Cover: Rhythm Thief & der Schatz des KaisersAlle, die ihr den Rhythmus im Blut habt und gerne einmal ein Tänzchen wagt, könnt nun Rhythm Thief für sich entdecken, bei dem ihr in die Rolle des jungen Raphael schlüpft, dessen alter Ego Phantom R in Paris das Verschwinden seines Vaters aufklären will. An eurer Seite ist der treue Hund Fondue, der zwar nur eine nebensächliche Rolle spielt, aber euch auf Schritt und Tritt begleitet.

Im Tanzschritt durch Paris
Der erste Anhaltspunkt ist eine mysteriöse Goldmünze, die Raphael zeitgleich mit dem Verschwinden seine Vaters in die Hände fiel. Nun begeht ihr über eine Art Karte die ersten und noch recht raren Schauplätze der Pariser Innenstadt und holt euch von Passanten in einigen netten und teils auch langen Unterhaltungen Informationen. Sprecht ihr die richtigen Leute an, erschließen sich neue Wege, die sogar zu Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm, Notre Dame und dem Louvre führen.

Auf dem oberen Bildschirm werden nun Straßen eingeblendet, die ihr per Steuerkreuz oder Schiebepad entlanglaufen könnt. Auf dem Touchscreen wird der eigentliche Ort dargestellt. Hier könnt ihr mit den verschiedensten Charakteren reden, wenn ihr sie mit dem Stylus berührt. Zusätzlich ist es euch möglich, die Areale gründlich nach Fundsachen zu durchsuchen. In jedem der zugänglichen Orte verstecken sich nämlich Medaillen, Phantomnoten, Sound-Discs oder wichtige Geräusche, die den Spielverlauf beeinflussen oder Zusatzfunktionen freischalten.
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Da Phantom R berüchtigt ist und bei der Pariser Polizei als Dieb gehandelt wird, müsst ihr euch ständig hüten. So flüchtet ihr beispielsweise in Minispielen vor den Hütern von Ordnung und Gerechtigkeit. Und hier beginnt nun das eigentliche Spiel, denn alles erfolgt nicht nur mit den richtigen Tasten sondern zudem noch im korrekten Moment. Im Takt folgt ihr nun den Anweisungen, die euch auf dem oberen Bildschirm dargestellt werden.
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Die Rythmus-Spiele sind aber sehr vielfältig ausgelegt. Mal müsst ihr eine Linie in die richtige Richtung ziehen, ein anderes Mal in flüssigen Bewegungen die Saiten einer Geige spielen. Je genauer eure Bewegungen sind, desto mehr Punkte bekommt ihr auf euren Groove-Balken. Je nachdem wie voll dieser ist, steigt ihr in Stufen auf, wobei "A" selbstverständlich die beste und "E" die schlechteste ist.
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Solltet ihr einfach gar keinen Rhythmus in den Minispielen haben, gewährt euch Rhythm Thief eine Hilfestellung mit dem Einsatz von Medaillen, die ihr in den verschiedenen Schauplätzen gefunden habt. Ob ihr schneller in den Groove oder schwerer aus diesen kommt, liegt allein bei Euch und der Tatsache, wie viele Medaillen euch die Hilfe wert ist. Das Minispiel gilt als verloren, wenn ihr nicht in der Lage seid, den Groove-Balken wenigstens in der E-Stufe zu halten.
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Let's Groove
Mit fortlaufender Story trefft ihr auf weitere wichtige Persönlichkeiten und bekommt mit Napoleon, der wiedererweckt wurde, einen weiteren Gegenspieler, der euch immer tiefer in den Sumpf um das Verschwinden von Raphaels Vaters reißt. Zudem könnt ihr in einigen Rhythmusspielen die Steuerung weiterer Charaktere übernehmen.
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Doch braucht ihr nicht nur strickt der Story folgen, denn wie schon beschrieben, gibt es einiges zu entdecken. So ersucht ein Pariser Einwohner eure Hilfe, denn dieser will das ultimative Instrument entwickeln. Dazu benötigt er eine Vielzahl an verschiedenen Tönen, die vom Tier bis hin zum Fahrzeug reichen können. Wer also fleißig Paris absucht und alle Auffälligkeiten abtastet, wird dem netten Mann sicher bei seiner Vollendung helfen können und so eine weitere Herausforderung freigeschaltet bekommen. Die Tönem die ihr mit eurem Rekorder aufnehmt, fließen aber auch in die Story ein, denn gelegentlich benötigt ihr ein passendes Ablenkungsmanöver, das ihr nur mit dem richtigen Ton heraufbeschwören könnt.
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Unabhängig von der Story laden euch einige Mitbewohner zu weiteren Minispielen ein, die an Intensität zunehmen. Was anfangs noch mit Drücken einer Taste ausreichend ist, wird später über die richtige Neigung des Nintendo 3DS bestimmt. Auch Hilfestellungen, die euch die richtige Richtung vorgeben, fallen im Verlauf komplett weg. Wer aber seinen Ohren vertraut, hat beste Chancen, die einzelnen Minispiele erfolgreich abzuschneiden, denn Kommandos wie up, down, left und right sind weiterhin hörbar.
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Solltet ihr doch einmal nicht zufrieden mit dem Ergebnis sein, könnt ihr das aktuelle Minispiel so oft wie nötig wiederholen. Dies kann direkt danach erfolgen, oder wenn ihr die Lust darauf verspürt, denn alle Rhythmus-Spiele sind frei anwählbar, nachdem ihr sie im Story-Modus freigeschaltet habt.
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Ansonsten könnt ihr, je nachdem wir lange und wie oft ihr euch mit den Charakteren in Paris unterhaltet und wie gründlich ihr die verschiedenen Orte nach Items absucht, das Spiel zwischen 8-10 Gesamtstunden genießen. Doch selbst nach Beendigung gibt es noch haufenweise Dinge zu entdecken. Beispielsweise ist es euch möglich, sofern ihr alle Rhythmus-Spiele mit Stufe "A" abschließt, oder alle Phantomnoten findet, weitere Herausforderungen freizuschalten, die die Spielzeit abermals um weitere Stunden strecken.
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Noch mehr Zeit verschlingt der Mehrspieler-Modus, denn hier warten Freunde darauf, dass ihr euch mit ihnen duelliert. Darunter fallen zwei Optionen: Entweder tretet ihr im Download-Spiel mit nur einem Modul gegeneinander an, oder beide haben bringen ein eigenes Spiel mit und können so noch mehr Herausforderungen gegeneinander austragen. Auch die StreetPass-Funktion findet in Rhythm Thief ihre Anwendung. Trefft ihr auf jemanden, der das Spiel ebenso besitzt, könnt ihr neue Fans hinzugewinnen. Mit genügend Fans verteilen sich zudem weitere Persönlichkeiten in der Stadt der Liebe und bringen neue Herausforderungen mit.
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Nur für's Ohr?
Grafisch weißt Rhythm Thief Ähnlichkeit zur Professor Layton Reihe auf. Die Figuren sind im netten Anime-Look dargestellt und auch die Umgebung gleicht einer Szene aus einem japanischen Trickfilm. Der 3D-Effekt ist recht nett, geht aber völlig unter und bereichert das Gameplay kaum.
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An den Sound, auch der Schwerpunkt von Rhythm Thief, darf ich allerdings einige Pluspunkte verteilen. Nicht nur, dass viele Songs stimmungsvoll daherkommen, auch einige Ohrwürmer, die man mit in den Schlaf nimmt, darf das Spiel verbuchen. Zudem bereichert die Sprachausgabe das schon recht gute Feeling. Diese ist zwar auf Englisch, bietet dafür aber die passenden Stimmen, die sogar mit einem französischen Akzent die Pariser Atmosphäre verstärkt.
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Die Steuerung verlangt alles ab, was der Nintendo 3DS zu bieten hat. So lassen sich einige Minispiele mit simplen Tastendruck vollziehen, andere nutzen die Bewegungssteuerung des Handhelden und wieder andere lassen sich über den Touchscreen und verschiedenen Manövern via Stylus steuern. Oft wird schnelles und gutes Reaktionsvermögen von euch gefordert, das die Befehle exakt auf den Nintendo 3DS übertragen soll.
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Fazit
Mit Wehmut habe ich Rhythm Thief abgeschlossen, denn auch wenn die Story nicht unbedingt neu ist, wurde sie phantastisch erzählt. Die einzelnen Minispiele trat ich hingegen mit gemischten Gefühlen an, denn gerade die nervigeren wiederholten sich ständig.
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Trotz dieser kleinen Kritik, hat mich das Spiel doch sehr überrascht und bietet zudem einen Wiedererkennungswert auf ganz eigenem Niveau. Wer sich mit einem solchen Genre anfreunden kann, muss einfach zugreifen und die Geschichte um Raphael erleben.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 78%
Multiplayer: 74%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 30.09.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 05.04.2012