider haben die Entwickler die Chance verpasst, dem Spiel eine optionale Vertonung zu verpassen, was vielleicht nicht jedermann stört, mir allerdings ein Stück weit die Atmosphäre vorwegnahm.
FAZITSeers Isle ist weniger ein Spiel, sondern vielmehr eine interaktive Reise mit vielen verschiedenen Handlungssträngen. Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass das Genre einer Light-Novel genau darauf abzielt, weswegen man hier nicht kritisch werden sollte. Schade nur, dass trotz der enorm spannenden Geschichte und den wunderschön gezeichneten Bildern, keine deutschen Texte vorhanden sind. Das Englisch im Spiel ist nämlich nicht immer leicht zu verstehen, weswegen gerade die Basic-Englischkenntnisse nicht vollends ausreichen. Dennoch kann ich jedem Light-Novel Fan das Spiel nur wärmstens ans Herz legen.