Cover: Samurai Warriors 5In Samurai Warriors 5 begleiten wir den jungen Nobunaga Oda, damals noch der 'Narr von Owari' genannt, auf seinem großen Feldzug, das zerstückelte Land unter einem Banner zu einen. Die Hauptkampagne legt dabei den Fokus auf ihn und seine Gefolgsleute, sowie auf Mitsuhide Akechi - einstiger Freund und Waffenbruder, später aber erbitterter Gegner Odas. Durch diese mehr gradlinige Erzählweise fällt es uns Spielern leichter, auch ohne Studium japanischer Historie, der Handlung zu folgen.

Die neuen Charaktermodelle, welche leichte und knallige Cel-Shading-Optik an sich haben, sehen soweit gut aus. Lediglich die etwas unscharfen Texturen werden hin und wieder in Zwischensequenzen sichtbar. Ferner hat die Umgebung nicht von einer Frischzellenkur profitieren dürfen, sodass die Schlachtfelder kein opulentes Bild bieten. Das erhöht zwar den Kontrast, ein wenig mehr Mut zum Stilisieren hätte meiner Meinung nach allerdings auch nicht geschadet. Die japanische Sprachausgabe und die gewohnt rockige musikalische Untermalung tun ihr übriges, den bekannten Flair beizubehalten.

IN DIE SCHLACHT
Sind die Vorbereitungen erstmal getroffen, findet sich unsere gewählte Hauptfigur in der Schlacht wieder. Das Fußvolk ist meist mit einer kleinen Angriffskombo dezimiert und stellt keine wirkliche Bedrohung dar. Es ist eher dafür gedacht, das Punktekonto konstant zu erhöhen und die Spezialleisten zu füllen.
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Mit dem Halten der rechten Schultertaste, lassen sich auf den Facebuttons Spezialmanöver auswählen. Diese lassen sich frei anordnen und kommen als Angriffe oder Buffs daher. Mit gefüllter Musou-Leiste wird eine spezielle Kombo ausgeführt und die Kampfgeist-Leiste versetzt die Spielfigur in einen Blutrausch, der vorübergehend sämtliche Werte erhöht. Kombiniert man diese beiden Aktionen, wird ein bildschirmfüllender Finisher ausgelöst.
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In der Schlacht selbst geht es meist wild zu. Selten bleiben die Sieges- und Niederlagenbedingungen konstant und wir müssen immer auf der Hut sein. Hierfür lässt sich auf Knopfdruck ein Pferd an die Seite holen, um schneller von A nach B zu kommen. Aber auch der zweite Charakter ist eine sehr große Hilfe.
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In vielen Missionen wählen wir nicht nur einen, sondern zwei Spielfiguren, zwischen denen wir jederzeit wechseln und dem Partner sogar Befehle geben können. Weiter als 'Gehe zu diesem Punkt' oder 'Halte deine Position' reicht das zwar nicht, aber es ist schon eine sehr große Hilfe, die Spielfiguren laufend zu wechseln und so über die Karte zu lenken. Selbst starke Gegner sind mit fließendem Wechsel und einem Hagel von Spezialangriffen beider Figuren schnell besiegt.
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Abseits vom Schlachtgetümmel der Hauptkampagne gibt es noch den Zitadellen-Modus. Hier werden kleine Scharmützel mit unterschiedlichen Aufgaben geschlagen, für die es am Ende Baumaterial als Belohnung gibt: Waffen, Pferde, Generalstraining, sogar der Shop - alles ist in unterschiedlichen Bereichen unserer Burg zu finden, die einzeln aufgewertet werden können, um die Effekte noch weiter zu verstärken. Man zwar wird zu Beginn schon ein wenig mit all den Möglichkeiten erschlagen, kann sich das alles aber für spätere Zeitpunkte aufheben und sich erstmal getrost mit dem Ausrüsten der stärkeren Waffe durch die Hauptgeschichte schlagen.
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WERMUTSTROPFEN
Gut zwei Dutzend Charaktere schalten wir während der Handlung frei. An dieser Stelle wird allerdings ein wenig geschummelt, denn die Figuren sind in unterschiedliche Waffenkategorien unterteilt - und von denen gibt es lediglich die Hälfte. Soll heißen, dass zwei Charaktere, die etwa zwei Katana als Hauptbewaffnung mit sich führen, im Grunde genommen dasselbe Moveset besitzen. Lediglich die Spezialangriffe unterscheiden sich ein wenig.
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Es nimmt zwar ein wenig die Individualität, erleichtert allerdings auch die Spielbarkeit. Zudem kann jeder Charakter mit jeder Waffe trainiert und ausgerüstet werden. Eine Handvoll der Figuren lässt sich sogar dreist als Kostüm für bestehende Figuren bezeichnen, da sie überhaupt nichts Eigenes mit sich bringen.
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Im lokalen Zwei-Spieler-Modus kommt die Switch leider oft an ihre Grenzen. Läuft im Einzelspieler alles soweit flüssig, ploppen beim geteilten Bildschirm die gegnerischen Truppen gerne mal vor unserer Nase auf. Eine wirkliche Auswirkung auf den Spielspaß selbst, und das gemeinsame Taktieren der erfolgreichen Strategie, hat es allerdings nicht.
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Anders sieht es da mit dem Online-Modus aus. Sind wir mit dem Internet verbunden, sollte beim Missionsstart ein menschlicher Mitspieler hinzustoßen. Alternativ lassen sich alle von uns bereits bewältigten Missionen als Partner für andere Spieler beitreten. Doch selbst nach einer halbe Stunde Wartezeit zum Missionsbeginn blieb ich, als Host, allein. Auf der anderen Seite bekam ich, wenn ich eine Beitrittsanfrage stellte, ständig nur eine Fehlermeldung. Der Online-Co-Op ist demnach zum jetzigen Zeitpunkt nicht anwählbar, weshalb ich darüber keine Wertung geben kann.
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FAZIT
Getrost hätte Koei Tecmo die Ziffer im Titel von Samurai Warriors 5 weglassen können. Es ist mehr ein Reboot der Reihe, mit all den Verbesserungen, welche das Studio mit dem letzten Ableger aufgegriffen hat. Der Einstieg und das Verfolgen der Geschichte fällt leichter, die Präsentation wirkt allgemein viel runder und auch wenn es immer noch nach dumpfen Button-Mashing aussieht, erwartet euch spielerische Tiefe und strategische Abwechslung für dutzende Stunden. Einzig der offenbar nicht aufrufbare Online-Modus... Hoffentlich wird das bald behoben.
Simon Singleplayer: 72%
Multiplayer: 53%


Verfasst von Simon am 11.08.2021,
bemustert durch Koch Media
für bis zu 2 Person/en
Release am 27.07.2021